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Die Spieletester des Adventure-Archivs

           

Slydos MaryScots André Jehane Sherlock Thelma

Slydos
Mein erstes Videospiel war ‚Pong’. Frühe PC-Schießspiele wie Asteroids und Space Invaders, Flug- oder Ubootsimulationen, Jump&Run wie Donkey Kong oder Rollenspiele wie Bard's Tale haben nur flüchtiges Interesse bei mir hervorgerufen. Dagegen mochte ich Geschicklichkeitsspiele wie Digger, Frogger und Pacman. Mein erstes Grafikadventure war ‚King’s Quest 1’.
Geprägt wurde ich durch die Spiele der Firma Sierra. Deshalb ist es kaum verwunderlich, daß auch heute noch mein Herz an 3rd-Person-Adventures mit einer reichen, interaktiven Umgebung hängt wie in den Fantasy-, Comic- oder ernsten Quest-Serien von Sierra. Die später veröffentlichten 1st-Person-Spiele wie Labyrinth of Time oder Myst waren für mich zunächst Vertreter eines anderen Genres, nämlich der Puzzle-Spiele. Erst als auch die Egosicht dialogfähig wurde und eine von meinen Bewegungen unabhängige Handlung bekam, gelang mir die Integration der beiden Ausprägungen unter einem Dach.

Ich mag sowohl traditionelle Titel, als auch Projekte, die neue Wege gehen wollen. Wenn man mir die Wahl ließe, würde ich 3rd Person 1st Person vorziehen, Maussteuerung der Tastatursteuerung, mehr spielbare Charaktere vor einem Hauptcharakter, wenig oder keine Reaktions-/Actionelemente statt ebendieser, viel Dialog vor keinem, Inventoryrätsel vor Puzzlespielen, direkte Steuerung vor indirekter, komplexe Personen-Handlung vor reiner Erkundung, herausfordernde Rätsel vor interaktivem Film, GameOvers vor Schonung, Viele Hotspots vor nur Staunen, große Spielwelt vor kleiner. Bei 2D/3D und Linearität habe ich keine Präferenz.

Wenn es keine Adventures gäbe … würde ich wohl Civilisation spielen.

Auf meiner Oldie-Lieblingsliste wechseln sich ab:
Baphomets Fluch Reihe, Black Dahlia, Bladerunner, Darkseed Reihe, Discworld Reihe, Grim Fandango, Journeyman Project Reihe, Nancy Drew Reihe, Runaway, Sanitarium, Shadow of Memories, Spellcasting Reihe, The Longest Journey, The Moment of Silence, The Quivering, The Watchmaker, Tex Murphy Reihe, Woodruff and the Schnibble of Azimuth u.v.a. ….

Meine Nr. 1 ist immer noch Jane Jensens „Gabriel Knight 2“. Besonders faszinierend auch heute noch die damals neue FMV-Technologie mit echten Schauspielern.

Mein Lieblings-Untergenre: Detektivadventures

 

 

 

MaryScots

Gemessen an der Adventure-Zeitrechnung bin ich fast noch ein Küken, da ich dieses Genre erst Anfang 2000 kennen und lieben gelernt habe. Damals war ein guter Freund der Ansicht, dass ich dringend Ablenkung bräuchte, womit er mir Baphomets Fluch 1 in die Hand drückte. Anschließend folgten Baphomets Fluch 2, The Longest Journey, die Gabriel-Knight-Trilogie; schon hing ich am Adventure-Haken und zappele heute noch fröhlich daran. Mein erstes Adventure überhaupt, von dem ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass es eines ist, war jedoch Escape from Delirium ca. 1999.

Wenn ich auch allen Sparten dieses Genres gegenüber aufgeschlossen bin, so spiele ich doch am liebsten per Maus oder Gamepad steuerbare 3rd-Person-Adventures mit einem Mystery-Touch, Charakteren mit Tiefgang und Hintergrund, möglichst vielen Inventarrätseln und immer gerne mit Bezügen zu Geschichte, Kunst, Gesellschaft, Politik, Psychologie und Philosophie, egal wie das jeweilige Thema in die Story eingebunden ist. Besonders große Faszination üben Geschichten auf mich aus, die Mysterien oder Zukunftsvisionen mit der Realität verbinden. Beispiele hierfür sind Gabriel Knight 3, The Moment of Silence und Culpa Innata. Richtig perfekt wird das Spielerlebnis dann für mich, wenn mich die Story noch lange über den Abspann hinaus zum Nachdenken bringt und/oder mir neue Interessensgebiete eröffnet, die ich dann weiter erforschen und mich darüber mit anderen Menschen, seien sie nun Adventurespieler oder nicht, austauschen kann.

