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Adventure-Archiv
Die Spieletester des Adventure-Archivs
Slydos
Mein erstes Videospiel war Pong. Frühe PC-Schießspiele wie Asteroids und
Space Invaders, Flug- oder Ubootsimulationen, Jump&Run wie Donkey Kong oder
Rollenspiele wie Bard's Tale haben nur flüchtiges Interesse bei mir hervorgerufen.
Dagegen mochte ich Geschicklichkeitsspiele wie Digger, Frogger und Pacman. Mein erstes
Grafikadventure war Kings Quest 1.
Geprägt wurde ich durch die Spiele der Firma Sierra. Deshalb ist es kaum verwunderlich,
daß auch heute noch mein Herz an 3rd-Person-Adventures mit einer reichen, interaktiven
Umgebung hängt wie in den Fantasy-, Comic- oder ernsten Quest-Serien von Sierra. Die
später veröffentlichten 1st-Person-Spiele wie Labyrinth of Time oder Myst waren für
mich zunächst Vertreter eines anderen Genres, nämlich der Puzzle-Spiele. Erst als auch
die Egosicht dialogfähig wurde und eine von meinen Bewegungen unabhängige Handlung
bekam, gelang mir die Integration der beiden Ausprägungen unter einem Dach.
Ich mag sowohl traditionelle Titel, als auch Projekte, die neue Wege gehen wollen. Wenn
man mir die Wahl ließe, würde ich 3rd Person 1st Person vorziehen, Maussteuerung der
Tastatursteuerung, mehr spielbare Charaktere vor einem Hauptcharakter, wenig oder keine
Reaktions-/Actionelemente statt ebendieser, viel Dialog vor keinem, Inventoryrätsel vor
Puzzlespielen, direkte Steuerung vor indirekter, komplexe Personen-Handlung vor reiner
Erkundung, herausfordernde Rätsel vor interaktivem Film, GameOvers vor Schonung, Viele
Hotspots vor nur Staunen, große Spielwelt vor kleiner. Bei 2D/3D und Linearität habe ich
keine Präferenz.
Wenn es keine Adventures gäbe
würde ich wohl Civilisation spielen.
Auf meiner Oldie-Lieblingsliste wechseln sich ab:
Baphomets Fluch Reihe, Black Dahlia, Bladerunner, Darkseed Reihe, Discworld Reihe, Grim
Fandango, Journeyman Project Reihe, Nancy Drew Reihe, Runaway, Sanitarium, Shadow of
Memories, Spellcasting Reihe, The Longest Journey, The Moment of Silence, The Quivering,
The Watchmaker, Tex Murphy Reihe, Woodruff and the Schnibble of Azimuth u.v.a.
.
Meine Nr. 1 ist immer noch Jane Jensens Gabriel Knight 2. Besonders
faszinierend auch heute noch die damals neue FMV-Technologie mit echten Schauspielern.
Mein Lieblings-Untergenre: Detektivadventures
MaryScots
Gemessen an der Adventure-Zeitrechnung bin ich fast noch ein Küken, da ich dieses Genre
erst Anfang 2000 kennen und lieben gelernt habe. Damals war ein guter Freund der Ansicht,
dass ich dringend Ablenkung bräuchte, womit er mir Baphomets Fluch 1 in die Hand
drückte. Anschließend folgten Baphomets Fluch 2, The Longest Journey, die Gabriel-Knight-Trilogie;
schon hing ich am Adventure-Haken und zappele heute noch fröhlich daran. Mein erstes
Adventure überhaupt, von dem ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass es eines
ist, war jedoch Escape from Delirium ca. 1999.
Wenn ich auch allen Sparten dieses Genres gegenüber aufgeschlossen bin, so spiele ich
doch am liebsten per Maus oder Gamepad steuerbare 3rd-Person-Adventures mit einem
Mystery-Touch, Charakteren mit Tiefgang und Hintergrund, möglichst vielen
Inventarrätseln und immer gerne mit Bezügen zu Geschichte, Kunst, Gesellschaft, Politik,
Psychologie und Philosophie, egal wie das jeweilige Thema in die Story eingebunden ist.
