Das Spiel begeistert durch
fantastische Grafiken und Animationen, die ein großartiges Bild der teils wunderschönen,
teils gnadenlosen Wüstenwelt zaubern! 1001 Nacht trifft Laurence von Arabien - keine
Übertreibung. Es ist ein Augenschmaus, sich in der 360-Grad-Rundumsicht durch die
märchenhaften Schauplätze zu bewegen. Die Videoclips und Kameraschwenks sind wirklich
filmreif, unterstützt durch die verschiedenen, perfekt passenden arabisch-orientalischen
Musikthemen und Sound in 3D-Raumklang.
Die versprochene Lippensynchronität ist
fast durchweg eingehalten worden, allerdings wirken die Charaktere im ganzen steif, da
sich außer den Gesichtszügen nichts bewegt. Hier könnte ruhig noch an der Gestik
gearbeitet werden.
Die Geschichte von As-Sayf ist spannend von
der ersten bis zur letzten Minute erzählt und hält einige Überraschungen bereit.
Langeweile kann hier einfach nicht aufkommen. Man kann sich niemals sicher sein, was
hinter der nächsten Ecke wartet - ist es ein Wunder oder der Tod! Deshalb ist es
angeraten, von Anfang an oft zu speichern. Tankred kann eine Vielzahl von Toden sterben -
jedesmal kommentiert durch unseren Erzähler Kyot.
Das Geheimnis von Alamut hat kaum direkte
Actionanteile, wo man seine Reaktionsfähigkeit unter Beweis stellen müßte mit der
Ausnahme von ein paar zeitabhängigen Sequenzen, wo man einfach nur schnell das Richtige
tun muß. Aber keine Angst - diese Sequenzen sind selten und benötigen in ersten Linie
Nachdenken und Kombinationsgabe.
Die Rätsel sind durchweg logisch und
steigern sich fließend im Schwierigkeitsgrad zum Ende hin. Wichtig ist es, wirklich alles
zu untersuchen. Den Hauptanteil bilden inventar- oder objektorientierte Rätsel.
Sowohl die spannende Geschichte, die
fantastische Grafik und die Rätsel, die sich nahtlos einfügen machen das Spiel zu einem
Gesamtgenuß. Es gibt keinen erhobenen edukativen Zeigefinger (z. B. wurde hier auf eine
intergrierte historische Enzyklopädie wie bei Pilgrim verzichtet). Hier wird der
Spielfluss nicht durch Nachschlagen und Lesen unterbrochen sondern man kann sich den
Bildern und der Handlung hingeben, die einen gleich involvieren. Obwohl Das Geheimnis von
Alamut vor dem historischen Hintergrund der Epoche nach den Kreuzzügen spielt, ist es
doch mehr eine Geschichte um Moral, Ethik, Psychologie und Gefühle. Am Beispiel des einen
wird das Schicksal von so vielen gespiegelt, die in Religion, Kampf, Verbrechen doch
schließlich nach dem Sinn und vielleicht nach dem persönlichen Glück suchen.
Womit ich zum negativen Teil kommen muß:
Das Geheimnis von Alamut habe ich in 11 Stunden ohne Hilfe durchgespielt! Es liegt einfach
daran, das man aus einem Spiel zwei gemacht hat - und das nur aus Gründen des Kommerz.
Schande über Arxel Tribe! Hätte man das Ganze (Die Legende des Propheten und des
Mörders und Alamut) als ein Spiel verkauft, wäre der Preis von 70,-- bis 80,-- DM
gerechtfertigt gewesen. Aber hier werden die Spieler gezwungen - um die Geschichte zu
verstehen - ein zweites mal ins Portemonnaie zu greifen. Das ist reine Abzocke und
außerdem wird hier ein homogenes Spiel einfach in zwei Teile zerhackt für den doppelten
Preis! Wer das nicht unterstützen will, sollte sich mit dem Kauf zurückhalten, bis es
eine billigere Doppelausgabe gibt.
Zwar hat mir das Spiel sehr viel Spaß
gemacht aber 11 Stunden Gesamtspieldauer entspricht nicht einem vollständigen Preis. Tut
mir leid - aber es ist halt nur das halbe Spiel. Deshalb Gesamtbewertung 71%.
Bewertungssystem Adventure-Archiv:
- 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr
empfehlenswert)
- 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
- 60% bis 69% befriedigend (bedingt
empfehlenswert, mit Abstrichen)
- 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade
empfehlenswert)
- 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher
abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
- 0% bis 39% grottenschlecht
(lieber die Finger davon lassen)
Homepage
Boxshots
Review Die Legende des Propheten und des
Mörders
Review Pilgrim
Minimale Systemvorraussetzungen:
- Windows 95/98 oder 2000
- 32 MB
- 16 bit-Farbgrafikkarte (empfohlen 24 bits)
- Soundkarte kompatibel mit Soundblaster
- Ab Pentium 200 MMX Prozessor
- Festplatte mit 290 MB
- 2 MB Videospeicher
gespielt mit:
- Windows 95
- P II 233 Mhz
- 64 MB RAM
- 4 MB Grafikkarte
Copyright © slydos für Adventure-Archiv, 24. Mai 2001 |
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