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Games Convention 2007
Akella-Kurzpreviews von MaryScots
21.09.07
Dieses Jahr hatten wir mit dem
russischen Publisher Akella gleich vorsorglich einen Termin für eine ganze Stunde
vereinbart, statt der üblichen halben. Der Grund dafür war der bunte Strauß an
Adventurespielen, den uns Valeria Avacheva angekündigt hatte. Und obwohl wir sogar noch
überzogen haben, konnten wir nicht alles sehen, denn ironischerweise wollte bei der
größten Computerspielmesse Europas die Internet-Technik des Veranstalters am Pressetag
mal so gar nicht mitspielen. Und so kamen wir um das Vergnügen, uns ein weiteres
Adventure anzusehen, dass auf einem Roman der Strugatzki-Brüder Die bewohnte
Insel" basiert: |
Inhabited Island:
Earthling
Trotzdem will ich dieses Spiel nicht unerwähnt lassen, dass z.Zt.
vom russischen Team Step Creative Group (Star Heritage) entwickelt
wird. In diesem Sci-Fi-Adventure schlüpft der Spieler in die Rolle des Romanhelden, des
Weltraumpiloten Max Kammerer. Max erlebt auf einer seiner Entdeckungsreisen durchs All
eine Bruchlandung auf dem Planeten Sarraksh. Ehe er begreift, was los ist, wird sein
Raumschiff zerstört und er selbst wird zum Kriegsgefangenen. Max findet auf Sarraksh eine
Zivilisation vor, die sich entwicklungstechnisch auf einem ähnlichem Stand befindet wie
die auf der Erde in den 1920er Jahren. Die politischen Zustände allerdings gleichen eher
verheerenden Zukunftsvisionen. Das Ökosystem ist nach vielen Jahren des nuklearen Krieges
völlig erschöpft, die Gesellschaft verfällt und ein neuer Konflikt steht bevor. Max
muss sich nun in diesem Chaos zurechtfinden und nach einem Ausweg suchen. Laut Akella
basiert Inhabited Island: Earthling zwar auf dem Roman Die bewohnte
Insel" der Gebrüder Strugatzki, folgt jedoch einer eigenen Storyline. Von der
photorealistischen Grafik", und dem fantastischen 3D-Sound mit eigenem
Soundtrack", der uns durch mehr als 100 einzigartige Locations" in dem
10 Episoden" umfassenden Adventure begleiten soll, konnte ich mir leider noch
kein eigenes Bild machen, habe dafür aber ein paar Screenshots und Artworks für Euch
mitgebracht.
Inhabited
Island Screenshots Inhabited
Island Artwork/Screenshots
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The
Bad, The Ugly and The Sober
Adventurespiele mit einem
Westernthema gehören ja eher einer extremen Minderheit an. Das russische Entwicklerteam
Litera ist dabei, dies zu ändern und präsentiert Fans von Italo-Western wie The Good, The Bad and The Ugly
- daher der Titel ;-) - und Adventures wie 3 Skulls of the Toltecs ein lustiges,
grafisch sehr liebevoll gemachtes 3rd-Person-PointnClick Adventure um den
Farmer Jack, der sich eigentlich ein gemütliches Leben auf seiner Farm machen will. Aber
erstens kommt es anders und zweitens als er denkt. Eines Tages sucht ein verletzter
Indianer auf der Flucht vor Banditen bei Jack Unterschlupf. Zum Dank für die Hilfe, macht
sich der freche Ureinwohner aus dem Staub, nachdem die Banditen Jacks Farm in Schutt und
Asche gelegt haben. Der Spieler begleitet nun Jack auf seiner Suche nach Geld für die
zerstörte Farm. Als ehemaliger Schützenkönig liegt es für ihn nahe, sich an einem
Wettbewerb zu beteiligen, dessen Hauptpreis ein Sack voll Dollar und seltsamerweise das
Portrait eines berüchtigten Banditen ist. Dieses Bildnis beinhaltet jedoch eine
Schatzkarte und auf die sind eine ganze Reihe anderer Teilnehmer ebenfalls scharf. Der
Wettbewerb besteht für den Spieler aus verschiedenen Minispielen in Form von
Schießwettbewerben, Bullenreiten und Faustkämpfen, wobei die Gegner nicht von Pappe
sind. Ich jedenfalls habe beim Faustkampf mehrmals kläglich versagt. Klassische
Rätselkost finden wir zwar auch zur Genüge, dennoch wird einiges an Geschicklichkeit
gefordert, was The Bad, The Ugly and The Sober eher zu einem Spiel für Leute
macht, die gerne etwas Abwechslung in ihren Herausforderungen haben. Optisch gefiel mir
dieses Adventure sehr gut: witzige bis skurrile 3D-Charaktere bewegen sich natürlich in
farbenfrohen, und detaillierten 2D-Hintergründen, die von zahlreichen 3D-Animationen
belebt werden. Die Dialoge fand ich teilweise zum Brüllen; sie strotzen nur so vor Gags
und Anspielungen. In Russland soll TBTUATS noch in diesem Quartal erscheinen.
