Geheimakte
2 - Puritas Cordis
Releasedatum: geplant 29.August 2008
Entwickler: Deep Silver / Animation
Arts / Fusionsphere Systems
Publisher: Koch Media
Spielsprache: Deutsch
Homepage
Ein Preview von slydos 06. Juli
2008
Lange schon steht der Veröffentlichungstermin von "Geheimakte
2 - Puritas Cordis" fest, nämlich der 29. August 2008, direkt nach der Games
Convention. Adventurfans brauche ich nichts über Geheimakte 1 - Tunguska zu erzählen,
und wer den vielfach ausgezeichneten Vorgänger noch nicht kennen sollte, kann sich durch
unseren Tunguska-Review
informieren.
Auch wenn die Beziehung zwischen unseren beiden Hauptpersonen Nina
Kalenkow und Max Gruber in der Zwischenzeit in die Brüche gegangen ist - wir werden ihr
Schicksal in Geheimakte 2 weiterverfolgen. Und das immer abwechselnd in einzelnen
Kapiteln, die mit einem Cliffhanger enden, der es uns eigentlich unmöglich macht, die
Maus aus der Hand zu geben.
In der zur Verfügung stehenden Previewversion, die ich in etwa 7
Stunden durchgespielt habe, bin ich allerdings bereits in die Rollen von 4 verschiedenen
Charakteren geschlüpft und guten Mutes, daß sich diese Zahl in der Vollversion noch
erhöhen wird. Unabhängig von den Handlungsträngen 'Nina' und 'Max', die jeweils von
Co-Akteuren begleitet werden, gibt es noch eine Rahmenhandlung, in der wir als Spieler
mehr Einblick in die Gesamtzusammenhänge erhalten, als das den beiden Helden in ihren
jeweiligen Spielumgebungen zunächst möglich ist.
Den Einstieg machen wir mit Bischof Parrey, der versucht, ein
mittelalterliches Dokument vor einer Truppe von maskierten und bewaffneten Angreifern zu
verstecken. Von den düsteren und extrem spannenden Eingangssequenzen ist der Übergang zu
Ninas Schifffahrtsantritt abrupt. Aber auch hier gibt's kein entspanntes Urlaubsgefühl
sondern auch gleich einen Toten und andere mysteriöse Ereignisse. Auch Max wird
unfreiwillig in höchst mysteriöse und gefährliche Vorgänge auf einer indonesischen
Trauminsel verwickelt, wo er aus journalistischen Gründen seine frühere Studienkollegin,
die Archäologin Sam aufsucht. Übrigens hüten beide Hauptdarsteller ihr Foto vom Ex/von
der Ex ganz rührend.
Zwei große Themen bilden den Hintergrund des Abenteuers: eine
Häufung von extrem zerstörerischen Naturkatastrophen auf der ganzen Welt (weswegen sogar
Ninas Vater zu einer dringend einberufenen UNO-Vollversammlung als Experte reist) und der
Einfluß der Sekte 'Puritas Cordis' mit ihrem charismatischen und telegenen Führer. Die
Weltuntergangsphilosophie der Sekte beruht auf den Weissagungen eines Propheten im Stile
von Nostradamus, die anscheinend auch alle wie bestellt eintreffen, von Erdbeben über
Sturmfluten bis zu Vulkanausbrüchen. Wie hängt alles zusammen und was sind die Rollen
unserer Helden und ihrer Begleiter darin?
Ich bin sofort in die Suche nach den Zusammenhängen hineingesogen
worden und muß zugeben, daß es mir während des Spiels fast egal war, wenn in der
spannenden Handlung die eine oder andere Ungereimtheit auftauchte bzw. ich nachher
feststellte, daß einige Rätsel, so griffig sie in Szene gesetzt wurden, doch am Ende die
leise Frage nach dem "Warum eigentlich überhaupt und warum so?" aufkeimen
ließen, während andere wiederum den Kommentar "Respekt - schöne Idee!"
hervorriefen.
In der Hauptsache geht es wieder um Schwelgerei in Objekt- und
Inventarrätseln, die von einigen Logik-, Dekodier- und Interpretationsaufgaben gewürzt
werden. In den gespielten, ersten Kapiteln gibt's da keines, das den flüssigen
Spielablauf stören würde. Das leichte Bewältigen dieser Rätsel liegt auch am
Interface, das wir aus Tunguska bereits gewohnt sind: unser Point&Click-Mauscursor
zeigt uns zu jedem Hotspot die möglichen Aktionen der beiden Maustasten im voraus an.
Führen wir also einen Gegenstand über Hotspots oder andere Inventargegenstände, sehen
wir sofort, ob eine Interaktion möglich ist. So passiert es oft, daß wir im Inventar
Gegenstände kombinieren, ohne dafür einen akuten Bedarf zu haben. Nina kommentiert das
dann jeweils damit, daß sie nicht weiß, was damit anzufangen ist, aber man kann's ja
schonmal machen. Unsere Helden sammeln auch an jedem neuen Schauplatz erst mal alles ein,
was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.
Beispielsweise betritt Nina das Urlaubsschiff und steckt sich
erstmal ein Ruder ein, das als Deko an der Wand hängt, obwohl sie noch keine Anwendung
kennt. Wo um alles in der Welt hat sie jetzt dieses Ruder an ihrem durch hautenge Jeans
und ein ebensolches Top umschmeichelten Modelkörper versteckt, wenn sie ihre weiteren
Rundgänge macht? Aber mal ehrlich, zum Teufel mit der Logik, wenn man dagegen das wohlige
Gefühl eintauschen kann, das Inventar in 2 Minuten bis zum Anschlag gefüllt zu haben!
