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Julias Zeitreise 2
Julia - The Roaring Twenties
Erscheinungsdatum: noch nicht bekannt
Entwickler: Compedia
Publisher: noch nicht bekannt
Review Julias Zeitreise 1
Ein (P)Review von slydos 12. März 2002
"Julia - Roaring 20s" schließt direkt an seinen Vorgänger "Julias Zeitreise" ("Julia - Sweet Sixties") an und ist ebenfalls als Adventurespiel speziell für Mädchen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren gedacht. Compedia ist ein israelisches Entwicklerhaus, das sich auf Spiele für das junge Publikum konzentriert. "Julia - Roaring Twenties" ist noch nicht erschienen und sucht noch nach Publishern.
In diesem zweiten Teil Serie (der bisher in der englischen Sprachversion vorliegt) ist unsere Heldin Julia, ein fünfzehnjähriger Teenager von heute, im Paris der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gelandet. (Julia war im ersten Teil über eine Internetseite in die Vergangenheit gezogen worden.) Sie wird auf einer Party von der jungen Fotografin Faye fotografiert und wenn das Foto in der Vergangenheit verbleibt und in falsche Hände gerät, hätte das natürlich fatale Auswirkungen für Julia, die dadurch nicht in ihre Gegenwart zurückkkehren kann. Also beginnt sie, Nachforschungen anzustellen, das Foto zu finden und alles wieder ins Lot zu bringen ...
Das HauptmenüInstallation Die Installation des in Macromedia Flash entwickelten Spiels von 1 CD läuft reibungslos (unter Windows 95 und Windows ME getestet) und nimmt nur knapp 3 MB auf der Festplatte ein. Beim Start dieses Point&Click Adventures in der 1st Person Perspektive gelangt man zum Hauptmenü, wo man neben den Credits ein neues Spiel beginnen oder ein gespeichertes Spiel aufrufen kann.
Handling
Das Handling unterscheidet sich nicht vom ersten Teil: Die Menüführung am unteren Bildschirmrand ist selbsterklärend und man erhält hier unter dem Fragezeichen-Icon Informationen zur Benutzung der anderen Icons und zum Handling des Spiels. Hier kann man immer die Hilfe der Freundin per Bildtelefon hinzuziehen, ein weiteres Optionsmenü für Notizbuchfunktion, Speichern und Beenden finden, eine Übersichtskarte (hiermit gelangt man auch schnell von Ort zu Ort) und die beiden Inventare aufrufen. Die Bedienung mit der Maus ist sehr einfach - falls die Möglichkeit besteht, mit einer Person zu reden, verändert der Cursor seine Form zu einem Handicon und ein Auswahlmenü für den Text klappt auf. Wenn man an einen Punkt in der Unterhaltung kommt, in dem ein bestimmtes Objekt Julias Fragen klären kann, ertönt ein Signal und das betreffende Inventar pulsiert für einen Moment. Hier heißt es dann, das richtige Objekt anzuwenden. Zu Beginn erhält man dabei automatisch eine Hilfestellung von der Freundin über Bildtelefon.
Oft haben die Personen, mit denen Julia spricht, einen wunden Punkt und sind zu keinen weiteren Auskünften bereit. Dann benutzt Julia ihre Handtasche (2. Inventar), in der sie Gegenstände aus der Gegenwart wie z.B. ein Diktiergerät oder einen Kugelschreiber mitführt, die ihre Gegenüber unter Umständen wieder auskunftsfreudiger machen. Sonst sammelt Julia alles, was nicht niet- und nagelfest ist ein - solche Gegenstände erkennt man ebenfalls am Handicon, wenn man mit dem Cursor darüberfährt.
Rätsel
Julia bewegt sich wie eine Detektivin von Indiz zu Indiz, erhält durch jedes Gespräch neue Informationen und Hinweise, die sie der Lösung näherbringen. Sie muß gesammelte Objekte an den richtigen Stellen anwenden und die Beteiligten in der richtigen Reihenfolge befragen. Die Rätsel sind logisch und relativ einfach. Sollte man nicht weiterkommen, befragt man die Freundin, die allerdings meist nur Standardsätze von sich gibt.
Ebenfalls Hilfe bietet Shy Ann, (im ersten Teil eine spirituell angehauchte Medizinstudentin - hier eine Sängerin in einer Bar), die Julia zur Beantwortung von Fragen zu Themen aus den Zwanziger Jahren anhält. Beantwortet Julia zwei dieser Fragen richtig mit Ja oder Nein, bekommt sie einen Tipp von Shy Ann. Sind drei Antworten falsch, ist das Spiel vorbei. Diese Fragen haben es allerdings zum Teil schon in sich, da man sich dazu tatsächlich in der Zeitgeschichte auskennen sollte. Beispielsweise wird gefragt, ob Man Ray der Vater von Rayman, dem berühmten Computerspiel, sei.
