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Die Legende des Propheten und des Mörders Teil 1
Nachfolger von Pilgrim
von Arxel Tribe/Wanadoo

Ein Review von Annemarie   20. November 2000

 

Blutige Spur im Wüstensand
Blutige Spur im Wüstensand

Da ich ein begeisterter Anhänger der Grafikkünste von Arxel Tribe bin, habe ich mir dieses Spiel zugelegt, obwohl ich Pilgrim 1 vorher nie gespielt habe und ich mir vorher gar nicht so sicher war, ob es nicht zu actionlastig für mich wäre: As Sayf, der Held dieser Geschichte nach einem Szenario des berühmten brasilianischen Schriftstellers Paul Coelho („der Alchimist“), ist nämlich ein berüchtigter und brutaler Bandit und Wegelagerer im mittelalterlichen Orient des 13. Jahrhunderts, was dem Spieler auch in einem beeindruckenden Vorspann deutlich vor Augen geführt wird. Einst ein französischer Kreuzritter mit dem Namen Tancred de Nérac, hat ihn das Leben völlig desillusioniert und all seiner Ideale beraubt und zum erbarmungslosen As Sayf gemacht, der mit sich selbst und mit seinen Gegnern keine Gnade kennt.

Jedoch – dieser  Krieger hört von Jébus, einer geheimnisvollen Stadt in der Wüste, in der angeblich Menschen aller Religionen in ständigem Frieden mit sich selbst und mit ihren Mitmenschen zusammenleben unter der Anleitung des Propheten Simon de Lancrois. As Sayf begibt sich nun auf die lange beschwerliche Suche nach dieser Stadt, wo auch er hofft, Erlösung zu finden, und als er sie endlich entdeckt, muss er feststellen, dass die Stadt verlassen und im Verfall begriffen ist.

Ganz verlassen? Nach einigen Schwierigkeiten entdeckt er den letzten Bewohner der Stadt und erfährt von diesem, der sich noch verzweifelt an die Hoffnung, die mit dieser Stadt verbunden ist, klammert, dass der Prophet Simon, auf den die Bewohner sehnlich gewartet haben, nie in der Stadt aufgetaucht ist und sie alle im Stich gelassen hat.


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Ein furchtbarer Gegner
Ein furchtbarer Gegner

Von einem verzweifelten Zorn erfüllt, macht sich As Sayf auf den Weg, um diesen Propheten zu finden und sich an ihm für die enttäuschte Hoffnung seines Lebens bitterlich zu rächen.

Die Spur führt ihn in die Stadt Jerusalem und dann wieder hinaus in die Wüste, wo er am Ende seinem erbittertsten Feind gegenübersteht – sich selbst!

Nicht zu Unrecht wird in der Beschreibung des Spiels auf der Spielebox der Vergleich mit Laurence von Arabien gezogen. Hier lassen die Grafikkünstler von Arxel Tribe die wunderschöne, aber auch erbarmungslose Wüstenwelt dieses Films wiederauferstehen und unserem innerlich zerrissenen Helden alles abverlangen. Begeisternde 3D-Animationen und märchenhafte Szenarien....das Ziel von Paul Coelho und Arxel Tribe ist es hier, die Realität unseres Helden so traumhaft darzustellen, dass am Ende Traum und Realität miteinander verschmelzen, man weiss nicht mehr, was Wirklichkeit ist...dieses Spiel möchte man am liebsten auf der Grossleinwand spielen.

Auch die perfekt passende Musik und die Geräuschkulisse (3D-Sound) vollenden die Atmosphäre des Spiels.

Actionanteile hat das Spiel nur ganz am Rande, man kann zwar sterben, aber nur durch Unvorsichtigkeit und nicht durch Kämpfe. Zum Schluss gibt es zwar einen Zweikampf, aber der wird nicht durch Waffen entschieden. Schwert und Dolch aus dem Inventar braucht man zum allergrössten Teil für andere Dinge.... kämpfen heisst es hier bei den Rätseln.

Unter den Rätseln des Spiels, die man als As Sayf lösen muss, um auf die Spur von Simon zu kommen, sind schon einige harte Nüsse zu knacken, das Spiel ist nicht leicht und an einer Stelle musste ich dann doch die Lösung zu Rate ziehen....man muss nach einem kaum zu entziffernden Vorbild eine Sternenkarte zusammenbasteln und dabei ist der Teufel, der da im Detail steckt, wirklich kaum sichtbar und auch logisch nicht zu ergründen...mit Probiererei war da leider auch nichts zu lösen, da das bei einer zu ermittelnden Reihenfolge von 12 Teilen wohl Jahre dauern würde.

Es empfiehlt sich, bei diesem Spiel wirklich auf jedes Detail zu achten und sich alles genau anzusehen, dann sind die Rätsel wirklich lösbar – mir hat es auf jeden Fall wirklich Spass gemacht, war ein Genuss!

Enttäuschend war für mich das abrupte Ende: das Spiel endet urplötzlich ohne jede Vorwarnung, ohne dass As Sayf jemals in die Nähe des von ihm gesuchten Propheten gekommen wäre mit dem Hinweis: „Fortsetzung folgt“, wobei laut Ankündigung von Arxel Tribe im nächsten Jahr der 2. Teil der Legende folgen soll. Schade, so ein Schluss nach so einem wunderbaren Spiel.

Ich finde, auch jemand, der sich nur den 1. Teil der Legende kauft, hat ein Anrecht auf einen vernünftigen Abschluss des Spiels, es sollte durch so einen Schluss niemand gezwungen werden, die Fortsetzung zu kaufen.

Ich bewerte das Spiel mit 70 Prozent (empfehlenswert), ich hätte es sogar noch höher bewertet, wenn nicht der Schluss und das Sternenrätsel mein Spielvergnügen doch etwas getrübt hätten.

 

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100%  sehr gutes Spiel  (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79%    gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69%    befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59%    ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49%    ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0%  bis 39%    grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)


Ein mächtiger Mann

Eingesperrt
Eingesperrt

Feuer !!!
Feuer !!!

Gerettet!
Gerettet!


Grausames Schicksal

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Minimale Systemvorraussetzungen:

  • Windows 95/98 oder 2000
  • 32 MB
  • 16bit-Farbgrafikkarte (empfohlen 24 bits)
  • Soundkarte kompatibel mit Soundblaster
  • Ab Pentium 200 MMX Prozessor
  • Festplatte mit 290 MB
  • 2 MB Videospeicher

gespielt mit:

  • Windows 98
  • P III 600
  • 128 MB RAM
  • ELSA Erazor III Pro-Grafikkarte

Copyright © Annemarie für Adventure-Archiv, 20. November 2000

 

 

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