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The Devil's Triangle
von Christopher Ushko

Ein Review von Tobias   27. November 2000

 

Nur Freeware oder Vorgeschmack aufs wahre Adventure?

The Devil`s Triangle (Kurz: TDT) ist ein Monkey Island – Fangame und als Freeware im Adventure-Archiv herunterzuladen. Es kommt jedem erfahrenen profihaften Monkey Island-Fan vielleicht erstmal wie eine billige MI2-Satire vor. Aber ist es das wirklich?

Mittlerweile sind wir wohl auch im Zeitalter der perfekten Freeware gelandet, was einem nach dem Spielen von Adventuregames wie Dunkle Schatten 2 oder The Devil`s Triangle immer deutlicher klargemacht wird.

Grafik und Spielfiguren

Guybrush Treepwood, die Hauptperson der lustigsten Adventureserie aller Zeiten ist in TDT im Original MI2-Format wiederzusehen. Nebenbei wechselt er mehrmals im Spiel seinen Mantel (was an der Farbe zu erkennen ist), bleibt aber trotzdem im ganzen Spiel der Gleiche und benimmt sich auch nicht anders als der echte Guybrush, wie Ron Gilbert ihn erschaffen hat. Die Grafiken aus MI2 und Indiana Jones 4 – Fate of Atlantis (Guybrushs Begleiterin Jan ist nämlich eine Kopie von Sophia Habgood) wurden hierbei allerdings in eine völlig neue Grafikdimension eingeschmuggelt und erscheinen leider manchmal etwas verpixelt im Mittelpunkt des Bildes, woran man sich den Spielspaß jedoch nicht verderben sollte.

Die Comic-Pixel-Grafikdarstellung hat immerhin schon was und steigert mit lustigen Figuren wie Al umso mehr den Humorgrad.

Für eine weitere Perfektionsdarbietung sorgen die etlichen im Spiel vorkommenden Comicanimationen, wie wir sie besonders nach The Curse of Monkey Island zu lieben gelernt haben. An sich ist TDT meiner Meinung nach mehr als gut in seiner grafischen Erscheinung. Für ein Freewarespiel jedenfalls. Das mit MI4 einiges mehr auf uns zukommen wird, davon gehen wir doch aus, oder?

Die Satire und ihre Elemente.......

Wer Spaß versteht, der kann sich auf diesen Download freuen. Ernsthaftigkeit ist eher zu wenig in der Story enthalten, ansonsten ist sie gut zusammengestrickt und ein absolutes Comedy-Spektakel - für das Erstlingswerk eines Anfängers perfekt. Von einem Anfänger wage ich eigentlich kaum noch zu sprechen, weil die Arbeit an diesem Spiel einfach gar nicht mehr nachzuvollziehen ist. Als eine Satire ist es teilweise auch zu erkennen, trotz allem ist es hauptsächlich aber immer noch ein Fan-Spiel, auf das vor allem Ron Gilbert stolz sein sollte. Die Logik ist eher unsinniger als bei den echten MI – Spielen, es kann aber trotzdem leicht herausgefunden werden, was mit den Gegenständen im Spiel anzufangen ist. Unter einigen anderen lachhaften, sogenannten Actionelementen gibt es auch ein Gegenspiel zum Spuckwettbewerb in MI 2: Der Wettlauf Hase/Schildkröte, bei der man den Hasen mit Hilfe von Helium aufpuschen muss, damit man eine Chance zum Sieg hat. Außerdem erleben wir ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten.

Die Musik sollte gut ankommen.......

Was den Sound und die Musik betrifft, so werden wird nur immer ein Stückchen mehr an die Zeiten von Monkey Island 2 – LeChucks Revenge erinnert. Die meisten musikalischen Einlagen aus dem Spiel wurden hier aufgenommen. Ich nenne mal einige Beispiele:

Die Erscheinungsmelodie von Largo LaGrande, die LeChuck – Musik, der MI 2 – Soundtrack, u.v.a. Als zusätzlicher Unterhaltungsfaktor dient noch Musik von Offspring, den Spice Girls, u.s.w. und die Musik von Gabriel Knight, sowie von Lucas – Arts Spielen, wie Indy, Zak Mc Kracken, und, und, und..........

Technisches und Spieltechnisches

Unpraktisch ist die nicht vorhandene Speicherfunktion. Da allerdings ein Sterben im Spiel unmöglich ist, die Animationen mit Shift übersprungen werden können und der Ablauf eines Kapitels nie allzu lange ist, lässt sich das noch aushalten. Jedes der 4 Kapiteln kann zuerst und auch sonst unabhängig vom den anderen gespielt werden. Es müssen insgesamt 4 Dateien heruntergeladen, entpackt und installiert werden.

Die Spielsteuerung ist keineswegs kompliziert, sondern eher noch leichter als die neue Lucas-Arts-Tastatursteuerung, welche bei Grim Fandango erstmals in Gebrauch genommen wurde. Genauso verläuft auch bei TDT die Lenkung der Spielfigur mithilfe der Pfeiltasten auf der Tastatur und den Zifferntasten 0 - 6 zum Einsetzen der oben im Bild abgebildeten Inventargegenständen. Dadurch wird das Kombinieren in diesem Spiel so leicht wie nichts anderes. Es können auch ganz schnell alle Möglichkeiten durchprobiert werden, wenn man mal nicht weiter weiß. Das Gesamturteil lautet bei mir jedenfalls 70 % und die Spieldauer insgesamt hat schon was.

Bewertungen im einzelnen (Höchstpunkzahl 7):

  • Comedy: 7
  • Umgebungsechtheit: 2
  • Dramatik: 1
  • Grafik und Filmsequenzen: 4
  • Story: 5
  • Logik: 5

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100%  sehr gutes Spiel  (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79%    gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69%    befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59%    ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49%    ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0%  bis 39%    grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)






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Copyright © Tobias Schmitt für Adventure-Archiv, 27. November 2000

 

 

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