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Gobliiins
Erscheinungsdatum: 1991
Entwickler: Coktel Vision
Publisher: Coktel Vision/Sierra
Spielsprache und Handbuch getestete Version: deutsch
USK: Die USK gibt es erst seit 1994, daher keine Einstufung
Ein Review von Sherlock 26. Oktober 2008
Angesichts des für Anfang nächsten Jahres angekündigten Erscheinungstermins von Goblins 4 habe ich mir vorgenommen, vorab die bisherigen Goblins-Teile einschließlich Woodruff and the Schnibble of Azimuth durchzuspielen und Testberichte dazu zu schreiben. Gobliiins stellt dabei den ersten Teil der Serie dar, den ich seinerzeit bereits auf dem Amiga spielen durfte. Zugegebenermaßen schaffte ich es damals regelmäßig, mich gleich nach Anfang des Spiels selbst zu töten und warf das Spiel irgendwann gefrustet in die Ecke. Ob ich diesmal mehr Geduld hatte und wie mir das Spiel jetzt als Erwachsener gefällt, lest Ihr am besten gleich weiter
Story
Ein herrlicher Tag in Goblin-Land. Der König hat zu einem Fest-Gelage eingeladen, bei dem kein kulinarischer Wunsch unerfüllt bleibt. Aus heiterem Himmel scheint der König jedoch verrückt geworden. Erst schreit, dann lacht er hysterisch. Die Goblins sehen allerdings nicht, was sich lediglich dem Spieler offenbart. Der König wird anhand einer Voodoo-Puppe gequält. Einzig der Handwerker Oups, der Krieger Asgard und der Magier Ignatius werden auserkoren, auf die Suche nach einem Heilmittel für den König zu gehen und sich dabei unzähligen Gefahren auszusetzen.
Installation
Dieses Adventure liegt mir als Erstausgabe im CD-ROM-Format vor. Unter Windows XP bzw. Vista ist es nur möglich, dieses Spiel mit dem altbewährten System Scumm VM zu spielen, das hoffentlich jeder Adventure-Freund auf seinem Rechner hat. Die Installation des Spiels ist dabei nicht erforderlich. Gespeichert werden kann dabei dennoch unendlich. Bei mir lief alles gänzlich ohne Abstürze oder Bugs!
Menüs
Direkt nach Beginn und dem Intro, in dem wir vom Leid des Königs erfahren, fängt das Spiel an, ohne dass es ein Start- oder Spielmenü gibt. Während des Spiels kann man aber die ESC-Taste drücken um zum Spielmenü zu gelangen. Dieses Menü beschränkt sich aber darauf, das Laden eines Spielstandes, den Spielabbruch und die Credits anzubieten. Das Laden funktioniert nur mit einem Code, den man in Erfahrung bringt, wenn man von einem in den nächsten Level wechselt.
Steuerung
Gespielt wird lediglich mit der Maus. Wie eingangs erwähnt, agieren wir mit 3 Hauptcharakteren. Jeder dieser Charaktere kann nur bestimmte Handlungen ausführen. Oups der Handwerker kann Gegenstände aufnehmen und benutzen. Er ist auch derjenige, der Gespräche mit anderen Zeitgenossen führt. Asgard der Krieger ist für die härtere Gangart zuständig. Er schlägt alles was nicht niet- und nagelfest ist und kann auch springen. Ignatius der Magier kann Dinge verwandeln oder verhexen. Im Laufe dieses Adventures, wie auch bei allen folgenden Goblins-Teilen, ist es nötig, dass alle 3 Charaktere zusammenarbeiten um das Ziel der Rettung des Goblin-Reiches zu erreichen. Sehr gestört hat mich, dass ich die drei immer um Gegenstände, die im Weg stehen oder lagen, herumführen musste. Ihren eigenen Weg haben sie von allein nicht gefunden.
Anders als in den Nachfolge-Spielen spielt Zeit hier noch keine größere Rolle. Dies wird sich in den Teilen 2 und 3 ändern.
Hotspots/Inventar/Dialoge
Nahezu alles in einem Level kann benutzt, verhext oder beschlagen werden. Dies sollte man allerdings tunlichst vermeiden, wenn man keinen frühen Tod sterben will (siehe Punkt Rätsel").
Ein Inventar ist in der Hinsicht nicht vorhanden. Oups kann nur einen Gegenstand auf einmal halten. Möchte man einen neuen Gegenstand aufnehmen, so legt Oups den aktuell in seiner Hand befindlichen Gegenstand ab.
