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The Mysterious Case of
Professor Scientifix 


Erscheinungsdatum: 12/2004
Entwickler: Creo
Publisher: Le Marque

Boxshots
Spielsprache und Handbuch: Englisch

Geeignet für 9 - 12jährige

 

 

Ein Review von  slydos   26. Februar 2005

 

Aus Kanada kommt eine Bewegung, die Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren in dem Verlangen vereinigt, alltägliche Phänomene zu klären, wie z. B. warum das Wasser nach unten fließt oder wie ein Regenbogen entsteht. Dem kanadischen Beispiel folgend, haben sich Vereine in Frankreich, der Tschechei und auch in Deutschland gegründet, die z. B. auch regelmäßig Forschungscamps veranstalten. Nach dem kanadischen Comicmagazin Les Débrouillards (The Whizkids) nennen sich die deutschen Freunde von wissenschaftlichen Rätseln "Die Findigen" und haben auch eine eigene Website: http://www.kleine-findige.de/

Die Comiccharaktere von Les Débrouillards und ihre Abenteuer sind nun zum Vorbild für das vorliegende Adventurespiel für Kinder genommen worden, das zuvor mit staatlicher Unterstützung von Creo entwickelt wurde und bei De Marque Ende vorigen Jahres erschien.

 

Geschichte

Thema des Spiels ist die absichtliche 'Verseuchung' der Erde mit einem 'gefährlichen Virus', der die Menschen mit der Lachkrankheit ansteckt. Professor Scientifix arbeitete daran, die Epidemie zu stoppen, als er auf mysteriöse Weise verschwindet. Als Mitglied des Whizkids-Club müssen die Spieler nun die Welt retten, indem sie das Haus des Professors nach Hinweisen absuchen und alle möglichen wissenschaftlichen Experimente durchführen um die ruchlose Verschwörung des Clowns Cabotini zu vereiteln.

Die Gruppe besteht aus Caroline, Catherine, Kim, Matt, Nadia, Robert, Simon, Van und deren Maskottchen Beppo, einem lustigen, sprechenden Frosch. Beppo wird ein Opfer der Seuche und die Kameraden versuchen, ihn zu kurieren und natürlich auch den Professor zu befreien. Im Hause des Wissenschaftlers finden wir die Einbruchsspuren der Kidnapper und kommen auch ziemlich schnell dahinter, was denn eigentlich der Träger der Krankheit ist. Überall sind Roboter, Automaten und andere recht skurrile Erfindungen des rührigen Professors zu bestaunen, von einer Seifenherstellungsmaschine über einen Geschmacksdetektor bis hin zu einem halb lebendigen Maschinenwesen, das gerne Müll verspeist. Dazwischen immer wieder Beppo, der in seinen lichten Phasen alles kommentiert und sich gerne in Szene setzt. Da sind auch Clink und Clank, zwei Droiden die leicht an R2D2 und C3PO erinnern können und uns trotz der ernsten Aufgabe schon mal schmunzeln lassen.

 

Rätsel

Die Debrouillards gehen zügig und zielstrebig vor. Wenn sie bemerken, daß wir uns mit dem Anklicken von Dingen beschäftigen, die die Geschichte im Moment nicht vorantreiben, geben sie uns über einen PDA Bescheid, daß es wohl Wichtigeres zu erledigen gibt. "The Mysterious Case ..." ist generell linear gestaltet, läßt aber hier und da Freiheit, Objekte in unterschiedlicher Reihenfolge anzuwenden oder auch schon mal ein Rätsel vor dem anderen zu knacken. In fast jedem Zimmer des Hauses befindet sich eins der Kinder und wir müssen zusammen mit ihm pro Raum mindestens ein größeres Wissensrätsel lösen. Dazu finden wir vom zerstreuten Professor zwanglos verteilte Notizbücher vor, wo er seine Experimente dokumentiert und verschiedene biologischen oder chemischen Fragen behandelt. Hat man die Notizen des Professors gelesen und auch den Whizkids immer aufmerksam zugehört, sollten die Wissensaufgaben nicht schwer zu lösen sein. Die Notizbücher sind über ein spezielles Icon auch druckbar.

Manchmal handelt es sich um Multiple-Choice-Fragen, manchmal müssen wir Maschinen mit den korrekten Ingredienzien bestücken. Die Tür zum Untersuchungsraum hat der Professor speziell kodiert. Hier sollten wir z. B. innerhalb einiger Sekunden den menschlichen Körper in einer seiner Grundstrukturen z.B. das Gefäßsystem zusammenpuzzeln. Wir können auch eine Reihe von Gegenständen in unser Inventar einsammeln, die uns an anderer Stelle wieder nützlich sind. Eine Art von Wissensmemory und Farbmischungen als Aufzugsteuerung bringen Abwechslung. Wir entdecken ein Minilabyrinth, das uns aber nicht wirklich lange aufhält oder gar frustrieren würde.

