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Hotel - Rätsel um Schloß Bellevue


Erscheinungsdatum: 24.09.2010

Entwickler: Cateia Games
Publisher:
dtp

Spielsprache getestete Version: deutsch

USK: ab 6 Jahren
PEGI: 12 (Gewalt)


Boxshots

 

 

Ein Review von  Sherlock   31. Januar 2011

 

Wer bei diesem Titel glaubt, er würde etwas über den Regierungssitz des deutschen Bundespräsidenten erfahren und müsste eine Geschichtsstunde ertragen, dem kann versichert werden, dass dem nicht so ist. Die Macher von „The Legend of Chrystal Valley" legen hier ihr zweites Adventure vor. Ob sie ihre Sache diesmal etwas besser gemacht haben, habe ich für Euch getestet.

 

Story

Die junge New Yorker Polizistin Bridget Brightstone wird zu Beginn aus ihrem Urlaub heraus an einen scheinbar oberwichtigen Fall angesetzt. Im Hotel „Schloss Bellevue" sei etwas schreckliches passiert, wodurch eine junge Frau nun im Koma liegt. Alles deutet auf einen gewalttätigen Raubüberfall hin, da auch Schmuck der jungen Frau entwendet wurde. Bridget glaubt aber, dass viel mehr dahintersteckt. Und der bereits am Fall agierende Inspektor Matisse ist auch nicht gerade erfreut über Bridgets Auftauchen. Zudem mehren sich unter den Hotelgästen Gerüchte zu übernatürlichen Phänomenen. Es dauert auch nicht lang und auch Bridget hat ihre erste Begegnung mit einem Geist.

Dies fasst die Story grob zusammen. Allerdings kann ich nicht verstehen, warum sich eine Polizistin aus den USA um einen Fall in Frankreich kümmern soll. Zumal die französische Polizei ja bereits an dem Fall arbeitet.

Auf der DVD-Hülle wird auch damit geworben, dass man auf historische Persönlichkeiten wie König Artus, Cleopatra, Marcus Antonius und andere trifft. Tut mir Leid, aber auf andere bin ich nicht gestoßen ...

 

Installation

Die Installation klappt problemlos. Auf der DVD befinden sich als Bonus auch noch Trailer von „Mata Hari", „Ghost Pirates of Vooju Island" und „Gray Matter". Mir liegt die (allerdings erst nach Spielstart offenbarte) Collector's Edition vor, in der im Hauptmenü einige Boni verfügbar sind. So kann man sich Artworks, Charakterbiografien, die Musik oder auch Wallpapers ansehen bzw. anhören. Zudem ist auch eine ausführliche und bebilderte Komplettlösung verfügbar.

Ich bezweifle allerdings, dass im deutschen Handel etwas anderes als diese „Collectors Edition" erstanden werden kann.

 

Menüs

Die Menüführung gestaltet sich recht übersichtlich und sollte insofern keine Probleme bereiten. Im Optionsmenü empfiehlt es sich, die Lautstärke der Hintergrundmusik auf ein Minimum zu reduzieren, da diese oft die Dialoge übertönt.

 

Steuerung

Gespielt wird ausschließlich mit der Maus. Wobei sich mit der Leertaste die Laufgeschwindigkeit von Bridget erhöhen lässt. Die Steuerung ist nicht sehr kompliziert und erklärt sich von selbst. Jeder sollte innerhalb weniger Minuten rausbekommen haben, wie sie funktioniert. Zudem steht zu Beginn auch ein Tutorial bezüglich der Steuerung zur Verfügung. Dieses lässt sich aber auch jederzeit ausschalten.

Durch Doppelklick auf einen Ausgang, gelangen wir sofort zum nächsten Screen, sofern wir dort schon einmal gewesen sind.

 

Hotspots/Inventar/Dialoge

Hotspots betten sich hier sehr gut in die Hintergründe ein. Da man aber meistens weiß, was man benötigt und man dementsprechend gezielt danach sucht, sind diese Hotspots gut zu erkennen und arten nicht in Pixelhunting aus.

