The Longest Journey

Sie sind eine Minderheit unter den PC-Spielern: die Fans des Genres "Adventure". Wohl deshalb müssen sie sich besonders lange gedulden, bis für sie neues "Rätsel-Futter" auf den Markt kommt.

"The Longest Journey" von Egmont Interactive wurde mit Spannung erwartet und von der Fan-Gemeinde begeistert aufgenommen. Der Protagonistin April Ryan könnte es gelingen, "Baller-Spieler" zum Genre-Wechsel zu veranlassen: als Reisende zwischen zwei Welten, dem technisch-futuristischen Stark und dem magisch-märchenhaftem Arcadia, erkundet sie - und mit ihr der Spieler - zahlreiche phantasievoll gestaltete Orte.
Die Rätsel des Spiels sind überwiegend sehr anspruchsvoll, dabei aber immer logisch. Selbst erfahrene Spieler sind wochenlang beschäftigt...Bei den meisten Adventures werden Gegenstände gesucht, gesammelt und andernorts angewendet. Das ist auch bei "The Longest Journey" der Fall, doch wie diese Gegenstände untersucht, umgebaut und miteinander verbunden werden ist außergewöhnlich. Logisches Denkvermögen un d Geduld erfordert auch das Puzzle, das April zusammensetzen muss, um ein Meeresvolk von ihrer Mission zu überzeugen.

Der Spieler sollte eintauchen in die Geschichte und das Adventure im Sinne eines interaktiven Film oder Romans betrachten, sonst könnte ihn die Dialoglastigkeit stören. Es wird viel gesprochen, aber die Antworten bringen das Spiel voran.

Die Programmierer haben einige praktische Optionen eingerichtet: In den "Dialogen" werden sämtliche Unterhaltungen aufgezeichnet, im "Tagebuch" erzählt April mit eigenen Worten von ihren Erlebnissen, hier erfährt der Spieler auch Wichtiges aus Aprils Vergangenheit. Mit diesen Optionen übersteht der Spieler unbeschadet eine längere Spielpause.

Eine Spielpause braucht vielleicht mancher PC-Besitzer, um seinen Computer aufzurüsten: als Konfiguration wird immerhin ein Pentium-II-266-Prozessor, eine 3D-Beschleunigerkarte, 8x-CD-ROM-Laufwerk und mindestens ein GB freier Platz auf der Festplatte empfohlen. Das Spiel läuft auch in der Minimalkonfiguration mit einem Pentium-166-MMX-Prozessor und benötigt nur 300 MB freien Platz auf der Festplatte.


MARTINA HOGA-BRIELE

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