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A Stroke of Fate Was beispielsweise im Bereich der Taktik-Shooter, wie Battlefield 1942,
schon fast ein alter Hut ist, war in unserem Lieblingsgenre bisher noch eher selten zu
finden. Doch mittlerweile scheint das Eis für Adventures gebrochen, deren Story
sich unmittelbarer mit den Umständen im Dritten Reich beschäftigt und sich nicht nur vor
deren Hintergrund abspielt (vgl. thematisch Undercover). Im
PointnClick-Adventure A Stroke of Fate, entwickelt vom russischen Team
Spline, schlüpft der Spieler in die Rolle eines ausländischen Spions, der in Hitlers
engstes Umfeld eingeschleust wird, um ein Attentat auf den Diktator zu planen und
auszuführen. Die 3D-Grafik ist recht anständig, wenn auch nicht außergewöhnlich und
man hat großen Wert auf die originalgetreue Umsetzung der Schauplätze gelegt. Aber nicht
nur das. Auch historische Persönlichkeiten der Zeit, wie Hitler selbst, Himmler oder
Göbbels, laufen einem wiedererkennbar über den Weg. Es gilt, sich als
perfekten" Mitläufer der faschistischen Herrschaftsriege auszugeben und zu
etablieren, um in detektivischer Kleinarbeit möglichst viele Informationen aufzuspüren
und zu nutzen, wobei einem je nach Anlass sogar unterschiedliche Kleidungsstücke zur
Verfügung stehen. Ein makabrer Inventargegenstand, der unser 3rd-Person-Ego dabei immer
begleitet, ist ein Fläschchen Gift, damit wir uns ehrenhaft und relativ schmerzfrei aus
einer ausweglosen Situation befreien können sprich, er kann auch sterben. Etwas
skurril fand ich den Ersatz, den man für das zumindest in deutschen Videospielen
gesetzlich verbotene Hakenkreuz gefunden hat, Adolf Hitler als Scherenschnitt. Nun
ja, mal was anderes. Wenn die Geschichte auch frei erfunden ist, so soll der Spieler doch
die Gelegenheit bekommen, die Atmosphäre dieser Zeit zu atmen".
Mein Tipp an dieser Stelle: Holt nicht zu tief Luft.
A Stroke of Fate
Screenshots |


GC-Trailer
56 MB WMV
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Dead
Mountaineers Hotel
Ich musste es mir einfach noch
mal ansehen, wenn ich auch meinem Preview von der GC 2006
nicht mehr all zuviel hinzufügen kann. Dead Mountaineers Hotel von
Electronic Paradise ist und bleibt mein persönlicher Tipp unter den Adventures aus dem
Akella-Line-up. Diesmal konnte ich noch etwas mehr vom Inneren des Hotels bestaunen. Es
gibt wirklich viele Räume zu erkunden und die Liebe zum Detail macht einfach Freude. An
dem einen Rätsel, welches ich letztes Jahr spielen durfte, wurde erkennbar noch etwas
gefeilt und auch hier kann ich berichten, dass es sehr lebensnah wirkt, sowohl in der Art,
wann und wie es eingesetzt wurde als auch in der Interaktion durch den Spieler. Wenn sich
das für das ganze Spiel bestätigt, steht uns hier ein Highlight ins Haus... irgendwann
jedenfalls.
Ich wünschte nämlich, ich könnte Euch jetzt
endlich mitteilen, wann das Mystery-Detektiv-Adventure nach dem Roman Hotel zum
Verunglückten Bergsteiger" von den Brüdern Strugatzki in deutschen Regalen steht,
aber leider gibt es im Osten nichts Neues. Erscheinen soll es hier auf jeden Fall, nur
wann ist noch nicht sicher. Auch den russischen Release hat man ja mittlerweile um fast
ein Jahr verschoben. Neuer Termin dort ist das 3. Quartal 2007. Na, dann aber schnell. Ist
ja nicht mehr viel Zeit bis Ende September. Für uns gilt weiterhin, abwarten, Tee trinken
und hoffen.
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adventure-archiv 21-09-07 ©
maryscots für adventure-archiv
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