Besonders große Faszination üben Geschichten auf mich aus, die Mysterien oder
Zukunftsvisionen mit der Realität verbinden. Beispiele hierfür sind Gabriel Knight 3,
The Moment of Silence und Culpa Innata. Richtig perfekt wird das
Spielerlebnis dann für mich, wenn mich die Story noch lange über den Abspann hinaus zum
Nachdenken bringt und/oder mir neue Interessensgebiete eröffnet, die ich dann weiter
erforschen und mich darüber mit anderen Menschen, seien sie nun Adventurespieler oder
nicht, austauschen kann.
Mit Action-Elementen kann ich dann leben, wenn sie mich in das Geschehen hineinsaugen wie
bei Fahrenheit, jedoch verabscheue ich sie, wenn sie mich stetig daran hindern, die
Spielwelt zu erkunden, wie bei Haunting Ground. Ich entschuldige simplere Rätsel,
wenn ich dafür eine grandiose Geschichte erleben darf wie bei Dreamfall, werde
aber wütend, wenn ich feststelle, dass Entwickler Rätsel nur beliebig oder unlogisch
einstreuen bzw. vereinfachen, um ihr Werk zu strecken oder ihrem Action-Spiel ein weiteres
Verkaufsargument zu verpassen, siehe Adams Venture. Es gibt für mich nur
einen Grund, aus dem ich gelegentlich die Ego-Perspektive der des Beobachters vorziehe,
nämlich dann, wenn es der Atmosphäre den gewissen Kick gibt, z.B. bei Gruseladventures
wie Dark Fall oder Spielen, deren Hauptaugenmerk auf der Erkundung von
Fantasiewelten liegt wie es bei Myst der Fall ist. Letztendlich ist mir eine
vernünftige Spieldauer bei einem Adventure sehr wichtig. Auch hier gibt es nur eins, was
mich über weniger als 20 Stunden hinwegtrösten kann: eine großartige Geschichte. Sonst
würde ich lieber gar nicht spielen, sondern eher ein gutes Buch lesen oder einen
interessanten Film anschauen.
Zu meinen Top X of all time zähle ich ohne wertende Reihenfolge: The Longest Journey,
Dreamfall, die Baphomets Fluch-Reihe (Favorit Teil 1), die Gabriel Knight-Reihe (Favorit
Teil 3), The Moment of Silence, The Lost Crown, Fahrenheit, Amber, Memento Mori,
Sanitarium, The Dig, Myst 4, Grim Fandango und die Nancy Drew-Reihe
André
Ich hatte schon immer ein Faible für Computerspiele und mein erste Konsole war bereits im
subadultem Alter eine Atari 2600 in eiche-rustikal, der dann abstruse Gerätschaften wie
Vectrex oder Handhelds mit merkwürdig klingenden Namen a la Trickotronic, Tracotronic
oder Tocotronic sowie zahlreiche andere Konsolen wie Intellivision von Barbie-Hersteller
Mattel folgten.
Da ich meine Jugend primär eher der lärmigen Rockmusik geopfert habe, habe ich in der
Zeit eher nebenbei auf Sega-Mega-Drive, Nintendo oder Playstation alles von Hüpfspielen
wie Sonic bis Rollenspiel- und Action-Adventure-Mixen wie Final Fantasy VII, Zelda oder
Resident Evil gezockt. Nur Computer hatte ich damals schnöde ignoriert und damit fast
schon zwingend einhergehend richtige Adventures leider lange Zeit verpasst.
Das sollte sich erst um die Jahrtausendwende schlagartig ändern, als ich auf dem Rechner
eines Bekannten zunächst Monkey Island 3 und wenig später dann Baphomets Fluch 1 sah.