Das Inventar befindet sich am unteren Bildschirmrand und kann ein und ausgeklappt werden. In manchen Fällen ist sehr verwunderlich, was Bridget so alles mit sich herumtragen kann. Darunter ist ein Schweißgerät, ein Palettenhubwagen (hier irrtümlich als Gabelstapler bezeichnet) und mehrere Leitern. Scheinbar kann Bridget (Sarkasmus ein) ihr Kraftsport-Hobby sehr gut unter ihrer Kleidung verstecken und macht auch nicht viel Aufhebens um ihre Verschwindetrick-Zauberkünste... (Sarkasmus aus)

Die Dialoge sind recht übersichtlich gehalten und nicht so ausschweifend gehalten wie noch in „Chrystal Valley". Dialoge lassen sich auch durch Drücken der Leertaste verkürzen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, auch etwas mehr über Bridget zu erfahren. So richtig warm wird man mit ihr nicht. Wir wissen nichts über sie Privat, was sich übrigens auch mit allen anderen Personen so verhält. Allerdings begegnen wir, grob gerechnet, im ganzen Spiel nur 10 Charakteren, mit denen eine Interaktion möglich ist. Es heißt zwar, dass aufgrund der Vorfälle die Hälfte der Hotelgäste abgereist wären, aber das Hotel wirkt total verwaist.

Am meisten hat mich gestört, dass ein kompletter Dialog wiederholt wird, wenn ich einen Charakter ein weiteres Mal angesprochen habe. So als wäre nichts passiert ...

 

Rätsel

Witzigerweise wird auf der DVD-Hülle mit einem gehobenen Schwierigkeitsgrad für Fortgeschrittene Genre-Freunde geworben. Dies entspricht meines Erachtens nicht der Realität. Die Rätsel sind eindeutig zu einfach gehalten. Ob des Themas und der nicht allzu ausschweifenden Gewaltszenen, würde ich auch nicht von einem Adventure für Kinder sprechen. Obwohl die Aufgaben sicher auch von jeder bzw. jedem 8-Jährigen gelöst werden könnten. Die meisten Aufgaben sind auch einschlägig aus diversen Casual-Titeln bekannt. Ich bin durchaus nicht gegen die Einbindung solcher Rätsel in Adventures, allerdings sollte ein gewisses Gleichgewicht zwischen diesen und klassischen Rätseln bestehen.

Einige wenige Inventarrätsel sind vorhanden. Lobend ist zu erwähnen, dass sich zumindest keine Aufgabe wiederholt. Der Schwierigkeitsgrad ist durchweg als sehr niedrig einzuordnen, was sowohl das integrierte Hilfesystem als auch die Komplettlösung überflüssig macht. Durch Drücken der Enter-Taste oder Klick auf den „Hinweis"-Button am unteren Bildschirmrand lassen sich Hotspots und Ausgänge anzeigen.

Durch einen von mir provozierten Absturz des Spiels musste ich komplett neu beginnen. Mir ist dabei aufgefallen, dass ich bis zum Absturz ein paar andere Aufgaben und Rätsel zu erledigen hatte, als nach dem Neustart. Dies war der einzige Augenblick, in dem ich mir die Komplettlösung angeschaut habe. Und tatsächlich: Hier gab es zwei mögliche Wege zum gleichen Ziel. Sehr gut!

 

Grafik/Sound

Grafisch ist eine Verbesserung zu „Chrystal Valley" zu verzeichnen, auch wenn die Benutzeroberfläche absolut gleich ist. Einen grafischen Quantensprung sollte man aber nicht erwarten. Die Zwischensequenzen sind absolut unscharf. Manche Charaktere gestikulieren im Gespräch wild mit den Armen herum, lassen sich emotionsmäßig im Gesicht allerdings nichts anmerken. Zudem wurde auch an der Lippensynchronität gespart.

Der Sound ist recht stimmig mit dem Gesamteindruck. Wie bereits eingangs erwähnt, empfand ich die Lautstärke der Hintergrundmusik als Standardeinstellung viel zu laut. Diese Übertönte die Stimmen in den Dialogen oftmals. Dies ist halt eine Einstellungssache und lässt sich manuell beheben.