Auch wenn die Rätsel bunt gemischt und vielleicht schon mal ein wenig skurril wirken wie die mit echten Zungen ausgestattete Geschmacksmaschine, so ist alles doch leicht erfaßbar und in sich logisch. Ca. 4 Stunden sollte man für dieses kleine Spiel einkalkulieren. Es wird die Zielgruppe zwischen 6 und 12 Jahren unterhaltsam in Problemlösungstechniken schulen. Nebenbei wird sicher noch das eine oder andere Wissensfragment hängen bleiben.

 

Steuerung

Dem Spiel liegt kein Handbuch bei, aber nach der Installation finden wir eine HTML-Datei in unserem Windows-Menü, die diese Funktion übernimmt. Darin werden zum einen die Eigenheiten, Fähigkeiten und Kenntnisse der einzelnen Mitglieder des Whizkids-Club beschrieben, zum anderen gibt's hier Infos zur Handhabung und zum Support.

Die Steuerung funktioniert sehr einfach per Maus. Zu Beginn des Spiels werden die Funktionen erklärt, die sich hinter den Icons in der linken unteren Bildschirmecke verbergen: da gibt es zunächst das Hauptmenü, wo wir Speichern (mit eigener Namensvergabe) und das Spiel verlassen können. Gestört hat mich, daß es keine Möglichkeit für Soundeinstellungen gab, da ich manchmal die zu laute Musik drosseln mußte. Mit dem sogenannten "magischen Auge" kann man auf Hotspots deuten und bekommt eine ausführliche Textbeschreibung der Gegenstände am Bildschirm. Das Whiz-Com, ein Telefon-VideoCam-Email-Terminal, stellt Kontakt zu den anderen Kindern her, bietet aber kaum mehr als nichtssagende Floskeln im höchsten Level.

Das Inventar in Form eines kleinen Rucksackes klappt sich nach rechts aus. Unkomfortabel, daß man jedesmal wieder von vorne durch die Objekte scrollen muß. Wir müssen das öfters tun, da wir ja wissen wollen, was wir für Gegenstände erhalten bzw. gefunden haben, denn das wird uns als Text bei Mausberührung angezeigt. Per Linksklick werden Objekte sowohl aufgenommen als auch angewendet. Der erste Gegenstand im Inventar ist eine Karte, die uns das aktuelle Stockwerk das Hauses mit unserer Position anzeigt.

Wir spielen in 1st-Person-Sicht uns selbst, auch wenn wir immer in Begleitung eines Whizkids sind. Bewegungen gibt's im Spiel nur in dem Sinne, daß wir per Mausklick einen neuen Raum oder eine neue Szene betreten können. Nur im Labyrinth müssen wir uns für eine Himmelsrichtung per Richtungspfeil entscheiden. Der Cursor nimmt die Form einer Hand an, wenn wir auf einen Hotspot treffen. Dann ist Interaktion wie sprechen, nehmen, anwenden oder manipulieren möglich.

 

Grafik/Sound

Die Comicgrafiken von Scientifix bestehen bis auf Intro und Schluß und einige kleine Ausnahmen im Spiel aus Standbildern, die nur geringe Animationselemente beinhalten. Die Szenen sind mit vielen Details ausgestattet aber die Farbwahl ist eher dezent ausgefallen, mehr Pastell, nüchtern, fast grau, bis auf Beppo, der immer wieder in den Szenen auftaucht, manchmal verkleidet, z. B. mit Rock, Mütze und Lupe als Sherlock Holmes, manchmal als 'nackter' Frosch im Badezimmer der schimpfend seine Privatsphäre einklagt. Da fragt man sich als Spieler schon mal, ob die Seuche denn wirklich sooo schlimm sein kann, da er nur selten von stummen Lachkrämpfen geschüttelt erschöpft liegen bleibt. Und wieso hört man ihn nicht lachen? Wäre vielleicht zu ansteckend gewesen und hätte den Lernerfolg geschmälert? Sonst waren Sprachausgabe und Sound o.k., wünschenswert wäre allerdings gewesen, hätte man die teilweise gegenüber den Sprechern zu lauten Musiktitel regeln können.

