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Zork - Der Großinquisitor
© Activision 1997

Ein Review von Tobias, 05. November 2000

 

Pure Komödie in einer Fantasy – Welt                                 

Über das Spiel und den Rest der Serie

Anfangs war es ein Textadventure, mittlerweile jedoch hat sich die Zork-Serie weit darüber hinaus entwickelt. Mit Sicherheit ist „Der Großinquisitor“ ein besser gelungenes Spiel als „Zork Nemesis“. Sollte mich jemand fragen, was denn das beste Zork-Spiel, dass ich kenne wäre, würde ich genauso antworten: Zork - Der Großinquisitor. Die typischen Zork-Fantasy-Umgebungen (wie üblich geschliffen mit dem absolut erstklassigen, Monty Phyton-mäßigen Humor) bringen einen Adventurefreak in eine unglaubliche neue Welt, die es mit viel Sinn für das Lächerliche zu erforschen gibt. Am besten tritt diese Phase beim Großinquisitor ein.

Der erste Part des Meisterwerks (kleine Stadt) belebt das ganze Spiel von Anfang an mit fesselnden, lebendigen (wenn auch mit der Zeit nervig werdenden) Hintergrundstimmen der Regierung und einer mystischen, nachdenklichen, sowie dramatischen Musik.     

Einem Adventurespieler sollte es wohl gelingen, sich in die Spielfigur hineinzuversetzen, was ganz besonders durch das spielen in der Ich-Perspektive und das softe Rendering a la Riven (Platz 6 meiner persönlichen Adventurecharts) ermöglicht wird.

Spielsteuerung und Umfang

Ziel des Spiels ist es das Untergrundreich von Zork zu retten, wozu man als Hilfestellung überall im Spiel nach Zaubersprüchen suchen und diese sinnvoll anwenden muss. Die Rätsel sind vielleicht logisch, nicht zuletzt aber auch einfach nur Zorksinnlich, worunter man solche Dinge verstehen kann, wie z.B.:

  1. Der Notwehrkasten mit der Aufschrift BITTE EINSCHLAGEN: Sie können den Kasten mit der Hand öffnen, müssen allerdings mit dem Hammer auf die Scheibe hauen, bevor Sie das Schwert und die Schriftrolle entgegennehmen können.

  2. In der Höhle des Dungeon Masters müssen Sie die Zigarre in den Aschenbecher legen, denn bei Zork rauchen ja auch HäuserHäuser.

Das waren erste Tipps zum Spielstart, sehen Sie selbst wie weit die Logik geht.

Tja, die Filmsequenzen und das Intro haben natürlich auch durchaus was zu bieten. Die gefilmten bis halbgefilmten Animationen bringen jedem das Adventure nahe, während die Stimmen jeglicher Figuren einfach zum totlachen sind und sich dem Game perfekt anpassen. Selbstverständlicherweise hat man bei Zork auch seine Gesprächspartner im Inventar.

Ein Nachteil an Zork ist jedoch die Sterbe-Funktion, bei der man gleich wieder seinen letzten Spielstand laden muss. Brauchbar wäre im Spiel eine „Nochmal versuchen?“-Funktion, um genau dort weiterzumachen, wo man gezwungenerweise aufgehört hat. Am Anfang gleich mal ein paar Tipps: In der Höhle des Dungeon-Masters NICHT mit dem Schwert auf die Bienen losgehen und bitte genauso wenig versuchen, wieder aus dem Brunnen herauszuklettern. 

Das Anwenden der Magischen Formeln ist aufgrund der zufriedenstellenden Spielsteuerung kein großes Problem, und natürlich auch nicht der Logik wegen.

Mein Haupturteil lautet jedenfalls: Gut bis zufriedenstellend, 70 % in der Adventure-Archiv-Skala. Die teilweise düstere, jedoch auch heitere Atmosphäre lässt den Spieler das beeindruckende Klima selbst zuhause vor dem PC spüren. Nicht, dass es ein angsteinjagendes Spiel wäre, aber ein multimedialer Realismus ist vorhanden. Also Adventurefans: Probiert es doch einfach mal selbst aus. Es lohnt sich.  

Wird die Trilogie sich fortsetzen?

Um zum Abschluss erneut auf Zork Nemesis zu sprechen zu kommen: Es hat mit 3 nicht besonders heißen Scheiben eindeutig eine zuviel und wesentlich weniger zu bieten als sein glorreicher Vorgänger. Jetzt brauchen Sie natürlich nicht zu denken, dass ich das Spiel schlecht zu machen versuche, denn der Humor und die Abenteuerlichkeit sind hier wirklich nicht fehl am Platze. Wenn nicht bereits ein neuer Teil der Zork-Trilogie in Planung ist, möchte ich jedenfalls zu denen gehören, die ihn mit einer ganzen Menge Vorfreude erwarten. Nebenbei will ich noch gestehen, dass ich bis jetzt noch nicht Return to Zork gespielt habe.

Bewertungen im einzelnen (Höchstpunkzahl 7):

Comedy: 7
Umgebungsechtheit: 6
Dramatik: 2
Grafik und Filmsequenzen: 4
Story: 7
Logik: 6

In meiner persönlichen Chartliste befindet sich das Spiel auf Platz 7

Minimale Systemanforderungen:

  • 100% Microsoft-kompatibler Computer
  • Pentium 90 MHz
  • Windows95 oder 98
  • 16 MB RAM
  • 50 MB unkomprimierten Festplattenspeicher
  • High Color (16 bit) 640x480 VLB oder PCI-Grafikkarte mit 1 MB RAM
  • 100% SoundBlaster16-kompatible Soundkarte
  • Quadro-speed CD-ROM-Laufwerk (Übertragungsrate 600 K/Sekunde)
  • 100% Microsoft-kompatible Maus

Geeignet ab: 12 Jahren

 

Copyright © Tobias Schmitt für Adventure-Archiv, 05. November 2000

 

Bewertungssystem:

  • 80% bis 100%  sehr gutes Spiel  (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79%    gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69%    befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59%    ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49%    ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0%  bis 39%    grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)

 

 

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