Mit Action-Elementen kann ich dann leben, wenn sie mich in das Geschehen hineinsaugen wie bei Fahrenheit, jedoch verabscheue ich sie, wenn sie mich stetig daran hindern, die Spielwelt zu erkunden, wie bei Haunting Ground. Ich entschuldige simplere Rätsel, wenn ich dafür eine grandiose Geschichte erleben darf wie bei Dreamfall, werde aber wütend, wenn ich feststelle, dass Entwickler Rätsel nur beliebig oder unlogisch einstreuen bzw. vereinfachen, um ihr Werk zu strecken oder ihrem Action-Spiel ein weiteres Verkaufsargument zu verpassen, siehe Adam’s Venture. Es gibt für mich nur einen Grund, aus dem ich gelegentlich die Ego-Perspektive der des Beobachters vorziehe, nämlich dann, wenn es der Atmosphäre den gewissen Kick gibt, z.B. bei Gruseladventures wie Dark Fall oder Spielen, deren Hauptaugenmerk auf der Erkundung von Fantasiewelten liegt wie es bei Myst der Fall ist. Letztendlich ist mir eine vernünftige Spieldauer bei einem Adventure sehr wichtig. Auch hier gibt es nur eins, was mich über weniger als 20 Stunden hinwegtrösten kann: eine großartige Geschichte. Sonst würde ich lieber gar nicht spielen, sondern eher ein gutes Buch lesen oder einen interessanten Film anschauen.

Zu meinen Top X of all time zähle ich ohne wertende Reihenfolge: The Longest Journey, Dreamfall, die Baphomets Fluch-Reihe (Favorit Teil 1), die Gabriel Knight-Reihe (Favorit Teil 3), The Moment of Silence, The Lost Crown, Fahrenheit, Amber, Memento Mori, Sanitarium, The Dig, Myst 4, Grim Fandango und die Nancy Drew-Reihe

 

 

André

Ich hatte schon immer ein Faible für Computerspiele und mein erste Konsole war bereits im subadultem Alter eine Atari 2600 in eiche-rustikal, der dann abstruse Gerätschaften wie Vectrex oder Handhelds mit merkwürdig klingenden Namen a la Trickotronic, Tracotronic oder Tocotronic sowie zahlreiche andere Konsolen wie Intellivision von Barbie-Hersteller Mattel folgten.
Da ich meine Jugend primär eher der lärmigen Rockmusik geopfert habe, habe ich in der Zeit eher nebenbei auf Sega-Mega-Drive, Nintendo oder Playstation alles von Hüpfspielen wie Sonic bis Rollenspiel- und Action-Adventure-Mixen wie Final Fantasy VII, Zelda oder Resident Evil gezockt. Nur Computer hatte ich damals schnöde ignoriert und damit fast schon zwingend einhergehend richtige Adventures leider lange Zeit verpasst.

Das sollte sich erst um die Jahrtausendwende schlagartig ändern, als ich auf dem Rechner eines Bekannten zunächst Monkey Island 3 und wenig später dann Baphomets Fluch 1 sah. Von nun an sollte ich mein Spielgenre gefunden haben und ich brauchte auch so einen Rechner.

Ich mag Fantasy-, Krimi- und Gruseladventures, Spiele für eine eher „erwachsene“ Klientel ebenso wie natürlich Comic-Adventures. Ich stehe so manchem abstrusen Independentspiel aufgeschlossen gegenüber, auch wenn es vielleicht grafisch noch etwas unausgereift wirkt. Und auch einige Kinder- wie Jugendspiele wie Eco-Quest oder natürlich auch der Nancy-Drew-Reihe spiele ich sicher ebenso gerne. Wobei die Differenzierung nicht immer ganz leicht ist, da es hier sicher auch genre- und alterskategorienübergreifend zugeht.

Ich mag 2D wie auch 3D. 3rd-Person bevorzuge ich vermutlich dann doch noch ein wenig mehr der Ego-Perspektive und besonders die Maus der Tastatur. Spiele dürfen gerne ruhig dialoglastig sein und ich freue mich natürlich, wenn dem Autor eine fesselnde Story mit überzeugenden Charakteren gelingt, ganz besonders wenn diese Gänsehaut- oder Schlüsselmomente beinhaltet.