 

Besonderheiten

"The Mysterious Case of Professor Scientifix" kann in 2 Sprachen (Englisch und Französisch, muß bei der Installation gewählt werden) und 3 verschiedenen Schwierigkeitslevels gespielt werden. Die Zeitangabe von ca. 4 Stunden bezieht sich auf das schwerste Level.

 

Installation/Technisches

Das Spiel kommt auf einer Hybrid-CDROM für Windows und Macintosh. Es gab keine Probleme bei der Installation oder während des Spiels.

 

Fazit

Eingestreut sind immer wieder plakative Hinweise, daß man vorsichtig sein soll, was man ißt bzw. anfaßt. Hier steckt mir für die Zielgruppe zuviel Panikmache drin, nimmt man noch die unter dem Mikroskop riesengroßen Bakterien hinzu, die Gesichter haben und Grimassen schneiden. Da wir lernen, daß sie sich überall befinden, wirkt das alles zusammen wie eine Drohkulisse, in dem jedes Lebensmittel zum gefährlichen Feind wird. Merkwürdig auch der grimmige Clown-Bösewicht und daß das Lachen als Krankheit dargestellt wird, finde ich schon sehr zweifelhaft in einem Kinderadventure. Stephen King für Kids? Gesamteindruck: eher nüchtern und farblos, scheint von genußfeindlichen Labortechnikern am Zeichentisch konstruiert zu sein. Die beiden Droiden und Beppo haben das Spiel noch vor dem endgültigen Durchfall gerettet. Bei mir springt der Funke jedenfalls nicht über.

 

Gesamtwertung: 45%

 

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100%  sehr gutes Spiel  (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79%    gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69%    befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59%    ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49%    ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0%  bis 39%    grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)

 

Minimale Systemvoraussetzungen Windows:

  • Windows 98 mit Pentium II 64 MB
  • Windows 2000 und XP mit Petium III, 128 MB
  • Internet Explorer 6 Sp1, 5 Sp2, 5.01 Sp2, Netscape 7.1
  • CDROM-Laufwerk
  • 400 MB auf der Festplatte

Minimale Systemvoraussetzungen MAC Classic:

  • Power Macintosh G3
  • System 9.2, 64 MB
  • Internet Explorer 5.1
  • CDROM-Laufwerk
  • 400 MB auf der Festplatte

Minimale Systemvoraussetzungen MAC OS X:

  • Power Macintosh G3 mit OS 10 1.5, 10 2.6, 10.3, 128 MB
  • System 9.2, 64 MB
  • Internet Explorer 5.2, Netscape 7.1
  • Safari
  • CDROM-Laufwerk
  • 400 MB auf der Festplatte

gespielt mit:

  • Windows XP
  • P IV 1,6 GHz
  • 512 MB RAM
  • 16x DVD-ROM (Ultima Artec)
  • nVidia GeForce 2MX400 64 MB Grafikkarte
  • Soundkarte DirectX-kompatibel
 


 

Das Handbuch im HTML-Format
Das Handbuch im HTML-Format

 

Nichtsahnend arbeitet der Professor im Labor ...
Nichtsahnend arbeitet der Professor im Labor ...

 

... da geschieht das Unfaßbare!
... da geschieht das Unfaßbare!

 

Noch hocken die Whizkids gelangweit herum
Noch hocken die Whizkids gelangweit herum

 

Aber ein fragmentierter Hilferuf des Professors bringt die Kinder in sein Haus
Aber ein fragmentierter Hilferuf des Professors bringt die Kinder in sein Haus

 

Erklärung der Steuerung
Erklärung der Steuerung

 

Die Droiden dienen der Bewachung
Die Droiden dienen der Bewachung

 

Das Wohnzimmer des Wissenschaftlers weist Spuren von Verwüstung auf
Das Wohnzimmer des Wissenschaftlers weist Spuren von Verwüstung auf

 

Im Bad gibt es einige seltsame Maschinen
Im Bad gibt es einige seltsame Maschinen

 

Eine der vielen Warnungen
Eine der vielen Warnungen

 

Als Belohnung im Wissensquiz gibt es einen Schlüssel
Als Belohnung im Wissensquiz gibt es einen Schlüssel

 

Beppo wird im Labor untersucht
Beppo wird im Medizin-Labor untersucht

 

Scientifix hat diese Tür mit einem Code versehen
Scientifix hat diese Tür mit einem Code versehen

 

Eingang ins Labyrinth
Eingang ins Labyrinth

 

Mehr Screenshots

 

 

Copyright © slydos für Adventure-Archiv, 26. Februar 2005

 

 

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