Wer kennt sie nicht: den konfusen britischen Erfinder
und seinen tierischen Begleiter, der seinem Herrchen immer mal wieder aus der Patsche
hilft? Schließlich gibt es sie schon seit Ende der 80er-Jahre. Und vor nicht allzu langer
Zeit machte sich erst noch Nebendarsteller Shaun das Schaf" selbstständig,
indem er als Spin-Off, wie es ja neudeutsch so schön heißt, zum Hauptdarsteller
aufstieg, um fortan in gleichnamiger Serie über die Bildschirme zu flimmern. Und so ist
es nicht verwunderlich, dass bereits diverse Computerspiele mit beiden animierten
Knetfiguren erschienen sind. Allerdings noch kein richtiges Adventure. Schön, dass sich
das mit Erscheinen des ersten Abenteuers Wallace & Gromit's Grand Adventures
soeben geändert hat.
Stückel-Strategen
Ich fand die Spiele von Telltale meist gut, die Art und
Weise, wie sie ihre Spiele veröffentlichen...ähem.. nun ja. Denn die Firma fährt eine
bemerkenswerte Stückel-Strategie, nämlich Adventures oft nur in kleinen Einzelepisoden
herauszubringen und erst einmal als Downloadspiel anzubieten. Jetzt bin ich selber zwar
bekanntlich kein großer Freund von Downloadspielen und halte gerne ein Cover und einen
professionellen Datenträger in der Hand. Und auch im Archiv werden Spiele, die nur auf
solchem Weg erworben werden können, bekanntlich nicht geführt. Aber da mag es natürlich
auch andere Vorlieben geben. Und so hat sich Download neben den Versionen auf Datenträger
inzwischen ja auch (nur) als zweiter Weg, ein Spiel zu erwerben, etabliert.
Eine anderes Thema ist das Stückeln. Denn es erweist sich
nicht unbedingt als vorteilhaft, Spiele als kleine Häppchen - von Telltale Episoden
genannt - vorgesetzt zu bekommen. Zum einen kann man im schlechtesten Fall wie bei einem
am Stück gespielten Adventure mit normaler" Spiellänge nicht ganz eintauchen.
Richtig ärgerlich wird es, wenn sie eine Serie wie bei Bone geschehen -
vermutlich wegen mangelndem Erfolg mittendrin einfach einstellen und der Spieler, der die
Comicreihe nicht kennt, so vermutlich nie erfährt, wie die sich gerade spannend
entwickelnde Geschichte weiter geht bzw. endet!
Glücklicherweise haben sie es sich aber in den meisten
anderen Fällen zum Konzept gemacht, mehrere in sich abgeschlossene Episoden nacheinander
als Download anzubieten, um sie nach einer Weile zusammengefasst auf einem Datenträger zu
veröffentlichen. Und so finden die Spiele, wie jetzt auch W & G, nach einer
gewissen Zeit glücklicherweise doch noch den Weg ins Archiv.
Geschichte/n
Wie schon bei Sam & Max erweist sich dieses
Konzept auch bei Wallace & Gromit's Grand Adventures aber tatsächlich
absolut nicht als Nachteil. Denn zum einen ergibt sich eine richtig vorzeigbare Spielzeit,
wenn man die Länge aller vier Einzelepisoden addiert.
Zum anderen werden in der Originalserie mit den Knetfiguren
ja auch keine tiefschürfende Geschichten erzählt - das erwartet bei der Reihe mit dem
ganz eigenen britischen Humor wohl auch niemand wirklich. Schließlich handelt es sich
abgesehen von einem Kinofilm auch immer nur um kleinere Kurzfilme, wenn ich das richtig
recherchiert habe.
Jedes einzelne unserer vier Computer-Abenteuer ist wiederum
in drei, vier Akte unterteilt. Alle Geschichten verfügen über einen interessanten
Handlungsaufbau und sind äußerst unterhaltsam umgesetzt. Ansonsten lebt Wallace
& Gromit vom Humor, also den Ideen und absurden Situation, in welche die beiden
sich und ihr Umfeld bringen.