Nicht so sehr meine Tasse Tee sind im Regelfall historische Adventures und Lernspiele, mystische Spiele in der Ego-Perspektive, Game Over, Labyrinthe und zeitabhängigen Passagen. Aber in allen Fällen lasse ich mich gelegentlich gerne vom Gegenteil überzeugen. Ich bevorzuge eher puristische Adventures, bin genrefremden Rollenspiel- oder Actionelementen grundsätzlich aufgeschlossen, sofern die Spiele so gut gemacht sind wie etwa Quest for Glory 5 oder Fahrenheit. Wobei dieser Spagat meines Erachtens so gut wie in den beiden Fällen eher selten gelingt.

Zu meinen Lieblingsspielen zählen Baphomets Fluch 1 + 2, Gabriel Knight 1-3, Grim Fandango, Syberia 1 +2, The Longest Journey, Jack Keane und Toonstruck. Aber ganz viele weitere Spiele wie Zork Großinquisitor, Geheimakte 2, Monkey Island 3, Runaway, Amber, Tex Murphy, Shannara, The Whispered World oder Edna bricht aus usw. können mich teilweise nicht viel weniger begeistern.

 

Jehane

Wie MaryScots bin ich auch noch vergleichsweise neu im Genre, obwohl ich erste Gehversuche bereits vor rund 10 Jahren gemacht habe - damals eher unwissentlich, mein damaliger Freund hatte Legend of Kyrandia auf seinem PC und ich habe ein wenig vor mich hingespielt, ohne zu wissen, dass ich einen Klassiker des Adventure-Genres vor mir hatte. Ebenso halbherzig habe ich mich an Conquest of Camelot gewagt; beide Spiele habe ich damals nie beendet, was nicht zuletzt damit zu tun hatte, dass besagter Ex-Freund rund 150 Kilometer entfernt wohnte und regelmäßiges Spielen nicht möglich war. Außerdem hat mich das Genre damals noch nicht so recht gepackt - heute kann ich mir gar nicht erklären, warum.

Eine weitere frühe Begegnung mit dem Genre hatte ich mit Discworld 2, das sich ein Freund ausgeliehen hatte; zu dritt klebten wir damals vor seinem Laptop, völlig hilflos, weil keiner von uns jemals mit einem Point-and-Click-Adventure zu tun gehabt hatte (sieht man von meinen zaghaften Gehversuchen ab). Spaß gemacht hätte es uns zwar, aber blöderweise ging der Laptop ein und das Spiel ward nicht mehr gesehen. Das alles spielte sich in den 1990er Jahren ab, und es hat bis 2004 gedauert, bis ich wieder - und dieses Mal nachhaltig - mit dem Genre in Berührung gekommen bin.

Schuld war im Grunde die Uni: Im Sommersemester 2004 habe ich nach vielen Mühen und Qualen mein Rigorosum hinter mich gebracht, mit dem für mich sehr seltsamen Effekt, dass ich keine Bücher mehr sehen konnte - klar, nachdem ich mich Monate lang hinter Bücherbergen vergraben hatte, war das auch nicht weiter verwunderlich. Also kam ich auf die Idee, es mal mit Computerspielen zu versuchen. Bei Libro wurde ich in der Wühlkiste fündig: "Baphomets Fluch" sprang mir sofort ins Auge, und da schrillten gleich mal sämtliche Alarmglocken - Baphomet? Templer? Meins! Ab nach Hause, installiert, losgespielt - und eine volle Woche nicht mehr vom PC wegzukriegen. Also abends *g* Was ich damals nicht wusste, war, dass ich mir einen absoluten Klassiker geangelt hatte, und nachdem ich damals auch noch kein Internet zu Hause hatte (ich weiß, das kann man sich gar nicht vorstellen *g*), war ich auf mein Hirn angewiesen, sprich: mittels Lösung schummeln war nicht drin, und ich bin heute noch ein bisschen stolz drauf, dass ich mein allererstes Adventure bis auf wenige Ausnahmen alleine gelöst habe.

Eine gute Freundin erzählte mir dann wenige Wochen später, sie hätte, wiederum bei Libro, ein Package mit drei Spielen um insgesamt fünf Euro ergattert, eines der Spiele behandle das Thema Gral - das wäre doch was für mich, meinte sie. Bei "Gral" reagiere ich nämlich ähnlich wie bei "Templer" - klar, dass ich mir dieses Spiel anschauen musste. Es handelte sich dabei um "Gabriel Knight - Blut der Heiligen, Blut der Verdammten", und ich glaube, das war das Spiel, das mich endgültig zum Adventure gebracht hat. Ab da habe ich versucht, möglichst viele Adventures in die Finger zu kriegen, was angesichts meines damals noch sehr schwachen Rechners (P2, 450 MHz) doch etwas schwierig war. Seit ich einen fähigen Rechner habe, steht meiner Sammelwut eigentlich nur mein Konto im Weg, das die blöde Angewohnheit hat, sich regelmäßig zu leeren.

