This page in English
Zurück zur Adventure-Archiv Startseite

Trick or Treat 


Erscheinungsdatum: 07/1995
Entwickler: ACA Soft Team
Publisher: Junkyard ( Merit Studios Europe)

Boxshots

ELSPA: ab 11 Jahren

USK: Geeignet ab 6 Jahren

Ein Review von slydos   15. Juli 2002

Diesmal schreibe ich einen Review über ein Adventure, obwohl es mir bisher nicht gelungen ist, es zu Ende zu spielen da es mir immer an derselben Stelle zu Beginn des 2. Teils abstürzt. Da das Spiel aber so selten ist, daß man kaum etwas darüber im Netz zu lesen bekommt, habe ich mich entschieden diesen Review zu veröffentlichen, auch wenn hier nur ein Teil des Spiels beurteilt werden kann. Es handelt sich um die englischsprachige Version von "Trick or Treat" vom Publisher Junkyard (= Merit Studios Europe), entwickelt vom spanischen ACA Soft Team aus dem Jahr 1995. Junkyard, eine englische Tochter der US-amerikanischen Merit Studios (Wolfsbane, Bud Tucker, Harvester, u. a.) firmieren heute unter Eutechnyx.



Installation

Eine CDROM, ein Handbuch in deutsch, englisch, französisch und italienisch und ein Blatt mit Informationen für den Kopierschutz befinden sich im Karton im Euroboxformat. ( "Trick or Treat" ist außerdem auch auf 3,5"-Disketten erschienen.) Das DOS-Spiel läßt sich unter Windows 95 problemlos installieren. Das Install-Programm muß von der CD aufgerufen werden und kopiert die Programmdateien (ca. 12 MB) vollständig in ein fest vorgegebenes Verzeichnis auf der Festplatte C. Von dort muß man dann die Programmstartdatei aufrufen, z. B. über "Ausführen" im Windows-Startmenü.

Über ein Einstiegsmenü, in dem wir auch eine Demo für Bud Tucker abrufen können, geht's ins Hauptmenü, wenn wir uns für Trick or Treat entschieden haben. Dort gibt es 6 Menüpunkte: New Game, Restore Game, Exit to DOS, Continue Game, Credits, Introduction.

Wir beginnen mit einem neuen Spiel, müssen unseren Namen eingeben und sehen die einführende Filmsequenz: Unser Hauptdarsteller hat gerade seine Arbeit bei der Henry Fjord Motor Group verloren. Aber mit der Kündigung hat der Arbeitgeber dafür gesorgt, daß er eine neue Anstellung findet, als "Mädchen für Alles" in einem Altenheim in Devilsville. Unser junger Mann fährt auch gleich dorthin. Als er das Haus betreten will, erscheint sein Vorgänger, der außerordentlich froh ist, das Heim verlassen zu können. Unser Held hat seine Autoschlüssel stecken lassen - dumm für ihn! Denn der Vorgänger greift gleich zu und verschwindet mit dem Wagen! Ungläubig schauen wir ihm nach und betreten erst mal das Haus.

Hier beginnt das Abenteuer und wir können nun persönlich ins Spiel eingreifen.

Steuerung

Das Spiel ist weitgehend mausgesteuert, Das Hauptmenü erreicht man über die ESC-Taste und Speichern und Laden funktioniert mit F2.  DRückt man F1, kann man Musik und Sound anpassen. Trick or Treat ist ein 3rd-Person-Adventure und wechselt ab und zu zwischen einer isometrischen Perspektive und normaler Seitenansicht. Mit einem Linksklick schicken wir unseren Helden in jede Ecke des Hauses. Fahren wir mit der Maus über den Bildschirm, so erkennen wir, daß tatsächlich ALLE Objekte eine Textbezeichnung erhalten haben und deshalb auch untersucht werden können. Mit einem Rechtsklick können wir ein ausgewähltes Objekt anschauen und erhalten einen Textkommentar am Bildschirm. (In diesem Spiel gibt es keine Sprachausgabe). Weitere Verben können wir über Icons am unteren Bildschirmrand auswählen, wo sich auch das - bis jetzt noch leere Inventar - befindet. Talk to, take, look at, use, open, close. Wir bilden durch einen Linksklick aufs Verb und dann aufs Objekt Sätze, die uns auch am Bildschirm angezeigt werden.