So kann es sein, dass Wallace wie in Episode 1 Fright
of the Bumblebees" plötzlich vor der Aufgabe steht, mit seiner neuen Erfindung
einer vollautomatischen Honigproduktionsanlage plus seinem Bienenschwarm
innerhalb kürzester Zeit riesige Mengen Honig zu produzieren. Die Nachbarin rückt
die für die Produktion dringend benötigten Blumen, die in ihrem Garten wachsen,
natürlich nicht so ohne Weiteres raus. Eine weitere seiner Erfindungen, eine für das
Weiterkommen bei seinem Vorhaben unentbehrliche Detektormaus, sitzt im Knast, das
Eichhörnchen von nebenan hat einen dringend benötigten Teebeutel gemopst, der Offizier
von nebenan will einen ebenso wichtigen Grotin-Riegel nicht so ohne weiteres hergeben und
vieles mehr. Der Spieler kann sich damit auf jeden Fall in einem reichhaltigen
Betätigungsfeld austoben.
In Geschichte Numero Zwo, The Last Resort",
wandelt Gromit sein Domizil wegen des anhaltenden schlechten Wetters kurzerhand in einen
Ferienpark um. Aber erst fühlen sich die Gäste nicht wohl und als die beiden sie endlich
zufrieden gestellt haben, gibt es ein Problem mit zwei kleinen Hündchen, die gar nicht
harmlos sind, wie es den Anschein hat.
Mit Hunden geht es direkt weiter. Mit streunenden Hunden, um
genau zu sein. Die sind nämlich ein Problem in der Stadt. Und so stürmen sie dann auch
das Haus von Wallace & Gromit. Dabei wirken sie doch eigentlich ganz lieb. Was
dahinter steckt, ob gar der dubiose Betreiber der Kirmes, die in der Stadt haltgemacht
hat, dahinter steckt und noch einiges mehr erfahren wir im dritten Teil
Muzzled".
Jede Geschichte ist übrigens in sich abgeschlossen, doch
knüpft sie oft zumindest ein bisschen an die andere an. So müssen wir in der vierten
Folge Bogeyman" oder Butzemann", wie die Folge auf Deutsch
knuffigerweise heißt, ein im dritten Teil entstandenes Missverständnis aufklären: In
dieser vermittelte Wallace zum Schluss noch durch eine ungünstige Aktion den Eindruck,
als wolle er sich mit der Nachbarin Frau Flitter verloben. Um das zu verhindern, muss er
dem in Flitters Familie verhassten Golfclub beitreten. Dafür kämpfen er und sein
vierbeiniger Kumpan bis zum rasant inszenierten aber auch recht hektischen Finale.
Grafik
Obwohl sich Telltale jetzt schon den unterschiedlichsten
Serien angenommen haben, möchte ich behaupten, dass man deren Comic-Adventures schon am
Stil erkennen kann, ohne dass sie das neu- oder umbearbeitete Original aus den Augen
verlieren. Wie bei den Bone- oder den Sam&Max-Spielen ist die Grafik
sehr sauber und übersichtlich. Allerdings sind besagte Spiele ja auch schon wieder nicht
mehr ganz aktuell und seitdem haben Telltale noch einmal eine Schippe draufgelegt. Es gibt
natürlich wie gehabt keine matschigen Texturen oder gewagte Polygonkonstrukte.
Kugelförmige Figuren sind tatsächlich rund und die Struktur einer Wand sieht auch nicht
aus wie ein unentdeckter Jackson Pollock. So mag ich das! Das Repertoire an Mimik und
Gestik ist beachtlich, während auch die Hintergründe ansprechend umgesetzt sind. Vor
allem gelingt den Herstellern wieder einmal hervorragend, den Charme des Originals
rüberzubringen. Dabei vergisst man schnell, dass es sich ja nicht mehr, wie in der Serie,
um Knet- sondern um computeranimierte Figuren handelt.
Charaktere und Kulissen der vier Spiele sind wohl aus
Kostengründen oft identisch. Einerseits ist die Spielumgebung damit nicht allzu groß und
ein bisschen mehr Abwechslung diesbezüglich hätte vielleicht nicht geschadet.