Während ich zu Beginn meiner "Adventurekarriere" so ziemlich alles gespielt habe, was mir in die Finger gekommen ist - und in vielen Fällen waren Reviews hier im Archiv ausschlaggebend dafür, dass ich mir ein Spiel gekauft habe -, gehe ich jetzt selektiver vor. Einerseits aus Platzgründen (auch Regale haben eine Schmerzgrenze), andererseits meinem Konto zuliebe und schließlich, weil ich es mit Adventures inzwischen halte wie mit Büchern: Wenn es mich nicht fesselt oder gar langweilt, mag ich damit nicht meine Zeit verschwenden, weil es einfach zu viele gute Spiele gibt, die darauf warten, gezockt zu werden.

Am liebsten sind mir 2.5D-Spiele, ich hab aber auch mit gut umgesetztem 3D und 2D keine Probleme. Wenn ich es mir aussuchen kann, spiele ich am liebsten Point-and-Click in 3rd Person, komme aber auch mit 1st Person mittlerweile ganz gut klar, notfalls auch mit Tastatursteuerung, wenn sie vernünftig umgesetzt wurde. Lange Dialoge gehören für mich zu einem guten Adventure dazu - ich will ja die Figuren kennen lernen und recherchieren anstatt einfach durch die Story zu rasen. Wenn ein Adventure eine packende Story mit interessanten Charakteren und der einen oder anderen Überraschung bietet, hat es mich schon auf seiner Seite - es gibt für mich nichts Schlimmeres, als den Hauptprotagonisten unsympathisch zu finden, von der Story angeödet zu werden oder immer wieder dieselben Rätsel wiederholen zu müssen. Der richtige Mix macht's, und insofern bin ich auch so ziemlich allen Subgenres aufgeschlossen - Ausnahme Krimi a la CSI (hauptsächlich, weil ich die Serie nicht leiden kann) oder Spionage a la Undercover, aber auch hier gibt's Ausnahmen; die Agatha-Spiele haben mir z.B. sehr gut gefallen, obwohl ich kein Krimifan bin. Was mich besonders beeindruckt: wenn es ein Spiel schafft, mich auch lange nach dem Abspann noch zu beschäftigen, wie das bei Scratches und The Lost Crown der Fall war.


Wenn ich auf die Schnelle ein Subgenre nennen müsste, das in meinem Regal am häufigsten vertreten ist, dann ist das sicherlich Mystery/Horror, gefolgt von Fantasy und historischen bzw. historisch angehauchten Adventures. Und ich habe eine Schwäche für Adventures von House of Tales

Abschließend noch eine Auswahl meiner Lieblingsadventures:
- Gabriel Knight: Blut der Heiligen, Blut der Verdammten - auch nach dreimaligem Durchspielen noch immer mein absoluter Favorit
- Gabriel Knight 2: The Beast Within
- The Lost Crown - das fand ich dermaßen genial, dass ich mir nach der deutschen auch noch die englische Version geholt habe
- Baphomets Fluch
- The Longest Journey
- Overclocked
- Black Mirror
- Scratches
- Phantasmagoria

 

Sherlock

Hinter dem eisernen Vorhang war an Adventures oder deren Abspielgeräte nicht so leicht ranzukommen. 1989 eroberte der damals neue Atari 2600 unser Wohnzimmer.

Wenig später leisteten sich meine Eltern einen Commodore C64. Ich kann mich noch erinnern, wie wir damals völlig begeistert vor dieser Kiste saßen und etwa backsteingroße Pixel bewunderten. Zu dieser Zeit kam ich auch mit meinem ersten Grafik-Adventure „Murder on the Mississippi" in Kontakt. Das Spiel besaß bereits damals Tugenden, die ich heute bei Adventures oft vermisse. Es war absolut nicht linear und jedes Spiel war anders, die Kabinen des Mississippi-Raddampfers immer anders belegt. Auch heute noch packen wir hin und wieder die alte Kiste aus und schwelgen in Erinnerungen. Hier spielte ich auch zum ersten Mal den heutigen Klassiker „Maniac Mansion".

Die nächste Neuerung in unserem Hause war der Amiga 500. Grafisch eine absolute Aufwertung im Vergleich zum C64. Hier hatten mir es besonders Spiele wie „Nippon Safes", „Simon the Sorcerer", „Indiana Jones 3+4" und alte Sierra-Klassiker wie „Leisure Suit Larry" angetan.

