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Terror T.R.A.X.

Knoblauch macht einsam und hilft gegen Vampire. Das ist auch Lorenz Steinke bekannt. Seit neuestem geht er nicht mehr ohne die kleinen grauen Zehen aus dem Haus.

911- das weiß in Amerika jedes Kind ist die Telefonnummer, unter der man Hilfe ruft, wenn ein Mensch in Not ist. Ob ein Unfall im Straßenverkehr, Feuer oder ein Raubüberfall: Der Operator am anderen Ende der Leitung nimmt den Anruf entgegen und schickt Hilfe. Aber was ist mit Fällen, in denen nicht nur ein ganz “gewöhnlicher“ Räuber das Leben des erschreckten Anrufers bedroht, sondern ein leibhaftiger Vampir? Wenn verängstigte Anrufer von Untoten berichten, die Ihnen Organe stehlen wollen oder von Vampiren, die Ihnen nach Blut und Leben trachten? Dann ruft der Operator nicht etwa Polizei und Rettungswagen, sondern gleich das supergeheime Team von T.R.A.X., dem mobilen Einsatzkommando für paranormale Fälle.

Jagd auf Zombies
T.R.A.X. steht für Trace Research Analyse eXterminate, zu deutsch: Finden, Untersuchen, Analysieren und Auslöschen. Nur wirklich mutige Männer und Frauen, echte “tough guys and girls“ arbeiten für dieses knallharte Ghostbuster-Kommando. Bewaffnet mit geweihtem Wasser, Knoblauch, Kruzifix und Silberkugeln ziehen sie aus, um Vampire, Monster und Zombies zu jagen.
Bei ihren Notfalleinsätzen nehmen die T.R.A.X.-Kämpfer immer eine Uberwachungskamera und ein Mikrofon mit, mal an der Sonnenbrille befestigt, mal als lmplantat in den Kopf hirieinoperiert. Dank dieser elektronischen Augen und Ohren können Sie in der T.R.A.X.Kommandozentrale auf Ihrem Monitor jeden Schritt der Vampirjäger verfolgen.

Nur keine Fehler
Sie sind es, der den T.R.A.X.-Jägern dann in entscheidenden Situationen die richtigen Befehle geben muß. Soll Ihr Mann/Ihre Frau vor Ort den Tatort eines paranormalen Verbrechens näher untersuchen oder einen flüchtenden Täter verfolgen? Soll er oder sie auf den Schatten schießen, der hinter der nächsten Ecke hervorschaut, weil dies ein gesuchter Mörder sein muß, oder könnte es sich dabei auch um ein harmloses Kind handeln? Derlei Entscheidungen müssen Sie in Sekundenbruchteilen für Ihre Vampirjäger treffen. Eine falsche Entscheidung, ein zu langes Zögern, und schon stirbt Ihretwegen ein Mensch unter den Bissen eines transsylvanischen Blutsaugers oder durch eine verirrte Revolverkugel. Hilfe bei Ihren Einsätzen gibt Ihnen der Computer, der ständig alle hereinkommenden Anrufe analysiert und gemeinsam mit Ihnen die T.R.A.X.-Agenten kontrolliert. In brenzligen Situationen stellt er Ihnen immer die entscheidenden Fragen. Ihre Antwort übermitte er dann an die Agenten vor Ort. Anschließend bewertet der Computer Ihre Entscheidung. Sind Sie dabei nicht schnell genug, treffen Ihre Leute eigene Entscheidungen. Aber auch die können natürlich falsch sein. Sterben mehrere Agenten durch Ihr Zögern oder Ihre Fehlentscheidungen, setzt Ihnen die Maschine den Stuhl vor die Tür. Sie sind gefeuert. Game Over.

Wer ist Dr. Hemos?
Falls Sie Ihre Agenten nicht sofort in den Tod führen, kommen Sie im Verlauf dieses interaktiven Films einem überaus gruseligen Arzt namens Dr.Vitus Hemos auf die Spur. Dieser hat nicht nur ein fürchterliches Geheimnis sondern auch ausgesprochen scharfe Zähne. Nach und nach werden Sie dann herausfinden, was er in seinem Labor so alles mit menschlichen Einzelteilen anstellen kann und welche bösen Uberraschungen er für neugierige Vampirjäger auf Lager hat.
Doch der Weg zu ihm und seinen untoten Komplizen ist mit zahlreichen Opfern gepflastert. Und einige davon sehen nicht mehr besonders vorzeigbar aus, wenn Ihre Agenten in deren Wohnungen eintreffen. Für meinen Geschmack geht der Film übrigens an einigen Stellen ein bißchen weit. Große Regisseure des Grusel-Kinos wie Alfred Hitchcock haben schon vor vielen Jahren bewiesen, daß man spannende Filme auch drehen kann, ohne Menschen mit ausgestochenen Augen und aufgeschlitzen Bäuchen zu zeigen.

Herber Gruselschocker
Bei Grolier aber ist man offensichtlich anderer Meinung und hat mit Terror T.R.A.X. einen herben Gruselschocker herausgebracht, der das Prädikat “ab 18 Jahre“ durchaus zu Recht trägt. Denn, wie so viele Dinge im Leben, ist auch Horror eine Geschmackssache.Wenn Sie Filme mögen, in denen Menschen verstümmelt werden, bitte schön.
Auf jeden Fall ist das Programm technisch gut gemacht. Der Film wurde mit viel Aufwand, Ketchup und Liebe zum gruseligen Detail gedreht. Die Spielesteuerung ist angenehm leicht und funktioniert mit nur zwei Tasten - alles andere erledigt Ihr T.R.A.X.-Computer. Kinderleichte Bedienung also.

Nicht sonderlich gut gefallen hat mir die Speicherfunktion. Normalerweise bin ich es bei Spielen gewohnt, mindestens eine Handvoll Situationen abspeichern zu können. Anders bei Terror T.R.A.X.: Sage und schreibe ein Spielstand kann auf der Festplatte abgelegt werden. Einfach die Taste 5 drücken, und schon wird die aktuelle Szene abgespeichert - allerdings ohne Kommentar oder Bestätigung durch das Programm. Hat das Abspeichern aus irgendeinem Grund nicht funktioniert, merken Sie das erst, wenn Sie das Spiel bei nächster Gelegenheit weiterspielen möchten. Dann dürfen Sie nämlich das ganze Game noch einmal von vorne beginnen. Sehr ärgerlich.
Alles in allem ist Terror T.R.A.X. ein wirklich “reizendes“ Game für lange, dunkle Winterabende. Beschweren Sie sich aber nachher nicht, wenn Sie von dem Spiel Alpträume bekommen und schweißgebadet aufwachen. Ich habe Sie gewarnt.

Hersteller: Grolier/Bomico

Minimale Systemanforderungen:
486DX33, 8 MB RAM, VGA, Windows 3.x oder 95

Pro
Originelle Idee
Grusel-Stimmung
Fairer Preis

Kontra
Nur eine Speichermöglichkeit
Sehr brutale Szenen

Bewertung:

  • Spiel-/Dauerspaß: 38 von 50
  • Handhabung: 5 von 10
  • Grafik: 16 von 20
  • Sound: 16 von 20
  • Total: 75
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NOVEMBER 1996 PC POWER

 

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