Andererseits ist es natürlich schön, dass dadurch ein
gewisser Wiedererkennungswert entsteht. Nicht zuletzt empfand ich die nicht allzu große
Anzahl der Orte auf die komplette Spiellänge nicht eintönig, da die bestehenden
Örtlichkeiten umgestaltet werden, also z.B. durch Hinzufügen neue Elemente variieren und
die nette Kameraführung für Abwechslung sorgt. Und es kommen im Laufe der Folgen
zumindest ein paar neue Orte wie das Gebäude des Golfvereins oder der Rummelplatz mit
seinen Ständen dazu.
Schön auch, dass zumindest alle wichtigen Textpassagen ins
Deutsche übersetzt wurden, nicht nur ein Handzettel im Inventar, auch die
Ladenbeschilderung des Feinkosthändlers in der Spielgrafik wurde z.B. so umgearbeitet.
Installation
Startet man das Spiel nach der Installation, welche auf
meinem Rechner reibungslos verlief, tut sich ein Menü auf, in dem man die vier Episoden
auswählen kann. Bei der auf dem Frontcover beworbenen Gratisfolge, welche man nach dem
Freischalten eines Codes downloaden kann, handelt es sich übrigens nicht um eine
Wallace&Gromit-Episode sondern eine neue Folge von Sam & Max. Okay, eine
Gratisfolge ist ja an für sich eine feine Sache, aber irgendwie werde ich das Gefühl
nicht los, dass es mehr darum geht, einen neuen potentiellen Kunden zu erfassen. Irgendwie
an Altmetall oder an die Daten der Mitmenschen gelangen diese niederen Ziele
scheinen die wirklich erfolgsversprechenden Geschäftsmodelle des noch jungen Jahrtausends
zu sein.
Fortbewegung
Oha, was haben wir denn da? Wieder mal ein Kandidat mit der
bei mir sensationell beliebten kombinierten Maus/Tastatursteuerung. Juchhu! Hüstel. Da
kommt bei mir wieder direkt besondere Freude auf. Nun gut, das bedeutet ja nicht zwingend,
dass damit die Art der Fortbewegung gleichzeitig verkorkst sein muss. Hmm, schauen wir
doch mal: mit WASD oder den Pfeiltasten bewegen wir uns in die entsprechende Richtung und
mit der Umschalttaste gelangen wir in das etwas zu klein an den rechten Bildschirmrand
gequetschte Inventar. Praktischer ist es, die wenigen Inventargegenstände, die wir
bekommen, direkt mit dem Mausrad durchzuschalten. Dadurch haben wir den entsprechenden
Gegenstand sofort zur Hand und es entfällt das Öffnen des Inventars und das manuelle
Auswählen eines Gegenstands.
Nun gut, kombinierte Maus/Tastatursteuerung hin oder her,
zumindest ist die Handhabung an sich einfach und man kann Wallace oder Gromit (Beide
Figuren sind spielbar) auch steuern, ohne ständig auf die Tastatur schauen zu müssen, da
man nicht noch jedes Mal erst mühsam bestimmte Tasten oder gar Tastenkombinationen
raussuchen muss. Wenn eine Figur irgendwo hin läuft, erscheint oft rechts auf dem
Bildschirm ein Symbol, welches uns darauf hinweist, dass wir hier z.B. einen Gegenstand
benutzen können. Eigentlich müssen wir aber in erster Linie aktiv mit dem Cursor den
Bildschirm nach Hotspots absuchen und mit der linken Maustaste Hotspots aller Art ansehen,
Gegenstände benutzen und nehmen oder auch Gespräche führen. Dabei sind die Symbole mit
den entsprechenden, unterschiedlichten Befehlen versehen: Etwa Aufheben",
Öffnen", Unterhaltung" usw. Wollen wir einen Inventargegenstand
benutzen, bekommen wir unser Vorhaben noch einmal anschaulich durch eine Kombination aus
Text (etwa Schnecke verwenden mit Käsekostprobe") und einem entsprechenden
Bildchen dargestellt.
Zum Speichern steht uns die Option Ihr Spiel" zur
Verfügung. Klicken wir hierauf, gelangen wir zu einem Button Bookmarks".
Drücken wir diesen, kommen wir zu besagten Bookmarks, profaner auch Speicherplätze
genannt. Außerdem gibt es eine praktische Autosavefunktion, die aktuelle
Spielfortschritte netterweise von alleine speichert. Es gibt aber insgesamt, warum auch
immer, leider nur vier Bookmarks. Denn ...
