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Gobliiins 4
Erscheinungsdatum: 04/2009
Entwickler: Pierre Gilhodes + Société Pollene
Deutscher Publisher: Kalypso Media
Spielsprache und Handbuch: deutsch
PEGI: 3+
USK: ab 6 Jahren
Ein Review von Sherlock 11. Mai 2009
Erinnern Sie sich noch an den letzten Dreulenglabz, der Ihnen begegnet ist? Wann haben Sie zuletzt einen Gnarfolz benutzt? Und ist Ihnen bewusst, was es mit dem Tschblik und einem Tsnirka auf sich hat? Wenn Sie diese Fragen positiv beantworten können, haben Sie zuletzt sicher einige Stunden im Gobliiin-Universum verbracht. Mehr als 15 Jahre nach dem letzten Abenteuer haben Pierre Gilhodes und die Entwickler von Société Pollene die putzigen kleinen Männer auf eine neue Reise geschickt. Nachdem Coktel/Sierra 1994 den letzten Ableger der Serie Woodruff and the Schnibble of Azimuth" veröffentlicht hat, ist es doch sehr still geworden um die Winzlinge. Ob die Macher es geschafft haben, der eingeschlafenen Saga neues Leben einzuhauchen, habe ich getestet.
Story
Riri, des Königs Balderon geliebtes Erdferkel ist verschwunden. Fast überall hat es Kritzeleien hinterlassen, um Hinweise auf seinen Verbleib zu geben. König Balderon rekrutiert die 3 alten Goblin-Veteranen Tchoup, Stucco und Perluis, die seinen Vorfahren bereits vor Jahren vom Wahnsinn befreiten (siehe Gobliiins 1). Auf Ihrem Weg durchstreifen die drei 15 Level. Können sie es schaffen, Riri davon zu überzeugen, wieder zu seinem Herrchen zurückzukehren?
Installation
Unter VISTA klappt die Installation völlig ohne Probleme. Das Spiel wird mit einer ausführlichen Anleitung in einem einfachen DVD-Case zum Verkauf angeboten. Zugunsten des momentanen Preises vom um die 30 Euro wurde auf Schnickschnack verzichtet.
Menüs
Die Gobliiins-Teile waren nie für ihre Menüs bekannt. Zumindest das haben Kalypso beibehalten. Ins Hauptmenü gelangt man nur bei Abbruch des laufenden Spiels. Im Hauptmenü ist es allerdings schon mal möglich, die Fähigkeiten der 3 Protagonisten auszutesten. Das sollte man auch schon mal tun, denn bis zum Spielbeginn vergehen noch einige Minuten. Damit komme ich auch schon zum größten Kritikpunkt. Die Wartezeiten zwischen den einzelnen Levels sind einfach viel zu lang und ermüdend. Mehr als einmal hatte ich schon befürchtet, dass mein Rechner einfach abgeschmiert ist. Irgendwann ging es dann aber doch weiter. Leider trübt dies den Spielspaß aber erheblich!
Gespeichert wird nicht. Zu Beginn des Spiels wird ein Profil angelegt und in dem jeweiligen Profil startet das Spiel immer an der Stelle wo man zuletzt aufgehört hat. Zur Sicherheit wird in den Ladebildschirmen zwischen den einzelnen Levels ein Code angezeigt. Dieser gewährleistet, dass man auch in diesem Level wieder starten kann, selbst wenn das Spiel irgendwann deinstalliert wurde.
Steuerung
Gesteuert wird ausschließlich mit der Maus. Mit einem Linksklick auf zu benutzende Objekte wird die jeweilige Aktion ausgeführt. Die Steuerung gestaltet sich einfach, aber effektiv. Zwischen Tchoup, Stucco und Perluis wechselt man, indem man auf die jeweilige Figur klickt. Fans der Serie ist dies sicher aus dem ersten Abenteuer noch gut in Erinnerung. Am rechten unteren Bildschirmrand wird dann angezeigt, welchen der Protagonisten man gerade steuert.
Hotspots/Inventar/Dialoge
Die Interaktionsmöglichkeiten sind im Vergleich zu den bisher erschienenen Teilen stark eingeschränkt. Es sind nur Interaktionen mit Objekten möglich, die auch zur Lösung beitragen. Dass die drei Protagonisten unterschiedliche Aktionen mit diesen Objekten anstellen können, tröstet darüber auch nicht hinweg.
Lediglich Tchoup kann Objekte nehmen, benutzen und auf das Inventar zugreifen. Das Inventar öffnet sich auch nur mit einem Rechtsklick, wenn man gerade mit Tchoup spielt.
Dialoge an sich gibt es nicht großartig. Es ist zwar möglich, mit Leuten bzw. Tieren oder Monstern zu sprechen, jedoch wiederholen sich die Dialoge früher oder später. Es ist dennoch empfehlenswert, dass man so lange mit jemandem spricht, bis dieser sich wiederholt, um notwendige Information für den weiteren Verlauf zu sammeln.