Inventar

Das Inventar ist, zusammen mit der Verb-Icon-Liste, immer sichtbar am unteren Bildschirmrand. Man kann durch Klick auf "Look at" und das Inventarobjekt eine Großdarstellung des rotierenden Objekts mit einem Textkommentar sehen. Interaktionen gelingen mit "Use" oder "Open". Bislang konnte man zwar versuchen, Inventarobjekte zu kombinieren, es war aber im ersten Teil noch nicht erfolgreich und auch nicht notwendig.

Rätsel

Die Rätsel sind alle von der Sorte "Finde Objekt und benutze es an der richtigen Stelle". Hört sich einfach an - ist es aber nicht. Die "sadistischen" - nein so schlimm ist es nun wieder nicht - Entwickler haben sich da eine Menge einfallen lassen. Und zwar eine Menge an gleichartigen Objekten! In den ca. 15 Räumen des Hauses sind hunderte Dosen, Gläser, und Kartons zu finden! Man kann wirklich jedes Objekt, sei es nur eine Wand oder eines der vielen Gläser, anklicken und bekommt überraschenderweise in 80% der Fälle einen neuen Kommentar. Trotzdem die Kommentare einen manchmal auf falsche Fährten locken, kann man ganz selten auch eines dieser multiplen Objekte wirklich aufnehmen und auch gebrauchen. Besonders bei zu öffnenden Möbelstücken sollte man genau darauf achten, was da gesagt wird. Ob eines dieser oft nur als "furniture" bezeichneten Schränke zu öffnen ist und dann auch noch etwas wichtiges in sich birgt, muß man einfach ausprobieren. Obwohl einige der Rätsel durchaus logisch und einfach zu lösen sind, wird man - falls man nicht vorher aufgibt - eine große Zahl von Versuchen haben, bis man das richtige Teil findet. Dabei muß man sich noch ein wenig von den Entwicklern verspotten lassen, denn unsere Spielfigur weigert sich manchmal einfach Dinge anzufassen und droht einem dann persönlich - dafür mußte ich also meinen Namen am Anfang eingeben!

Das wirklich jedes Objekt, auch wenn es nicht gebraucht wird, zunächst einen Kommentar erzeugt, erinnert schon an die ersten Sierra-Adventures, vielleicht besonders an "Larry". Hinzu kommt, daß die Objekte sehr nah zusammenliegen, so daß man leicht etwas übersehen kann. Deshalb sollte man mehrmals mit nicht allzu schnellen Mausbewegungen einen Bereich absuchen - oft findet sich dann doch etwas.

Grafik

Die Grafikqualität des Comic-Stil-Adventures erinnert auch ein wenig an die ersten Sierra-Spiele. Die Farben sind allerdings nicht ganz so kräftig und meist sehen wir unseren Helden aus einer leicht schrägen, isometrischen Perspektive. Dabei sind alle umgebenden Wände und Stützpfeiler immer, zumindest als Fragmente eingezeichnet, was manchmal zu Verwirrung führen kann, wenn man glaubt ein wichtiges Objekt gefunden zu haben und es ist dann doch nur ein Türpfosten. Die Bewegungen der Charaktere sind sparsam. Ab und zu gibt es eine selbstablaufenden Film, wenn unser Altenpfleger es z.B. geschafft hat, den Hahn zu fangen. Wir können unseren Helden an fast jeden begehbaren Ort schicken, allerdings kann man sich das "Goto" sparen, da er auch dorthin geht, wenn er etwas ansehen möchte ("Look").

Sound/Musik

Einige sich wiederholende Musikstücke, die ein wenig an Stummfilmuntermalung erinnerten, müssen über eine fehlende Sprachausgabe hinwegtrösten. Die Geräusche sind gut gewählt und gesetzt, da ist der immer hustende Rollstuhlfahrer, Türen knarren, das Rauschen des nicht funktionierenden Fernsehers (den man aber abschalten kann), ein tropfender Wasserhahn und einiges mehr.

Kopierschutz

In scheinbar unregelmäßigen Abständen erscheint eine Zahlentastatur auf dem Bildschirm. Als Schutz vor Raubkopien muß man hier nach Zufallsvorgabe jeweils eine 5stellige Zahl eingeben, die man in einem nach Spalten und Zeilen eingeteilten, der Packung beigelegten, Blatt finden kann.