Gravierender Fehler
... das Spiel hat sich in der ersten Episode aufgehängt.
Vielleicht weil ich etwas gemacht habe, was im Spielablauf nicht eingeplant war. Weshalb
es, wie eigentlich immer, ratsam ist, regelmäßig abzuspeichern. Allerdings half das auch
nicht mehr viel. Als ich ab einem bestimmten Zeitpunkt versuchte, mir mit Gromit Dinge in
der Stadt anzusehen oder zu benutzen, verabschiedete sich der Cursor. Das Spiel wurde ab
dem Punkt komplett unspielbar und ich musste somit abbrechen. Das ist richtig ärgerlich
und sollte dringend gepatcht werden. Vor allem wäre es schön gewesen, wenn ich
wenigstens noch einen alten Spielstand gehabt hätte, um noch einmal anzusetzen, aber bei
nur vier Saves waren bereits alle zu aktuell, als dass ich noch einmal hätte neu ab einem
früheren Zeitpunkt hätte versuchen können, die Dinge in einer anderen Reihenfolge zu
erledigen.
Allerdings sollte ich jetzt schnell zur Ehrenrettung
hinzufügen, dass die anderen Episoden absolut fehlerfrei und flüssig liefen. Auch
empfand ich die Steuerung nicht als hakelig. Falls das bei Ihnen der Fall sein sollte, ist
es vielleicht hilfreich, in den Optionen die Grafikqualität runter zu setzten. Da mein
Rechner nicht mehr aktuell ist, half es auch mir, den Wert ganz einfach auf 2 zu
reduzieren, so dass anfängliche Probleme mit einem unruhigen Cursor und ruckeligen
Bewegungen völlig behoben werden konnten.
Sound
Für die Hintergrundbeschallung sorgt von Hand
abwechslungsreich eingespielte Filmmusik. Mal wird diese z.B. mit viel Blasinstrumenten
getragener vorgetragen, mal wird nur am Klavier ein schmissiger Ragtime aufs Parkett
gelegt. Auf jeden Fall Musik, welche für Comicabenteuer oder eben zu den skurrilen
Situationen dieses Knetgummiabenteuers wie die Faust aufs Auge passt. Allerdings bin ich
jetzt nicht so ein großer Kenner der Reihe, um zu sagen, inwieweit die Stücke schon
früher verwandt wurden, gar Grundthemen zur Fernsehserie sind oder extra für das Spiel
eingespielt wurden.
Sprachausgabe
Was sich allerdings uncool anhört, ist die Tatsache, dass
man sich bei W & G die Synchronisation gespart hat. So bekommt der deutsche
Spieler zwar die hervorragende englische Sprachausgabe mit. Andererseits verpasst der, der
nichts oder alles versteht, auch eine Menge, wie etwa die hervorragende Mimik und was
gerade sonst noch so auf dem Bildschirm passiert, wenn er die ganze Zeit nach unten auf
die deutschen Untertitel schauen muss.
Eine weitere Stärke des Spiels liegt wiederum sicher in den
Dialogen. Mit den meisten der virtuellen Gesprächspartner kann man ausführlich reden und
wie bei Runaway 3 kann man sein Gegenüber oft mehrfach interviewen und ihm so
gegebenenfalls nach und nach wichtige Hinweise entlocken. Der spitzzüngige Humor des
englischen Originals wurde dabei gut ins Deutsche transportiert, auch wenn man anhand der
englischen Sprachausgabe hört, dass viele Redewendungen und Wortspiele benutzt wurden,
die nicht eins zu eins ins Deutsche übertragen werden konnten und daher nicht ganz so gut
zündende Ersatzgags" herhalten mussten. Das fällt besonders in der
Bogeyman-Folge auf, wo sehr viele englische Wortspiele, Witze und Reime verwandt werden.
Und noch eine Sache: Es wäre wirklich vorteilhaft gewesen,
wenn sich zumindest die Lautstärke von Musik und Gesprächen hätte getrennt regeln
lassen. Tatsächlich ist die musikalische Unterstützung zwar schön und passend, fängt
aber, besonders wenn man länger spielt, an zu nerven, da sie wie so oft in Adventures
für meinen Geschmack zu laut und penetrant in den Vordergrund gemischt ist.