Von nun an sollte ich mein Spielgenre gefunden haben und ich brauchte auch so einen
Rechner.
Ich mag Fantasy-, Krimi- und Gruseladventures, Spiele für eine eher
erwachsene Klientel ebenso wie natürlich Comic-Adventures. Ich stehe so
manchem abstrusen Independentspiel aufgeschlossen gegenüber, auch wenn es vielleicht
grafisch noch etwas unausgereift wirkt. Und auch einige Kinder- wie Jugendspiele wie
Eco-Quest oder natürlich auch der Nancy-Drew-Reihe spiele ich sicher ebenso gerne. Wobei
die Differenzierung nicht immer ganz leicht ist, da es hier sicher auch genre- und
alterskategorienübergreifend zugeht.
Ich mag 2D wie auch 3D. 3rd-Person bevorzuge ich vermutlich dann doch noch ein wenig mehr
der Ego-Perspektive und besonders die Maus der Tastatur. Spiele dürfen gerne ruhig
dialoglastig sein und ich freue mich natürlich, wenn dem Autor eine fesselnde Story mit
überzeugenden Charakteren gelingt, ganz besonders wenn diese Gänsehaut- oder
Schlüsselmomente beinhaltet.
Nicht so sehr meine Tasse Tee sind im Regelfall historische Adventures und Lernspiele,
mystische Spiele in der Ego-Perspektive, Game Over, Labyrinthe und zeitabhängigen
Passagen. Aber in allen Fällen lasse ich mich gelegentlich gerne vom Gegenteil
überzeugen. Ich bevorzuge eher puristische Adventures, bin genrefremden Rollenspiel- oder
Actionelementen grundsätzlich aufgeschlossen, sofern die Spiele so gut gemacht sind wie
etwa Quest for Glory 5 oder Fahrenheit. Wobei dieser Spagat meines Erachtens so gut wie in
den beiden Fällen eher selten gelingt.
Zu meinen Lieblingsspielen zählen Baphomets Fluch 1 + 2, Gabriel Knight 1-3, Grim
Fandango, Syberia 1 +2, The Longest Journey, Jack Keane und Toonstruck. Aber ganz viele
weitere Spiele wie Zork Großinquisitor, Geheimakte 2, Monkey Island 3, Runaway, Amber,
Tex Murphy, Shannara, The Whispered World oder Edna bricht aus usw. können mich teilweise
nicht viel weniger begeistern.
Jehane
Wie MaryScots bin ich auch noch vergleichsweise neu im Genre,
obwohl ich erste Gehversuche bereits vor rund 10 Jahren gemacht habe - damals eher
unwissentlich, mein damaliger Freund hatte Legend of Kyrandia auf seinem PC und ich habe
ein wenig vor mich hingespielt, ohne zu wissen, dass ich einen Klassiker des
Adventure-Genres vor mir hatte. Ebenso halbherzig habe ich mich an Conquest of Camelot
gewagt; beide Spiele habe ich damals nie beendet, was nicht zuletzt damit zu tun hatte,
dass besagter Ex-Freund rund 150 Kilometer entfernt wohnte und regelmäßiges Spielen
nicht möglich war. Außerdem hat mich das Genre damals noch nicht so recht gepackt -
heute kann ich mir gar nicht erklären, warum.
Eine weitere frühe Begegnung mit dem Genre hatte ich mit Discworld 2, das sich ein Freund
ausgeliehen hatte; zu dritt klebten wir damals vor seinem Laptop, völlig hilflos, weil
keiner von uns jemals mit einem Point-and-Click-Adventure zu tun gehabt hatte (sieht man
von meinen zaghaften Gehversuchen ab). Spaß gemacht hätte es uns zwar, aber blöderweise
ging der Laptop ein und das Spiel ward nicht mehr gesehen. Das alles spielte sich in den
1990er Jahren ab, und es hat bis 2004 gedauert, bis ich wieder - und dieses Mal nachhaltig
- mit dem Genre in Berührung gekommen bin.