;-)
Un dann erst mal schauen, was man mit den Dingen darin anstellen
kann, ganz unabhängig davon, was die Geschichte eigentlich verlangt. Dadurch, daß nur
kombinierbare Hotspots und Objekte mit einem Kommentar versehen sind, kommt es in
Geheimakte auch nicht zu irgendwelchen langweiligen Wiederholungen von Standardfloskeln,
etwas was viele Spieler stört, die ungebremst alles mit allem kombinieren. Eigentlich das
Patentrezept von Deep Silver zur Frustvermeidung durch kontrollierte Führung bei leicht
reduzierter Linearität.
Die Inventarleiste wird wie gehabt immer am unteren Bildschirmrand
angezeigt. In den Optionen kann man wählen, ob man objektweise oder seitenweise
hindurchscrollt.
Man kann in den Optionen auch die Anzeige der Hotspothilfe zu- bzw.
abschalten, sowie die Anzeige der Untertitel im Inventarbereich, die nun zu einem recht
groß gewählten Schriftgrad auch mit großen Einblendungen der Gesichter der jeweils
sprechenden Charaktere versehen sind. Beim Sound gibt's im Optionsbereich gleich 4 Regler,
auch einen für den Ambient-Sound, hier Atmo genannt.
Auch die Grafikqualität kann hier eingestellt werden. Das
kombinierte Speicher-Lademenü scheint nicht begrenzt zu sein und bietet neben einer
On-Top-Darstellung des letzten Speicherstandes gut erkennbare Screenshots, Datum, Uhrzeit
und Spielort des Speicherstandes. Eine Autosaveabfrage beim Verlassen rundet das
komfortable Sichern ab. Man gelangt sowohl schnell ins Spiel als auch wieder hinaus, die
Ladezeiten zwischen den Szenen sind kurz.
Bei der Steuerung der Charaktere wurde im Sinne der Spieler
ebenfalls Zeit gespart. Da, wo es vom Spiel her Sinn macht, läuft unser Charakter
schnell, ohne, daß man es ihm/ihr noch explizit mitteilen müßte, ein Doppelklick auf
einen Ausgang sorgt für schnellste Szenenwechsel. Ist für die Rätsellösung vorgesehen,
daß eine Aktion zwei- oder mehrmals durchzuführen ist ohne daß sie einen erneuten
Denkansatz vom Spieler verlangt, so wird sie beim zweiten Mal automatisch ausgeführt.
Dialoge laufen teils automatisch, teils icongesteuert ab. Teilweise
sind sie sehr schnell und nicht wiederholbar und man wünscht eine Pausentaste her oder
ein Dialogbüchlein zum Nachlesen, da auch rätselrelevante Informationen manchmal schnell
abgehandelt werden. Die Texte sind modern und fehlerfrei und werden von der
professionellen Synchroncrew gut in Szene gesetzt. Bei vielen Dialogszenen gibt es einen
Zoom auf die Dialoggruppe, wobei die Lippensynchronität zwar nicht jeden Laut passend
darstellt, aber weitgehend gut drauf liegt. Dabei fehlt unseren Charakteren trotzdem oft
noch die passende Abwechslung in der Mimik oder mal eine unterstützende Bewegung des
Kopfes. Darüber hinaus sind die Körperanimationen dank Motion-Capture fließend und
lebensecht. Leider gab's bisher nur wenige Statistenauftritte (im Hafen), sondern fast nur
spielrelevante Figuren. (Viel mehr hätte das Urlaubsschiff auch nicht vertragen, bei nur
2 Liegestühlen!)
Die Hintergrundgrafiken von Geheimakte 2 sind wieder vorgerenderte
Leckerbissen und machen zusammen mit angemessenen Umgebungsgeräuschen, Soundeffekten und
der teilweise begleitenden Musik einen blendenden Gesamteindruck. Der vorhandene
Schattenwurf der 3D-Objekte und -Charaktere ist zuschaltbar. Manchmal erscheinen die
Schatten im Freien allerdings von unterschiedlichen Lichtquellen kommend. Während die
brillanten Hintergründe durch die Qualität des Vorgängers bereits erwartet werden
konnten, sind die vielen, teilweise betexteten Videoeinspielungen, die ich bisher gesehen
habe, erstaunlich gut gelungen und lohnen sich allemal, im dazu vorgesehenen Videomenü
wiederholt zu werden. Nina sieht dort einfach noch besser aus als ingame.
In wie weit sich der sehr gute und technisch fehlerfreie
Gesamteindruck der ersten Kapitel von Geheimakte 2 - Puritas Cordis im Gesamtspiel
fortsetzt, ob Handlung, Charaktere, Rätsel und die gesamte Inszenierung halten, was sie
versprechen - nächsten Monat werden wir mehr wissen.
gespielt mit:
- Windows XP
- Pentium IV 3,6 GHz
- 2 GB RAM
- 48x DVD-ROM
- NVidia GeForce 7600GS 256 MB
- Soundkarte DirectX-kompatibel
Copyright © slydos
für Adventure-Archiv,
06. Juli 2008
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