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Veggie Tales: The Mystery of Veggie Island


Erscheinungsdatum: 2002
Entwickler: Big Idea Productions
Publisher: Valuesoft (THQ)
Spielsprache: Englisch

Homepage

Boxshots

 

ESRB: geeignet ohne Altersbeschränkung

 

Ein Review von   André   20. Oktober 2003

 

Ich gebe es ja zu: Ich spiele zwischendurch immer wieder mal gerne ein
Kinderadventure. Damit meine ich nicht nur Spiele für eine jugendliche Zielgruppe wie die fünf Freunde oder Burg Schreckenstein, wobei besonders die zweite Serie schon mal einen beachtlichen Schwierigkeitsgrad aufweisen kann, sondern auch richtige Kinderspiele wie Spy Fox, Pink Panther oder eben auch dieses Spiel, welches vor kurzer Zeit -leider nur auf Englisch- erschien.


Handlung

Na prima, jetzt bin ich Gemüse! Der Form nach zu urteilen bin ich vermutlich ein junger Brokkoli und höre auf den Namen Junior. Junior ist Pfadfinder und mit seinen anderen Gemüse-Pfadfinder-Mitstreitern auf einer einsamen Insel gestrandet. Ziel ist es natürlich von der Insel wegzukommen. Dafür bietet uns ein Inselbewohner an, dass wir einen Schatz für ihn finden, für den wir im Gegenzug als Belohnung ein Boot zum Verlassen der Insel gestellt bekommen.


Grafik

Knuddelgrafik ist angesagt. Auf bunt gemalten Hintergründen tummeln sich verschiedene niedlich animierte Comic-Figuren. Diese sind - dem Namen des Spiels verpflichtend - fast allesamt durch die verschiedensten Gemüsesorten dargestellt und natürlich mit der Gabe ausgestattet, sprechen und laufen besser gesagt hüpfen zu können.

Dabei wurden unsere vegetarischen Mitstreiter durch ihre an sich einfachen Formen und kindliche, lachenden Gesichter so gezeichnet, dass Kinder diese sicher schnell in Ihr Herz schließen. Zudem wackeln sie aber ständig hin und her, was im Zusammenhang mit den niedlichen Gesichtern recht putzig wirkt.
Außerdem wird die Insel noch von ein paar Tieren wie beispielsweise einem Raben bevölkert, der uns ständig begleitet und der uns mit mehr oder weniger hilfreiche Tipps zur Verfügung steht.

Die Gesichter der Figuren wurden recht anständig animiert, die Mimik unseres Helden dabei erstaunlicherweise leider am wenigsten.
Dieser schaut uns eigentlich fast immer mit dem gleichen erstaunten bis
betroffenen Gesichtsausdruck an, was nicht sonderlich lebendig wirkt. Ab und zu mal ein Lachen hier oder ein paar Augenbewegungen da hätten unserem pflanzlichen Protagonisten sicher nicht geschadet.

Die Hintergrundbilder sind wie gesagt ebenfalls in sehr schöner bunter
Comic-Grafik gehalten und passen damit gut zu den Figuren. Dargestellt werden die klassischen Insel-Adventure-Locations wie Wege, Wald, Höhlen etc. Ein Piratenschiff darf natürlich auch nicht fehlen.

Im Gesamten ist ein ziemlich hoher Niedlichkeitsfaktor gegeben und damit
nicht nur das Ziel erreicht, die anzusprechen, für die Veggie Island eigentlich gedacht ist - nämlich Kinder, sondern auch mich.


Rätsel

Wer schon mal Kinderadventures wie Spy Fox oder Pink Panther gespielt hat, weiß, dass diese stellenweise durchaus schon mal halbwegs knifflige Stellen aufweisen können. Dieses Spiel nicht!

Denn die Rätsel von Veggie Island sind wirklich einfach und damit der
eigentlichen Zielgruppe angemessen. Aber mir hat es trotzdem Spaß gemacht, einfach nur mal einen Schüssel hier und ein Seil dort einzusetzen und nebenbei die Animationen zu betrachten.

Der Hersteller hat sich noch ein paar Dinge einfallen lassen, welche das
Spiel auflockern. Abwechslung bringt zum Beispiel eine Landkarte und zusätzlich eine Schatzkarte, die sich bei Erfolg, also "erkämpften" Kartenteilen vervollständigt.

