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GENE MACHINE

Lange Rede kurzer Sinn

London in Pastelltönen - im späten 19. Jahrhundert. Vic Tokais erstes Adventure spielt in diesem Ambiente.    London, Black Friars Station. Esquire Piers und sein treuer Diener Mossop kehren von einem Amerika-Aufenthalt zurück. Piers ist ein angesehener Mann, ein Freizeitdetektiv, eine Kreuzung aus Phileas Fogg und Sherlock Holmes. Was er noch nicht ahnt: Bald wird ihn "Nummer 73" aufsuchen, um seine Hilfe in Anspruch zu nehmen ...

Das Adventure Gene Machine rankt sich um die Geschichte des Fiesnicks Dr. Dinsey, eines Wissenschaftlers, der eine Maschine entwickelte, um aus zwei Kreaturen eine neue zu formen. Mit dieser Erfindung strebt er die Weltherrschaft an. Erstes Opfer ist Dreiundsiebzig, ein Hybrid aus Mensch und Katze.
Vor den gezeichneten Hintergründen agieren die Charaktere wie in einem Kinderfilm. Und überhaupt sind die handelnden Personen comicartige Vertreter der Periode Dickens, Verne & Co. Über 100 verschiedene Schauplätze, verteilt über den gesamten Globus und bis auf den Mond, warten auf Rätselknacker. Deutsche On-Screen-Texte und eine sehr gute Sprachausgabe sorgen für ein gelungenes Adventure-Umfeld.


Leider sind die Dialoge lang und können nicht unterbrochen werden. Das mindert die Konzentration und auf längere Sicht den Spielspaß. Außerdem warten ellenlange Multiple-Choice-Befragungen, aus denen man nicht so einfach entkommt, wie man reingerutscht ist.
Die Inventarverwaltung geht in Ordnung, ist aber teilweise trotzdem ziemlich umständlich. Und die Rätsel sind unlogisch! Man muß schon viel Glück haben, um seiner Verlobten eine Tasse Tee zubereiten zu lassen, um hernach die Tasse mit Öl und Taschentuch zu übergeben, damit das fettige Zeug bewirkt, daß der Verlobungsring ... - und so weiter, und so weiter.

Das wichtigste Fortbewegungsmittel in London ist die Droschke. Nach jedem Einstieg wird eine Karte eingeblendet, und die Orte werden markiert, zu denen man Zugangsberechtigung hat. Egal, wo man ankommt, zwei Gegensätze tauchen immer auf: Die Kutsche fährt laaaangsam rein, und Piers hält minutenlange Monologe. Das nervt! Man muß schon eine gewaltige Portion Geduld aufbringen, um nicht vorzeitig auf Reset zu drücken.

Gar nicht sprachlos ...
... zeigen sich die Charaktere in Gene Machine. Ich möchte lieber nicht wissen, wieviel Geld für die deutsche Übersetzung und die Synchron-Sprecher ausgegeben wurde. Der Witz dabei: Es dient dem Adventure nicht, es schadet eher. Besser gelungen ist die grafische Hervorhebung von Objekten, so daß man nicht ständig den gesamten Raum durchforsten muß, wie es bei vielen anderen Titeln der Fall ist. Alles in allem ist das Einbahnstraßen-Abenteuer, in dem der Held keinen Schaden erleidet, aber eine leise Enttäuschung.

Was uns auffiel:
+ gute Sprachausgabe
- unlogische Puzzles
- überlange Dialoge strapazieren die Geduld
- verwirrende Inventarfunktion

Bewertung:

  • Grafik: 2 von 5
  • Sound: 4 von 5
  • Komfort: 1 von 5
  • Gesamt: 2 von 5

Systemvoraussetzungen:
486/66, 8 MB RAM, SVGA, 2x CDROM-Laufwerk, ca. 15 MB auf der Festplatte

Hersteller: Vic Tokai

M.K.

PC-Spiel, © 10/96

 

Adventure-Archiv 01-07-00

 

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