Schuld war im Grunde die Uni: Im Sommersemester 2004 habe ich nach vielen Mühen und
Qualen mein Rigorosum hinter mich gebracht, mit dem für mich sehr seltsamen Effekt, dass
ich keine Bücher mehr sehen konnte - klar, nachdem ich mich Monate lang hinter
Bücherbergen vergraben hatte, war das auch nicht weiter verwunderlich. Also kam ich auf
die Idee, es mal mit Computerspielen zu versuchen. Bei Libro wurde ich in der Wühlkiste
fündig: "Baphomets Fluch" sprang mir sofort ins Auge, und da schrillten gleich
mal sämtliche Alarmglocken - Baphomet? Templer? Meins! Ab nach Hause, installiert,
losgespielt - und eine volle Woche nicht mehr vom PC wegzukriegen. Also abends *g* Was ich
damals nicht wusste, war, dass ich mir einen absoluten Klassiker geangelt hatte, und
nachdem ich damals auch noch kein Internet zu Hause hatte (ich weiß, das kann man sich
gar nicht vorstellen *g*), war ich auf mein Hirn angewiesen, sprich: mittels Lösung
schummeln war nicht drin, und ich bin heute noch ein bisschen stolz drauf, dass ich mein
allererstes Adventure bis auf wenige Ausnahmen alleine gelöst habe.
Eine gute Freundin erzählte mir dann wenige Wochen später, sie hätte, wiederum bei
Libro, ein Package mit drei Spielen um insgesamt fünf Euro ergattert, eines der Spiele
behandle das Thema Gral - das wäre doch was für mich, meinte sie. Bei "Gral"
reagiere ich nämlich ähnlich wie bei "Templer" - klar, dass ich mir dieses
Spiel anschauen musste. Es handelte sich dabei um "Gabriel Knight - Blut der
Heiligen, Blut der Verdammten", und ich glaube, das war das Spiel, das mich
endgültig zum Adventure gebracht hat. Ab da habe ich versucht, möglichst viele
Adventures in die Finger zu kriegen, was angesichts meines damals noch sehr schwachen
Rechners (P2, 450 MHz) doch etwas schwierig war. Seit ich einen fähigen Rechner habe,
steht meiner Sammelwut eigentlich nur mein Konto im Weg, das die blöde Angewohnheit hat,
sich regelmäßig zu leeren.
Während ich zu Beginn meiner "Adventurekarriere" so ziemlich alles gespielt
habe, was mir in die Finger gekommen ist - und in vielen Fällen waren Reviews hier im
Archiv ausschlaggebend dafür, dass ich mir ein Spiel gekauft habe -, gehe ich jetzt
selektiver vor. Einerseits aus Platzgründen (auch Regale haben eine Schmerzgrenze),
andererseits meinem Konto zuliebe und schließlich, weil ich es mit Adventures inzwischen
halte wie mit Büchern: Wenn es mich nicht fesselt oder gar langweilt, mag ich damit nicht
meine Zeit verschwenden, weil es einfach zu viele gute Spiele gibt, die darauf warten,
gezockt zu werden.