1994 leisteten wir uns dann unseren ersten PC, damals ein 486er mit Windows 3.1 und Dos. Unser erstes Spiel hier war „Lost Files of Sherlock Holmes – The Case of the Serrated Scalpel". Bis heute stellt dieses Adventure für mich den zum ersten Mal bewusst wahrgenommenen Beginn meiner Liebe zu diesem Genre dar. Daher habe ich mir als Nickname auch „Sherlock" gewählt.

Dank der Einführung der CD-ROM war auch Sprachausgabe möglich. Die bisherigen Midi-Sounds weichten immer aufwändigeren Sounds.
Heute spiele ich am liebsten Adventures mit seriösem Hintergrund. Kriminal-Adventures wie „Goin' Downtown", „Still Life" oder halt „Sherlock Holmes" und Mystery-Adventures wie „Black Mirror", „Gabriel Knight", „Geheimakte Tunguska" und „Memento Mori" spiele ich einfach am liebsten.

Ich bevorzuge die 3rd-Person-Perspektive der Ego-Ansicht. Ich mache auch gern Abstriche bei der Grafik, wenn die Story mitreißend und gut erzählt ist. Science Fiction sehe ich mir gern im Kino an, kann in Adventures jedoch nichts damit anfangen.

Abschließend noch eine kleine Liste meiner Lieblingsspiele, die mir auch nach mehrmaligen Durchspielen nicht langweilig erscheinen (ohne bestimmte Reihenfolge):

Baphomets Fluch 1-3
Gabriel Knight 1-3
Sanitarium
Lost Files of Sherlock Holmes
The longest Journey
Simon the Sorcerer 1+2
Day of the Tentacle
Black Mirror
Leisure Suit Larry 7
Syberia

 

Thelma

Meine ersten Computerspiele habe ich auf dem C64 meines Bruders gespielt. Von zwei Spielen bekam ich nie genug und provozierte wilde Streitereien über die Computernutzungszeiten: „Dallas Quest" und „Impossible Mission". Das Grafikadventure, das mich endgültig und unwiederbringlich für das Genre anfixte, war dann später Gabriel Knight 1: Sins of the Fathers. Da hatte ich noch keinen Internetzugang, Begriffe wie Komplettlösung oder „Walkthrough noch nie gehört, Leute, die meine Spieleleidenschaft teilten, kannte ich auch nicht. Da hing ich schon mal 3 bis 4 Tage auf dem Jackson Square rum und wusste nicht, wie es denn nun bloß weitergehen soll. Aber um so größer war das Erfolgserlebnis, wenn ich dann drauf kam: aaah, ich muss die Pantomime hinter mir her locken und mit ihr den Polizisten ablenken. Das gräbt sich schon mal ins Hirn und verfolgt einen bis in den Schlaf.

Alle Sierra- und LucasArts-Adventures waren schnell Pflicht. Richtig Myst-süchtig war ich 1993 auch. Inzwischen sind mir Spiele dieser Art aber zu einsam. Ich habe mir vor weinigen Wochen Myst aufs iPhone geladen, war aber sehr enttäuscht und konnte meine damalige Begeisterung nicht wiederfinden.

An Adventures mag ich am meisten gute Stories. Einer wirklich gut erzählten Geschichte mit passender Dramaturgie, dem richtigen Spannungsbogen und einem tollen Ende verzeihe ich fast alles: Schwächen in der Grafik, zu schwere oder zu leichte Rätsel, kleinere Bugs (allerdings keine laienhafte Synchronisation oder schlechte Musik!). Für mich ist Gabriel Knight 2 immer noch das beste Adventure aller Zeiten. Idee und Umsetzung dieser Werwolfgeschichte, kongenial und historisch völlig unbekümmert mit der Biografie Ludwigs II. verwoben, haut mich immer wieder um vor Begeisterung.

Spannend finde ich auch Genre-Experimente jenseits der ausgetretenen Wege und manche Genre-Grenzgänger. Zum Beispiel Ceremony of Innocence, Die Versuchung, In Memoriam und ähnliches.

Meine persönliche Hitliste: Gabriel Knight 1-3, Baphomets Fluch 1+2, Syberia, The Longest Journey, Dreamfall, Runaway 1, Zork Großinquisitor, Black Mirror 1 + 2, Culpa Innata, Leisure Suit Larry 7, Legacy of Time.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte: Gabriel Knight 4! Eine Hexengeschichte J. Grace meditiert seit 4 Jahren im Ashram rum und langweilt sich allmählich. Eines Tages ruft Gerde an: Gabriel, zwischenzeitlich völlig durchgeknallt und stark dem Suff anheim gefallen, ist anlässlich des nächsten Schattenjäger-Falls zum Blocksberg aufgebrochen und seitdem verschwunden...

 

 

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