Rätsel
Wie zu erwarten war, sucht man nach Logikrätseln vergeblich. Wie bisher auch immer, besteht das Hauptproblem darin, die Aktionen der 3 Hauptakteure richtig zu timen und zu koordinieren, damit man an eine bestimmte Information oder ein Objekt gelangt. Im ersten Abenteuer der drei konnten diese Aktionen noch nicht gleichzeitig ausgeübt werden. Hier ist dies nun aber ohne Einschränkungen möglich. Aufgrund der Verrücktheit der Rätsel gestaltet sich die Lösung recht schwierig. Jede noch so dämlich erscheinende Aktion könnte zum Erfolg führen. Genau das macht den hohen Schwierigkeitsgrad der Goblin-Spiele aber auch aus. Die Rätsel waren schon immer sehr knackig gewesen. Pierre Gilhodes und Société Pollene bleiben dieser Linie treu.
Wie Eingangs erwähnt, ist Tchoup derjenige, der die Aktionen mit Gegenständen und Personen ausführen kann. Stucco ist der Stärkste der drei und kann problemlos an Stangen hochklettern und schwere Lasten tragen. Perluis ist ein Zauberer. Er lässt Dinge fliegen oder kann kleine Objekte wachsen lassen.
In jedem der ersten 13 Level ist irgendwo ein Goldzahn versteckt. Wenn alle 13 Goldzähne gefunden werden, wird ein Zusatzlevel freigeschaltet. Dieser Level wird vor dem finalen Level bestritten und trägt in keinster Weise zum Fortgang der Geschichte bei. Mehr geheime Zusatzlevel (vom Hersteller wurden einige Zusatzmissionen versprochen) habe ich nicht entdeckt. Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Ein riesengroßes Plus: Im Gegensatz zu Teil 1 der Saga bleibt uns hier ein Game Over" erspart, egal welche wahnwitzige Aktion ausgeführt wird.
Grafik/Sound
Leider leider ist meines Erachtens die 3D-Grafik nicht so ganz gelungen. Die Goblins und die Umgebungen wirken sehr kantig bzw. klobig. Der Ladebildschirm verwöhnt uns dafür aber mit handgezeichneten Bildern, die unheimlich an die alten Abenteuer erinnern. Je Level gibt es auch nur einen einzigen Screen zu erkunden. Das fand ich persönlich sehr Schade. In den letzten 3 Abenteuern (inkl. Woodruff) gab es da wesentlich mehr Bewegungsfreiheit.
Der Sound blieb mir nicht sonderlich im Gedächtnis. Er war dezent im Hintergrund zu hören und erinnert ebenfalls an vorherige Abenteuer. Sprachausgabe Fehlanzeige! Ein klarer Rückschritt, denn sowohl Woodruff als auch in Goblins 3 sprechen die Goblins unsere Sprache. Hier wird der Spieler zum Bildschirmtext lesen verdonnert. Das macht aber fast nichts, da die Dialoge eh sehr knapp gehalten sind.
Fazit
Insgesamt kann ich sagen, dass mir dieses Goblin-Adventure recht gut gefallen hat, auch wenn nach ca. 12 Stunden (vom Hersteller versprochen: 30 Stunden!) die Credits über den Screen laufen. Die meisten Punktabzüge erhält das Spiel wegen der wahnsinnig langen Ladezeiten und der mangelnden Bewegungsfreiheit. Woodruff bleibt für mich die Numero Uno der Reihe, weil es mit einer wesentlich tiefer gehenden und interessanten Story auffährt. Für dieses Game, das mir besser gefiel als Teil 1 aber nicht besser als die darauf folgenden Teile gebe ich eine
Gesamtwertung von 71%
Bewertungssystem Adventure-Archiv:
- 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
- 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
- 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
- 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
- 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
- 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)
Minimale Systemvoraussetzungen:
- Windows XP (SP2) oder VISTA
- Pentium 4 (1 Ghz) oder vergleichbar
- 512 MB RAM
- DirectX 9.0c kompatible Grafikkarte
- DirectX 9.0c kompatible Soundkarte
- 300 MB freier Festplattenspeicher
Getestet auf:
- Windows Vista Home Premium mit ScummVM
- AMD Phenom 9600 AM2+
- 2 GB RAM
- ATI RADEON HD 3850 Grafikkarte mit 512 MB RAM
- DirectX 10 kompatible Soundkarte
- Multinorm DVD-ROM Laufwerk
Copyright © sherlock für Adventure-Archiv, 11. Mai 2009
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Das Hauptmenü
Der königliche Palast von außen...
... und von innen im Königreichssaal
Die Regenwurm-Bahn bringt uns über den Erdsee
Ein mechanisches Chamäleon muss flott gemacht werden
Anhand der untenstehenden Codes kann das Spiel später an dieser Stelle fortgesetzt werden
Die Gobliiins sind sogar als Comic in der Zeitung vertreten
Singende Karotten - jeder kann sich jetzt denken, was er mag...
Mit der Rakete müssen wir fliegen. Wir wissen nur noch nicht, wohin
Das ist kein Grafikfehler! Das Bild offenbart sich erst nach und nach.
Auf dem Schreibtisch des "Schöpfers"
Alle sind wiedervereint und happy!