Am liebsten sind mir 2.5D-Spiele, ich hab aber auch mit gut umgesetztem 3D und 2D keine
Probleme. Wenn ich es mir aussuchen kann, spiele ich am liebsten Point-and-Click in 3rd
Person, komme aber auch mit 1st Person mittlerweile ganz gut klar, notfalls auch mit
Tastatursteuerung, wenn sie vernünftig umgesetzt wurde. Lange Dialoge gehören für mich
zu einem guten Adventure dazu - ich will ja die Figuren kennen lernen und recherchieren
anstatt einfach durch die Story zu rasen. Wenn ein Adventure eine packende Story mit
interessanten Charakteren und der einen oder anderen Überraschung bietet, hat es mich
schon auf seiner Seite - es gibt für mich nichts Schlimmeres, als den Hauptprotagonisten
unsympathisch zu finden, von der Story angeödet zu werden oder immer wieder dieselben
Rätsel wiederholen zu müssen. Der richtige Mix macht's, und insofern bin ich auch so
ziemlich allen Subgenres aufgeschlossen - Ausnahme Krimi a la CSI (hauptsächlich, weil
ich die Serie nicht leiden kann) oder Spionage a la Undercover, aber auch hier gibt's
Ausnahmen; die Agatha-Spiele haben mir z.B. sehr gut gefallen, obwohl ich kein Krimifan
bin. Was mich besonders beeindruckt: wenn es ein Spiel schafft, mich auch lange nach dem
Abspann noch zu beschäftigen, wie das bei Scratches und The Lost Crown der Fall war.
Wenn ich auf die Schnelle ein Subgenre nennen müsste, das in meinem Regal am häufigsten
vertreten ist, dann ist das sicherlich Mystery/Horror, gefolgt von Fantasy und
historischen bzw. historisch angehauchten Adventures. Und ich habe eine Schwäche für
Adventures von House of Tales
Abschließend noch eine Auswahl meiner Lieblingsadventures:
- Gabriel Knight: Blut der Heiligen, Blut der Verdammten - auch nach dreimaligem
Durchspielen noch immer mein absoluter Favorit
- Gabriel Knight 2: The Beast Within
- The Lost Crown - das fand ich dermaßen genial, dass ich mir nach der deutschen auch
noch die englische Version geholt habe
- Baphomets Fluch
- The Longest Journey
- Overclocked
- Black Mirror
- Scratches
- Phantasmagoria
Sherlock
Hinter dem eisernen Vorhang war an Adventures oder
deren Abspielgeräte nicht so leicht ranzukommen. 1989 eroberte der damals neue Atari 2600
unser Wohnzimmer.
Wenig später leisteten sich meine Eltern einen Commodore C64. Ich kann mich noch
erinnern, wie wir damals völlig begeistert vor dieser Kiste saßen und etwa
backsteingroße Pixel bewunderten. Zu dieser Zeit kam ich auch mit meinem ersten
Grafik-Adventure Murder on the Mississippi" in Kontakt. Das Spiel besaß
bereits damals Tugenden, die ich heute bei Adventures oft vermisse. Es war absolut nicht
linear und jedes Spiel war anders, die Kabinen des Mississippi-Raddampfers immer anders
belegt. Auch heute noch packen wir hin und wieder die alte Kiste aus und schwelgen in
Erinnerungen. Hier spielte ich auch zum ersten Mal den heutigen Klassiker Maniac
Mansion".
Die nächste Neuerung in unserem Hause war der Amiga 500. Grafisch eine absolute
Aufwertung im Vergleich zum C64. Hier hatten mir es besonders Spiele wie Nippon
Safes", Simon the Sorcerer", Indiana Jones 3+4" und alte
Sierra-Klassiker wie Leisure Suit Larry" angetan.
1994 leisteten wir uns dann unseren ersten PC, damals ein 486er mit Windows 3.1 und Dos.
Unser erstes Spiel hier war Lost Files of Sherlock Holmes The Case of the
Serrated Scalpel". Bis heute stellt dieses Adventure für mich den zum ersten Mal
bewusst wahrgenommenen Beginn meiner Liebe zu diesem Genre dar. Daher habe ich mir als
Nickname auch Sherlock" gewählt.
Dank der Einführung der CD-ROM war auch Sprachausgabe möglich. Die bisherigen
Midi-Sounds weichten immer aufwändigeren Sounds.
Heute spiele ich am liebsten Adventures mit seriösem Hintergrund. Kriminal-Adventures wie
Goin' Downtown", Still Life" oder halt Sherlock Holmes"
und Mystery-Adventures wie Black Mirror", Gabriel Knight",
Geheimakte Tunguska" und Memento Mori" spiele ich einfach am
liebsten.
