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Gabriel Knight 3 
Blut der Heiligen, Blut der Verdammten

Erscheinungsdatum: Original 1999 / 2000 Neuauflage als Budget-Version
Entwickler: Sierra
Publisher:
Sierra

ab 16 Jahre

Ein Review von Gini   08. März 2001

 

Inhaltsangabe

Im dritten Teil der Erfolgsserie folgt Schattenjäger Gabriel Knight den Spuren unheimlicher Kidnapper in das nur scheinbar verschlafene französische Städtchen Rennes-le-Château.

Dort kommt beinahe gleichzeitig mit ihm eine sehr verdächtige Gruppe von Touristen an, zudenen auch der von vorhergehenden Folgen bekannte Detektiv Mosely zählt. Jeder verfolgt jedoch nur seine eigenen Interessen , die über das blosse Ansehen von Sehenswürdigkeiten hinauszugehen scheinen. Zusammen mit seiner japanischen Assistentin Grace Nakimura stellt er Nachforschungen an und stößt auf den geheimnisvollen Schatz von Rennes-le-Château, für den sich auffällig viele Gruppen interessieren. Die Freimaurer, die Kirche, Geheimdienste verschiedener Länder, sie alle zeigen ungewöhnlich viel Interesse an dem verschollenem Schatz. Nach und nach werden Gabriel und Grace immer mehr in den Strudel der Geheimnisse hineingezogen und mit gefährlich "nächtlichen Besuchern" konfrontiert. Auch die Blutlinie, die in einem verdächtigem Manuskript erwähnt wird gibt den beiden einige Rätsel auf. Als wäre das nicht genug, tauchen plötzlich grauenvolle Mörder auf, die ihre Opfer erst ausbluten lassen um ihnen schließlich die Kehle durzuschneiden. Auch Gabriel und Grace begeben sich mehr als einmal in Lebensgefahr.

Die Fäden laufen schließlich in dem geheimnisvollen Tempel von Salomo zusammen, dessen Entdeckung einen wichtigen Teil der Ermittlungen einimmt, wo es zu einem spannenden Showdown kommt.

Die Story

Diese ist auf den ersten Blick sehr beeindruckend. Sie ist eine spannende Mischung aus gut recherchierten geschichtlichen Fakten und sehr viel Fiktion und Phantasie. Die vielen interessanten und faszinierenden Aspekte, wie z. B., ob Jesus Nachkommen hat/hatte, machen die Geschichte sehr lebendig und die Tatsache, dass man immer mehr von dem Geheimnis erfährt, hält das Interesse aufrecht.

Die Geschichte war durchgehend sehr spannend, wobei man man vielleicht als kleines Kontra die Sydney Rätsel erwähnen sollte, die sich fast ausschließlich mit dem Einzeichnen verschiedener Figuren auf einer Karte beschäftigen und teilweise etwas ermüdend waren.

Ich fand leider das Ende etwas enttäuschend, weil ich mir mehr von der Geschichte erwartet hätte, da bis dahin alles sehr gut aufgebaut war. Das Ende war mehr Action-Adventure mäßig!


Die Rätsel

Sehr abwechslungsreich. Es gibt sowohl schwerere als auch leichtere. Die schwierigsten sind wohl die Sydney-Rätsel, gottseidank gibt es aber dafür eine eingebaute Hilfe, die zu langes Steckenbleiben verhindert.

Viele Rätsel beschäftigen sich hauptsächlich mit dem für klassische Adventures typischen Befragen und Verhören von Verdächtigen. Auch das Kombinieren und Anwenden von erworbenen /gestohlenen /gekauften /geborgten /gesammelten /... Gegenständen ist ein wichtiger Teil des Spiels. Es ist gottseidank so aufgebaut, dass man nicht in eine unmöglich Situartion kommen kann und einen alten Spielstand laden müsste. Es sind auch einige Besonderheiten eingebaut, wie z. B. das Verfolgen eines auto- oder motorradfahrenden Verdächtigen, das Fingerabdruckset, das schon von Gabriel Knight 2 bekannte Diktiergerät, und vieles andere.

Meistens ist bekannt, was die momentane Aufgabe des Spieles ist, nur einige wenige Male rennt man ziellos durch die Gegend. Die Rätsel sind doch sehr häufig und man kann den Anteil an erfolgreich absolvierten Räseln an den Punkten, die man erreicht hat, ablesen und mit der Gesamtpunktezahl vergleichen. Bei Übersichts-Karten kann man, wie schon bei Gabriel Knight 2, Tipps anfordern, die einem verraten an welchen Orten sich noch für den Abschluss des jeweiligen Kapitels erforderliche Aufgaben befinden. Es gibt allerdings auch optionale Szenen, z.B. Gespräche die man führen/hören kann, die nicht als unerledigte Aufgabe aufscheinen. Diese sind zwar nicht für die Lösung wichtig, tragen aber zum Verständnis der Motive verschiedener Personen bei.