Anreiz zum Spielen bieten auch die auch die "Silly Campfire-Songs". Man
findet nämlich im Laufe des Spiels einige Bonusgegenstände und kann sich dann dadurch am Lagerfeuer ziemlich alberne Songs - stilecht mit der Wanderklampfe vorgetragen - anhören.

Ansonsten muss man einige ebenfalls sehr einfache
Geschicklichkeitszwischenspiele absolvieren. Mal fischt man mit der Angelrute ein paar Gegenstände aus dem Meer, ein anderes Mal jagt man Frösche von Seeblatt zu Seeblatt.

 

Handling

Die Point+Click-Steuerung ist denkbar einfach. Im Inventar sind nie mehr als höchstens vier oder fünf Gegenstände.

Des weiteren gibt es noch eine Art Pfadfinderbuch, in dem z.B. ein paar
Sachen über die Natur stehen, aber auch ein paar "Badges" eingeklebt werden, welche man sich im Laufe des Spiels verdient. Zudem sind hier auch die Fortschritte vermerkt und diese kann sich der stolze Junior-Abenteurer auch ausdrucken.

Gespeichert wird automatisch und so kann der Nachwuchsadventurer auch hier nichts falsch machen.

Ach ja, wenn man ein Bild verlässt, entstehen schon mal Wartezeiten wie
früher in der DDR oder bei Atlantis 2.
Zudem gibt es keine Untertitel. Das ist ärgerlich, da ich englischsprachige
Spiele besser verstehe, wenn ich den Text zusätzlich lesen kann. Zudem waren besonders die quietschigen Comicstimmen für mich, der eh nur mittelprächtig Englisch beherrscht, gewöhnungsbedürftig. Die Stimmen waren allerdings deutlich besser zu verstehen, als ich die zu laute Musik runtergesetzt habe.

 

Sound

Hier gibt es nicht viel zu vermerken. Wie gesagt, die Figuren sind mit
passenden Comicstimmen versehen und die etwas zu laute Hintergrundmusik drosselt man am besten als erstes. Diese besteht größtenteils aus ein paar einfachen, aber schönen Songs von der Wanderklampfe. In der richtigen Lautstärke passen sie sehr gut zur "Einsame-Insel-Atmosphäre". Dann gibt es noch die besagten
abstrusen "Silly Campfire-Songs", lauthals mit einer schrägen Stimme
vorgetragen und mit der Akkustikgitarre begleitet.

Ansonsten verhält sich der Sound unauffällig. Hier ein Pling und dort ein
Plong, aber nichts, was sich besonders hervorheben würde - sowohl positiv als auch negativ.

 

Fazit

Im Großem und Ganzen ist Veggie Island auf jeden Fall ein empfehlenswertes Spiel für alle englischsprachigen Kinder. Es ist humorvoll, gewaltfrei und es gibt keine frustrierenden Stellen.

Der erwachsene Spieler hingegen braucht sicher nur mit halber Kraft rätseln. Das Spiel bietet jedoch z.B. durch die Zwischenspielchen viel Abwechslung und daher ist "The Mystery of Veggie Island" auch ein netter Zeitvertreib für den eingefleischten Adventurer, der immer auf der Suche nach einem neuen Spiel für seine Sammlung ist und welches sich zwischendurch z.B. abends zur Entspannung gut spielen lässt.

Die daraus resultierende kurze Spielzeit von vielleicht drei Stunden (für
Erwachsene) habe ich bei der Wertung nicht mit eingerechnet, sondern Veggie als Kinderspiel gewertet. Jedoch würde ich vielleicht nicht unbedingt Apothekerpreise für das Spiel ausgeben, welches man bisher nicht in Deutschland kaufen kann.

Bewertung: 71 %


(Anmerkung der Redaktion: Das Nachfolgespiel Veggie Tales: Minnesota Cuke and the Coconut Apes, das im August 2003 erschienen ist, ist nicht im Archiv aufgenommen, da es sich hier überwiegend um ein Jump&Run-Spiel handelt, das nur wenige Adventure-Elemente aufweist.)

 

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)

 

Minimale Systemvoraussetzungen:

  • PII 450 Mhz
  • 64 MB
  • 200 MB Festplatte

 

Gespielt unter:

  • Win 98
  • Pentium III
  • 64 MB Ram
  • Soundblaster Pro
  • 40x CDROM-Laufwerk

 

 

Copyright © André für Adventure-Archiv, 20. Oktober 2003

 

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