Ich bevorzuge die 3rd-Person-Perspektive der Ego-Ansicht. Ich mache auch gern Abstriche
bei der Grafik, wenn die Story mitreißend und gut erzählt ist. Science Fiction sehe ich
mir gern im Kino an, kann in Adventures jedoch nichts damit anfangen.
Abschließend noch eine kleine Liste meiner Lieblingsspiele, die mir auch nach mehrmaligen
Durchspielen nicht langweilig erscheinen (ohne bestimmte Reihenfolge):
Baphomets Fluch 1-3
Gabriel Knight 1-3
Sanitarium
Lost Files of Sherlock Holmes
The longest Journey
Simon the Sorcerer 1+2
Day of the Tentacle
Black Mirror
Leisure Suit Larry 7
Syberia
Thelma
Meine ersten Computerspiele habe ich auf dem C64
meines Bruders gespielt. Von zwei Spielen bekam ich nie genug und provozierte wilde
Streitereien über die Computernutzungszeiten: Dallas Quest" und
Impossible Mission". Das Grafikadventure, das mich endgültig und
unwiederbringlich für das Genre anfixte, war dann später Gabriel Knight 1: Sins of the
Fathers. Da hatte ich noch keinen Internetzugang, Begriffe wie Komplettlösung oder
Walkthrough noch nie gehört, Leute, die meine Spieleleidenschaft teilten, kannte
ich auch nicht. Da hing ich schon mal 3 bis 4 Tage auf dem Jackson Square rum und wusste
nicht, wie es denn nun bloß weitergehen soll. Aber um so größer war das
Erfolgserlebnis, wenn ich dann drauf kam: aaah, ich muss die Pantomime hinter mir her
locken und mit ihr den Polizisten ablenken. Das gräbt sich schon mal ins Hirn und
verfolgt einen bis in den Schlaf.
Alle Sierra- und LucasArts-Adventures waren schnell Pflicht. Richtig
Myst-süchtig war ich 1993 auch. Inzwischen sind mir Spiele dieser Art aber zu einsam. Ich
habe mir vor weinigen Wochen Myst aufs iPhone geladen, war aber sehr enttäuscht und
konnte meine damalige Begeisterung nicht wiederfinden.
An Adventures mag ich am meisten gute Stories. Einer wirklich gut
erzählten Geschichte mit passender Dramaturgie, dem richtigen Spannungsbogen und einem
tollen Ende verzeihe ich fast alles: Schwächen in der Grafik, zu schwere oder zu leichte
Rätsel, kleinere Bugs (allerdings keine laienhafte Synchronisation oder schlechte
Musik!). Für mich ist Gabriel Knight 2 immer noch das beste Adventure aller Zeiten. Idee
und Umsetzung dieser Werwolfgeschichte, kongenial und historisch völlig unbekümmert mit
der Biografie Ludwigs II. verwoben, haut mich immer wieder um vor Begeisterung.
Spannend finde ich auch Genre-Experimente jenseits der ausgetretenen
Wege und manche Genre-Grenzgänger. Zum Beispiel Ceremony of Innocence, Die Versuchung, In
Memoriam und ähnliches.
Meine persönliche Hitliste: Gabriel Knight 1-3, Baphomets Fluch
1+2, Syberia, The Longest Journey, Dreamfall, Runaway 1, Zork Großinquisitor, Black
Mirror 1 + 2, Culpa Innata, Leisure Suit Larry 7, Legacy of Time.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte: Gabriel Knight 4! Eine
Hexengeschichte J. Grace meditiert seit 4 Jahren im Ashram rum und langweilt sich
allmählich. Eines Tages ruft Gerde an: Gabriel, zwischenzeitlich völlig durchgeknallt
und stark dem Suff anheim gefallen, ist anlässlich des nächsten Schattenjäger-Falls zum
Blocksberg aufgebrochen und seitdem verschwunden... |