Dialoge werden ausschließlich von Oups geführt. Hierbei darf man aber keine ausschweifenden Kommentare erwarten. Meist hat jeder Gesprächspartner nur einen Satz abzugeben. Dabei prasseln die Gesprächspartner irgendwelches unverständliches Zeug, das von Oups alsdann übersetzt wird.
Rätsel
Manche Rätsel entbehren jeglicher Logik. Das ist in Goblins-Spielen aber volle Absicht! Je dämlicher eine Aktion desto besser. Allerdings hat mich hier sehr gestört, dass bei einer falschen Aktion (wenn sich einer der Goblins verletzt oder erschreckt) etwas Energie von einer am unteren Bildschirmrand befindlichen Energieleiste abgezogen wird. In den 22 Levels dieses Spiels kann man aber an keiner Stelle Energie wieder dazu gewinnen. Bei einer ganz dummen Aktion, bei der ein Goblin getötet wird, ist das Spiel vorbei. Das Weiterspielen mit 2 Goblins ist nicht möglich!
Zum Glück wird immer, wenn man von einem Level in den nächsten wechselt, ein Buchstabencode angezeigt, den man sich notieren sollte. Mit Hilfe dieses Codes kann man nach Spielabbruch oder Tod erneut in diesem Level anfangen. Gobliiins ist das einzige Spiel der Reihe, in dem man sterben kann.
Grafik/Sound
Die Grafik erscheint für heutige Verhältnisse steinzeitlich und doch hat sie ihren ganz eigenen Charme. Für ein 1992 erschienenes Adventure kann sich die Grafik aber sehen lassen. Die Charaktere sowie die Umgebung wurden liebevoll erstellt, das merkt man sofort.
Die musikalische Untermalung ist im für diese Zeit üblichen MIDI-Format gehalten. Die Stimmen der Goblins sind mir dabei zu piepsig gewesen, so dass ich ohne Untertitel den Inhalt einer Unterhaltung nicht mitbekommen hätte.
Weder Sound noch Grafik kann ich hier mit aktuellen Spielen vergleichen, ebenso wenig wie Äpfel mit Birnen!
Fazit
Man sagt oft, dass Nachfolger nie so gut sind wie das erste seiner Art. Ob bei Spielen oder Filmen, dieser Ansicht ist man in der Regel. Hier sage ich das genaue Gegenteil! Gobliiins hat mir als erstes Spiel dieser Art am wenigsten gefallen.
Gründe hierfür sind vor allem die fehlende Speichermöglichkeit und die Möglichkeit zu sterben. Wie eingangs erwähnt, hatte ich in der Vergangenheit viele Probleme mit dem Spiel und habe es oft frustriert wieder weggepackt. Nun hatte ich mir allerdings vorgenommen, es durchzuspielen und habe es nach mehreren Fehlschlägen und sinnlosen Aktionen nach 20 Stunden beendet. An sich ist Gobliiins kein schlechtes Spiel aber man sollte die nötige Ausdauer mitbringen. Adventure-Anfängern würde ich eher davon abraten, mit diesem Titel zu beginnen. Daher die
Gesamtwertung von 65%
Bewertungssystem Adventure-Archiv:
- 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
- 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
- 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
- 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
- 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
- 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)
Minimale Systemvoraussetzungen:
- DOS
- XT (AT 286 oder mehr empfohlen)
- 512 MB RAM
- Grafikkarte mit mindestens 256 Farben
- Soundkarte
- CD-ROM-Laufwerk
Getestet auf:
- Windows Vista Home Premium
- AMD Phenom 9600 AM2+
- 2 GB RAM
- ATI RADEON HD 3850 Grafikkarte mit 512 MB RAM
- DirectX 10 kompatible Soundkarte
- Multinorm DVD-ROM Laufwerk
Copyright © sherlock für Adventure-Archiv, 26. Oktober 2008
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Der Startbildschirm
Die Folter des Königs per Voodoo-Puppe
Der Code links unten dient zum späteren Start des Spiels an dieser Stelle
Der Grobian rechts unten versperrt uns den Weg
Erst jetzt zweigt er sein wahres Gesicht...
Irgendwie müssen wir dem Fiesling doch beikommen können!
Dem feuerspeienden Drachen lieber nicht zu nahe kommen - sonst ist das Spiel aus!
Unsere 3 Helden werden gefeiert!