Gerade zu Beginn des Spiels, in der Eröffnungssequenz, waren die Dialoge nicht richtig geschnitten. Das Ganze wirkte wie ein abgespieltes Tonband. Bridget hat sofort, ohne zu überlegen direkt nach der Beendigung des Satzes Ihres Chefs eine Antwort parat. Dies wirkt schon fast einstudiert.

Absoluter Nachteil: Lediglich die Dialoge wurden synchronisiert. In der heutigen Zeit erwarte ich eine vollständige deutsche Synchronisation. Hier wurde auf die Vertonung der Gedanken von Bridget und Kommentare beim Betrachten von Gegenständen verzichtet.

 

Fazit

Als ich die ersten Bilder von „Hotel" gesehen habe, hatte ich mich wahrlich darauf gefreut, einen kleinen Leckerbissen serviert zu bekommen, der vielleicht ein Überraschungshit werden könnte.

Nachdem ich nun aber fertig bin, sehe ich das Ganze etwas nüchterner. Einer Spielzeit von um die 5 Stunden stellt sich ein gegenwärtiger Kaufpreis von ca. 16 Euro entgegen. Zudem trüben die teilweise fehlende deutsche Vertonung und die viel zu leichten Rätsel den Gesamteindruck.

Aus der Story, die interessante Ansatzpunkte ausweist, hätte man einiges mehr machen können. Das Ende des Spiels kommt sehr abrupt und eher unbefriedigend daher. Auch einige Logiklöcher lassen sich bis zum Ende nicht schließen. Sauer stößt mir dabei auf, dass eine fast endlose Aneinanderkettung von Casual-Rätseln immer wieder die Luft aus der ganzen Geschichte nimmt.

Lobend ist aber noch zu erwähnen, dass an keiner Stelle versucht wurde, das Spiel künstlich in die Länge zu ziehen. Dies wurde diesmal von den Entwicklern schonmal besser gemacht als bisher. Dieses Spiel wird aufgrund der niedrigen Systemvoraussetzungen auch auf älteren Systemen laufen. Ein weiterer Pluspunkt.

Nach reiflicher Überlegung kommt es für mich summa summarum zu einer

 

 

Gesamtwertung von 67%

 

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)

 

Minimale Systemvoraussetzungen:

  • Windows XP/ VISTA SP2/ Windows 7
  • 1,0 Ghz-Prozessor
  • 256 MB RAM unter XP/ 1GB RAM für Vista und Windows 7
  • 32 MB Grafikkarte
  • DirectX-kompatible Soundkarte
  • 350 MB freier Festplattenspeicher

Getestet auf:

  • Windows 7 (64-Bit-Version)
  • 3,2 GHz Intel Core i5 Prozessor
  • 8 GB RAM Arbeitsspeicher
  • NVidia Geforce GT 220 mit 4 GB RAM
  • DirectX 10 kompatible Soundkarte

 

 

Copyright © sherlock für Adventure-Archiv, 31. Januar 2011

 

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Den Ladebildschirm sehen wir nicht allzu oft
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Recht unscharfe Eröffnungssequenz
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Das Tutorial links oben erleichtert den Einstieg, kann aber auch abgeschaltet werden.
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Die ausführliche Bebilderte Komplettlösung kann jederzeit im Menü aufgerufen werden
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Geschicklichkeitsspiele wie dieses gibt es öfter
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Diese Traumsequenz haben laut Aussage des Butlers mehrere Hotelgäste
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Auftritt: Bösewicht
Auftritt: Bösewicht

 

 

Was hat diese namenlose Mumie im Hotel zu suchen?
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Und im Dörfchen nebenan steht mal eben der Sarg von König Artus
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 einer Parallelwelt treffen wir auf Cleopatra und ihren Geliebten Marcus Antonius
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Hier gilt es, einen Weg durch das Schattenlabyrinth zu finden
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Showdown im Hotelkeller: Huch, die Mumie lebt!
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