Mir hat das Spiel Spass gemacht, obwohl ich
da muss ich ehrlich sein manchmal in der französischen Lösung nachgucken
musste. Denn leider ist das gesprochene Französisch in diesem Spiel alles andere als
einfach (viele historische, kunsthistorische, architektonische Fachausdrücke). Und das
Spiel ist (schade für alle gehörlosen Spieler!) ohne Untertitel. Mit Untertiteln hätte
ich die wichtigen Hinweise, die man in den Gesprächen bekommt, viel besser verstanden.... Das Spiel hat auch das muss in einem
Review für ein Adventurespiel nach "Time Machine" und "Odyssee" wohl
erwähnt werden eine reine Maussteuerung und ist so wunderbar einfach zu
dirigieren. Es lief auf meinem Rechner sehr schnell und technisch ohne Probleme
kein einziger Bug, kein einziger Absturz, die Reaktionen und Videosequenzen kamen ohne
langes Warten und die Bewegungen liefen flüssig ab.
Man muss viel mit Gegenständen
kombinieren, bei den allermeisten Rätseln handelt es sich um Objektmanipulationen mit
unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden aber allzu schwer ist das Spiel sicher nicht
zu lösen.
Es gibt 2 verschiedene Arten von Inventar:
das immer mit der rechten Maustaste zugängliche Inventar, in dem 8 Gegenstände Platz
haben (+ die 4 Statuen) und ein erweitertes Inventar in Form von Truhen, die in
verschiedenen Räumen des Louvre zugänglich sind und aus denen man dann Gegenstände ins
erste Inventar aufnehmen kann und in die man Gegenstände vom ersten Inventar ablegen
kann, um Platz zu schaffen. Man ist in diesem Spiel also viel auf Truhensuche, denn oft
ist die nächste Truhe meilenweit entfernt, wenn man gerade Gegenstände daraus braucht
oder dringend für neue Gegenstände Platz schaffen muss, das macht das Leben im Louvre
natürlich etwas mühsam.
Um an die Gegenstände zu gelangen und dann
erfolgreich aus dem Zeitalter vor seinen Feinden zu entfliehen, muss man an einigen
Stellen sehr schnell sein und ganz wichtig! im richtigen Moment die
richtigen Gegenstände im Inventar bereit haben. Dieser Action-Anteil ist selten ohne
Köpfchen zu lösen und ist auch für ungeübte Action-Spieler zu meistern.
Allerdings ist das Spiel nicht ganz
gewaltfrei (Erschiessen mit Pfeil und Bogen, Erschlagen mit dem Kronleuchter, in die Luft
jagen mit Munitionsfässern, sogar Giftgas kommt zur Anwendung). Auch wenn dieser Anteil
an Kampf-Action klein ist und nicht drastisch dargestellt wird, hätte man sich das in
einem Adventure-Spiel sparen können. Atlantis 1 zeigt ja z. B., dass man ein Adventure
sehr wohl auch ohne Gewalt sehr spannend machen kann.
Die aufwendige Grafik (keine
3D-Beschleunigung, aber sehr schön und mit viel Liebe dargestellte Details, vor allem
keine eckigen Polygonhelden wie bei "Odyssee" sondern echt wirkende Akteure) vor
allem in den Videosequenzen hat mir sehr gut gefallen hier hat Arxel Tribe wieder
mal ein Meisterwerk in altbekannter Qualität geschaffen.
Die Vertonung beschränkt sich auf die
Originalgeräusche und ein einfaches Musikthema fürs Hauptmenü, was aber der Atmosphäre
des Spiels keinen Abbruch tut. Man kann sehr gut in die spannende Atmosphäre des Spiels
eintauchen und sich mit Morgane in die verschiedenen Jahrhunderte versetzen lassen...
Der Speichermodus ist auch unkompliziert zu
bedienen: in ähnlicher Art wie bei Amerzone kann man in 8 verschiedenen Bildschirmen
speichern das klingt zwar wenig, aber mir hat es, obwohl ich oft speichere, völlig
ausgereicht und man kann an jeder Stelle des Spiels speichern, was nach meiner Erfahrung
mit "Odyssee" das reinste Vergnügen war!
Fazit:
Ich würde dem Spiel trotz des Gewalt-Anteils 70 Prozent (gut,
empfehlenswert) geben.
Die logischen Aufgaben und die schöne Grafik haben Spass gemacht. Das Spiel bietet
ausserdem für historisch Interessierte einen ausführlichen Informationsteil, in dem man
sich durch die gesamte Geschichte des Louvre klicken kann. |
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Morgane verwandelt sich in einen mittelalterlichen Soldaten
Morgane und Katharina von Medici (Renaissance)
Eine der 4 verfluchten Statuen (heutiger Louvre)
Morgane als Rokoko-Dame
Im Schlafzimmer des Königs (Mittelalter)
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