Grafik
In diesem 2D-Adventure werden gezeichnete Figuren und Elemente in real fotografierte Hintergründe gesetzt. Die Hintergründe wurden den Zwanzigern angepaßt und mit Requisiten, wie z.B. Automobilen der Zeit ausgerüstet. Es handelt sich fast ausschließlich um Standbilder, in denen hier und da ein Auto laut hupend als auflockernde Animation vorbei fährt. Im Künstlerviertel gibt es Geschäfte, Galerien, Cafès, Bars und wir besuchen natürlich auch die eine oder andere Privatwohnung. Alle Schauplätze sind liebevoll mit historischen Details der Zeit ausgestattet, die wir übrigens genauestens nach Indizien durchsuchen sollten. Während noch das Design des ausgehenden Jugendstils vorrherrscht, finden wir bereits in der Wohnung eines Vordenkers und Philosophen den neuen Art Deco-Stil.
Die Darsteller sind ganz im Comicstil gehalten, tragen Mode der Zwanziger und sind mit sparsamen Bewegungen leicht animiert. Während der Dialoge zeigen sie jedoch recht ausdrucksvolle Gestik, Mimik und Mund- und Augenbewegungen. Da werden Augenbrauen hochgezogen, Münder gespitzt und der eine oder andere wird sogar noch rot beim Lügen.
Story
Im ersten Teil der Geschichte vesucht Julia das Foto zurückzubekommen, welches - zusammen mit anderen Fotos - unserer amerikanischen Fotografin gestohlen wurde. Sobald Julia das Foto in Händen hält, können wir erkennen, warum zumindest einige Leute hinter diesem Foto her waren - man kann darauf erkennen, wie jemand ein Gemälde stiehlt.
An dieser Stelle verzweigt das Spiel - es sind nämlich zwei Geschichten, je nachdem welches Indiz man auf dem Foto anklickt, Pfeife oder Handschuh. Beide Geschichten haben zwar dieselben Personen und Schauplätze, jedoch vollkommen unterschiedliche Dialoge, Inventarobjekte und auch einen anderen Schuldigen mit anderem Motiv. Über das Hauptmenü ist ab jetzt der zweite Handlungsstrang aufzurufen.
Julia bewegt sich in den Künstler- und Intellektuellenkreisen als wäre sie dort zuhause und wird auch von den anderen Akteuren als ihresgleichen angesehen. Neben Shy Ann trifft sie auch noch ihren Schulschwarm Dylan aus der Gegenwart wieder. J
ulia findet mit Hilfe der Indizien - meistens schriftliche Notizen oder Dokumente - heraus, welche Beziehungen zwischen den Hauptdarstellern bestehen und wer nicht nur ein Motiv hatte, sondern auch tatsächlich der Dieb ist. Sie kann den Schuldigen erst verhaften lassen (im Dialogmenü klickt man dazu das Handschellenicon an), wenn Sie alle wichtigen Gespräche geführt und notwendigen Indizien gesammelt hat. Nach der Schlußsequenz, kann man sich noch darüber informieren, was denn aus den Hauptfiguren später geworden ist. Unsere hilfsbereite Blumenfreundin/Sängerin Shy Ann wird demnach noch eine Rolle in dem nächsten Zeitreise-Adventure von Julia spielen, die noch nicht zurückkehren kann in die Gegenwart. Im nächsten Spiel sehen wir sie wieder im London der Jahrhundertwende, am 31.12.1899.
Zusammenfassung
Ein Detektivspiel in den Zwanziger Jahren, der Zeit zwischen den Weltkriegen mit Depression, Börsenkrach, Inflation, wirtschaftlicher Not und heraufziehendem Faschismus aber auch die aufregendste und wildeste Epoche in den Künsten. In den Großstädten konnten Frauen sich in allen Berufsfeldern versuchen. Kino wurde zum Massenmedium, Medizin und Technik entwickelten sich rasant. "Julia - The Roaring 20s" gibt unterhaltend und informativ einen kleinen Einblick in diese bewegte Zeit.
Gegenüber dem ersten Teil erschienen mir die Rätsel in "Julia - Roaring 20s" jedoch simpler und es gab z.B. auch keine eingebauten Puzzles, wie im ersten Teil.
Leider gibt es auch hier nur 12 Speicherplätze, die auch nur numeriert sind aber nicht mit Text beschriftet werden können. Die Spieldauer (ungefähr 6-8 Stunden) ist sehr kurz!
Meine Bewertung: 71%
Bewertungssystem Adventure-Archiv:
- 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
- 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
- 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
- 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
- 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
- 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)
Systemvoraussetzungen:
- Windows 95/98/2000/NT 4.0 oder höher
- Pentium 166 Mhz oder höher
- 32 MB RAM
- Grafikkarte mit 24bit Farbtiefe
- 16bit Soundkarte
- 8fach CDROM-Laufwerk
Gespielt auf:
- WindowsME
- Pentium III 850
- 128 MB RAM
- Sound- und Grafikkarte DirectX-kompatibel
- Toshiba DVD-ROM
Zum Vergrößern auf die Bilder klicken
Wer hat Fayes Fotos gestohlen?
Freundin Mel ist immer über Bildtelefon erreichbar
Die Straßen von Paris
Diese Foto muß Julia erst mal finden
Shy Ann stellt knifflige Fragen
Julia nimmt alles mit, was nicht angenagelt ist
Rodin - Denker, Erfinder, Medium
Im nächsten Spiel gehts um London der Jahrhundertwende
Hier kann man erfahren, was aus den Akteuren in Zukunft wird
Copyright © für Adventure-Archiv, 12. März 2002
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