Die Grafik

Das gesamte Spiel ist als 3D Landschaft gestaltet. Man hat nahezu uneingeschränkte Kontrolle über die Kamera und kann mit ihr schnell und problemlos die Landschaft erkunden, was sich natürlich sehr positiv auf die Atmosphäre auswirkt.

Was mich etwas gestört hat, war, dass einige Details teilweise etwas zu kurz gekommen sind. Manchmal erscheinen die Personen etwas klobig und Gabriels Schatten besteht oft nur aus einem verschwommenem Fleck. Es passieren auch hin und wieder kleine graphische Fehler. Auch Schattierungen von z. B. weißen Farbstellen waren kaum vorhanden. Eben diese Detailverliebtheit, wie z. B. in Amerzone ist mir etwas abgegangen. Ansonsten war die Grafik insgesamt okay. Die Figuren bewegen ihre Lippen und haben zeitweise sogar eine Mimik. Die Bewegungen sind meiner Meinung nach relativ gelungen. Kaum unecht wirkend.

Insgesamt ist die Grafik zwar teilweise etwas eckig, vermittelt aber durch ihre Möglichkeit zum Frei-Bewegen eine gelungene Atmosphäre.

Die Steuerung

Man kann abwechselnd Gabriel und seine Assistentin Grace steuern. Die Steuerung erfolgt vollständig mit der Maus und ist somit angenehm und nicht so gewöhnungsbedürftig, wie z.B. in Monkey Island 4! Ein Klick mit der linken Maustaste zeigt die momentanen Möglichkeiten zur Verwendung des jeweiligen Objektes/Person an - z. B. Ansehen, Untersuchen, Benutzen, Sprechen,...+ ein Objekt aus dem Inventar, dass man ausgesucht hat und eventuell mit dem jeweiligen Objekt kombinieren kann. Das ist zwar grundsätzlich ganz angenehm, hat aber den Nachteil, dass wenn man sich nicht sicher ist, immer zuerst ins Inventar muss um ein anderes Objekt zu markieren und dann erst in der Lage ist es auf ein Objekt anzuwenden. Das Inventar ist ansonsten ganz normal aufgebaut, es wird nicht immer angezeigt, sondern man kann es mit einer Taste aufrufen und in ihm kombinieren, untersuchen, betrachten,.... Man kann mit Hilfe der Maus, aber auch der Tastatur die Landschaft erkunden und sich dabei vor und zurück, rechts und links, und sogar rauf und runter bewegen.

Sonstiges

Das Spiel ist in Zeitblöcke unterteilt. Man spielt z. B. im Zeitraum von 14-16 Uhr und muss dabei verschiedenste Aufgaben erledingen, damit man in den nächsten Abschnitt gelangt. Das ist zwar grundsätzlich sinnvoll hat aber teilweise zur Folge, dass man sinnlos herumläuft, weil man irgendwo z. B. vergessen hat ein Bild anzusehen und nicht weiß was fehlt. Dies trifft aber nur auf den Beginn des Spieles zu, danach enden die Abschnitte meist damit, dass man etwas erreicht hat und es folgt ein kurzer Film.

Pro

Gute, komplexe Story mit geschichtlicher Anlehnung, abwechslungsreiche Rätsel, zwei steuerbare Charaktere, nahezu Bewegungsfreiheit, stimmungsvolle Atmosphäre.

Contra

Teilweise etwas anstrengende Sydney-Rätsel, Action-Adventure Ende, etwas eckige Grafik.

Gesamturteil: 82%

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100%  sehr gutes Spiel  (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79%    gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69%    befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59%    ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49%    ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0%  bis 39%    grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)




Mehr Screenshots

Minimale Systemvorraussetzungen:

  • Pentium 166 Mhz mit 3D-Grafikbeschleuniger
  • Pentium 266 Mhz ohne Grafikbeschleuniger
  • 32 MB RAM
  • Windows kompatible Grafikkarte
  • Windows kompatible Soundkarte
  • 4fach CD-ROM-Laufwerk
  • Windows 95/98
  • Tastatur, Maus

gespielt mit:

  • Windows 98
  • Pentium II
  • 128 MB RAM
  • NVidia RIVA 128/128ZX Grafikkarte
  • LITEON CD-ROM LTN 362 - CDROM-Laufwerk
  • Sound Blaster Audio PCI 64V Soundkarte

 

Copyright © Gini für Adventure-Archiv, 08. März 2001

 

 

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