Story

"Trick und Treat" - sei hier denen erklärt, die sich nicht mit den Halloween-Bräuchen auskennen - findet am letzten Oktobertag statt, wenn sich besonders die Kinder mit schreckenerregenden Masken und Kostümen verkleiden und die Nachbarhäuser aufsuchen, um dort einige Gaben zu "erpressen". Es ist auch hier im Spiel der 31. Oktober und unser Held soll in seinem neuen Job den etwas eigenartig wirkenden alten Leutchen zunächst mal nach zwei Listen einige Dinge besorgen, die als Hilfsmittel der abendlichen Halloween-Party dienen sollen - so denkt er. Zunächst glaubt man, daß das Spiel nach dem Auffinden der Dinge zuende sei und wir das Haus verlassen können. Aber es kommt ganz anders: Die Rentner entpuppen sich als Anhänger einer gefährlichen Sekte, die nur ein Opfer gesucht hat, ein blutiges, magisches Ritual durchzuführen. Ihr Anführer Jakob ist in den "Eternal Caves" verschwunden und sie wollen ihn durch das Ritual und mit der Mithilfe ihres Opfers zurückholen. Und das Unglaubliche geschieht - sie töten ihn! Er kann allerdings ins Reich der Lebenden zurückkehren, wenn er Jakob findet und zurückbringt. Leider bricht das Spiel hier in beiden Versionen, die mir zur Verfügung standen, mit einer Fehlermeldung ab. Schade - gerade als es spannend wurde. (Möglicherweise kennt irgendjemand dieses Spiel und konnte an dieser Stelle weiterspielen - bitte melden! )

Gesamtbeurteilung

Ein Adventure, das im Aufbau und Handling an Sierra-Spiele erinnert. Die Rätsel wären im Prinzip einfach, allerdings durch die große Anzahl gleichartiger Objekte, die es zu untersuchen und anzuwenden gibt, wird vom Spieler einiges an Ausdauer und Geduld verlangt. Wären da nicht die wirklich witzigen Kommentare, so hätte einen die Langeweile sicher übermannt und nach einigen Stunden zur Aufgabe gebracht. Allerdings versprach der Beginn des zweiten Teils schon eine Spannungssteigerung. Leider scheint hier ein Bug das Weiterspielen unmöglich zu machen. Nur etwas für Fans und Sammler, nichts für jedermann.

Bewertung des spielbaren Teils: 45%

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)

 

Minimale Systemvoraussetzungen:

  • 486 SX 25 Mhz
  • 4 MB RAM
  • 2x CDROM oder 3,5" Floppy-Laufwerk
  • VGA-Grafikkarte
  • Soundblaster und kompatible Soundkarten
  • Microsoft kompatible Maus

gespielt mit:

  • DOS 6.22
  • 486 DX 40 Mhz
  • 8 MB
  • VGA Farb-Grafikkarte
  • 2x CDROM-Laufwerk
  • Soundblaster 16

ebenfalls gespielt mit:

  • Windows 95
  • PII 233 MHz
  • 64 MB RAM
  • 4 MB Grafikkarte
  • 16bit Soundkarte
  • 24x CDROM-Laufwerk



Startmenü
Startmenü

 

Hauptmenü
Hauptmenü

 


Auf die folgenden Bilder Klicken zum Vergrößern


Vom Eingangsbereich kann man die verschiedenen Teile des Hauses erreichen
Vom Eingangsbereich kann man die verschiedenen Teile des Hauses erreichen

 

Dialog mit einem Bewohner
Dialog mit einem Bewohner

 

Einen kleinen Gemüsegarten gibt es auch
Einen kleinen Gemüsegarten gibt es auch



Die Kopierschutz-Abfrage
Die Kopierschutz-Abfrage



n jedem ZImmer finden wir interessante Sachen
In jedem ZImmer finden wir interessante Sachen

 

Ein Inventarobjekt vergrößert
Ein Inventarobjekt vergrößert

 

Einer der Räume im 2. Stock!
Einer der Räume im 2. Stock!

 

Ein tödliches Ritual
Ein tödliches Ritual

 

 

 

Copyright © für Adventure-Archiv, 15. Juli 2002

 

 

Zurück zur Adventure-Archiv Startseite