Rätsel
Die Rätsel sind generell im moderaten, gut lösbaren
Schwierigkeitsgrad gehalten. Allerdings findet man auch hier zwischendurch immer mal
wieder ein paar Aufgaben, die es in sich haben bzw. bei denen man nur durch hartnäckiges
Ausprobieren weiterkommt. Besonders Akt 2 in der Folge Bogeyman", in der man
die drei Schlüssel auffinden muss, fand ich recht tricky, nicht zuletzt, da die Hinweise
eher kryptisch sind. Es hilft auf jeden Fall beim Lösen der Rätsel, wenn man aufpasst,
was sich in den Zwischensequenzen abspielt.
Im Endeffekt sind es meistens die klassischen Aufgaben, die
bewältigt werden müssen - also das Finden und Anwenden von Gegenständen, das Benutzen
von Maschinchen, bzw. Hebeln oder das Führen von Dialogen. Dabei sind die Aufgaben
humorvoll wie das ganze Spiel und sehr einfallsreich gestaltet. Es gibt zwischendurch
immer mal wieder ungewöhnlichere Aufgaben - gerne zum Schluss einer Folge als kleine
Highlights.
So sind die Charaktere in einer Aufgabe wie bei einem
Brettspiel angeordnet und nun muss man die Figuren auf dem Spielfeld" bewegen,
wobei sie miteinander kommunizieren. Allerdings kann nicht jeder jeden gut leiden und es
ist manchmal nicht möglich, eine Person neben eine andere zu bewegen. Das ist vielleicht
keine besonders schwere Aufgabe, aber sehr spaßig.
Genau wie folgende Szene, in der Gromit paddelnd in einem
Eimer sitzt und in einem Gulli-Strudel zu versinken droht. Während er sich also im Kreis
dreht, muss er im Raum verschiedene Sachen greifen und anwenden. In einer ähnlichen Szene
befindet man sich im freien Fall und muss herumfliegende Dinge greifen. In beiden Aufgaben
kann man dabei auch mit anderen Figuren kommunizieren. Solche Rätsel sind sehr temporeich
umgesetzt und vermitteln Action, aber es handelt sich eigentlich mehr oder weniger um
normale" Adventureaufgaben. Die Action" beschränkt sich lediglich
darauf, dass man im richtigen Moment den einen oder anderen Gegenstand greifen oder
anwenden muss.
Was sonst noch?
Das Spiel erscheint auf einer DVD in einer DVD-Box mit einer
aufklappbaren Papphülle und einem dünnen Beiblättchen. Die Sprache sowohl auf dem mir
vorliegenden Karton als auch auf dem Blättchen ist Englisch. Ich weiß nicht, ob es für
den deutschen Markt noch einmal eine deutschsprachige Version geben wird. Wohl kaum.
Schön wäre es aber gewesen, denn schließlich tun sich nicht nur die Best-Ager unter uns
manchmal etwas schwer mit der englischen Sprache.
Fazit
Schade ist, dass man das Spiel nicht synchronisiert hat, da
man beim Lesen der deutschen Untertitel so oft die schönen Animationen verpasst. Wirklich
unschön fand ich, dass sich eine der vier Episoden ab einem bestimmten Punkt nicht mehr
weiterspielen ließ, so dass ich sie abbrechen musste. Ansonsten schaffen Telltale es mit
Bravour, die trockene britische Komik der Comicreihe als Adventure umzusetzen. Die kleinen
Storys sind sehr unterhaltsam erzählt und die Spielzeiten der Folgen in Summe völlig
okay. Ich hätte mir vielleicht ein paar Locations mehr gewünscht, aber ansonsten
vermittelt die Grafik authentisch den Charme der Serie, wobei mir besonders die niedlichen
Charakteranimationen gefallen haben. Eine kombinierte Maus-/Tastatursteuerung ist
vielleicht nicht ganz meine Tasse Tee, aber in dem Fall zufriedenstellend, da sie
zumindest einfach umgesetzt ist. Die Rätsel sind einfallsreich, abgedreht und witzig wie
das ganze Spiel. Kurzum: Mir haben die Abenteuer mit den beiden Plastilinhelden viel Spaß
bereitet und somit ist Telltale ihr Vorhaben mal wieder nahezu rundum überzeugend
gelungen.