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Frasse and the Peas of Kejick


Erscheinungsdatum: 2006
Entwickler/Publisher: Rikard Peterson
Spielsprache: Englisch


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Ein Review von   André   14. März 2006

 

Das Jahr ist noch verhältnismäßig jung und bisher noch kaum ein neues Spiel im Handel, da sind bereits mehr oder weniger heimlich, still und leise einige nicht zu verachtende Downloadadventure wie The Legend of Mardaram, das erstaunlich professionelle Captain Delta und die Quelle von Argos oder eben Frasse and the Peas of Kejick erschienen. Frasse ist von dem schwedischen Entwickler Trumgottist bzw. Rikard Peterson erstellt worden und überzeugt neben der Tatsache, dass es wie die meisten Downloadabenteuer gratis ist, mit superniedlicher Grafik.

 

Grafik

Vorbei sind die Zeiten, in denen man noch mit einem wild fiependem Modem tagelang ein Spiel aus dem Netz geladen hat, welches dann aus merkwürdiger Klötzchengrafik bestand, so dass dessen Spielbarkeit selbst ganz Harte und Verwegene unter den Abenteurern zweifeln ließ. Wenn die Spiele nicht zu aufwändig sind, dauert ein Download heute mit der richtigen Verbindung oft nicht mehr als wenige Minuten und die Spiele sehen oftmals schon erstaunlich gut aus. Die Grafik bei Frasse and the Peas of Kejick mag vielleicht noch nicht ganz so professionell wie kommerzielle Spielen sein, besteht sie doch hauptsächlich aus einfach gehaltenen Bildern, in denen sich die Figuren recht wenig animiert bewegen. Aber dafür hat das Spiel bei mir von der ersten Minute an wegen seiner wirklich putzigen Präsentation gewonnen, so dass ich mich zurückhalten muss, um jetzt nicht permanent in eine Teeniesprache bravolesender Mädchen bestehend aus Worten wie goldig, süß, putzig und schnuckelig etc. zu verfallen. Aber diese Adjektive umschreiben den Grafikstil vermutlich am ehesten. Am besten zu beobachten bei Frasse selbst, wenn er beispielsweise an einen Baum hoch hüpft, sowie sein nicht minder niedlicher Freund Gurra, auch wenn ich beim besten Willen nicht weiß, was die beiden gefährlichen Monster überhaupt darstellen. Bei Frasse würde ich am ehesten in Richtung mutierte Himbeere meets Sonic spekulieren, aber lassen wir doch einfach die Mutmaßungen: Frasse ist Frasse und Gurra ist Gurra.

 

Handlung

Frasse and the Peas of Kejick ist ein Märchenspiel, aber keines von epochalem Ausmaß und so ist die Geschichte in wenigen Sätzen erzählt. Frasse will gerade seinen Freund Gurra besuchen, als er auf dem Weg zu Ihm einen Zettel findet. Darauf steht, dass der König besagte Peas of Kejick suchen lässt - eine Belohnung ist ausgesetzt. Wenn das keine Gelegenheit für ein nettes Abenteuer ist, denkt sich Frasse und will sich direkt zu der Insel Kejick aufmachen. Allerdings geht die Suche nicht ohne seinen Freund los, den er schnell noch befreien muss. Die Suche verläuft allerdings nicht ganz reibungslos und so muss er sich z.B. noch mit einem bösen Zauberer und auch einem Drachen auseinandersetzen, der vielleicht doch nicht so böse wie sein Ruf ist?

 

Rätsel

Ein weiterer Pluspunkt ist die Rätselgestaltung. Bei Frasse können wir die Rollen tauschen. Mal kommen wir nur mit Frasse weiter, ein anderes Mal benötigen wir unbedingt Gurra, um ein Rätsel zu lösen, da beide verschiedene Stärken haben. Gurra ist beipielsweise besser im Umgang mit Worten und hat starke Beine. Leider hat der Arme keine Arme! Werden diese benötigt, muss Frasse ran. Der besitzt dann im Gegensatz zu Gurra auch ein Inventar.

Und so sammeln wir viele Gegenstände ein und benutzen diese, aber es gibt auch andere Rätsel. Ein Boot muss vor Ort zusammengebaut werden und eine Kiste müssen wir in ein anderes Bild schleppen, um sie dort zu verwenden. Sie ist zu groß und wandert nicht in unser Inventar. Auch hier gefällt die lustige, ideenreiche Umsetzung.

Später gibt es auch eine labyrinthartige Höhle, wobei es hier jedoch weniger darauf ankommt, sich den richtigen Weg zu merken. Stattdessen muss man anhand von Farben die richtigen Räume wiederfinden und „nebenbei" einige andere Rätsel lösen, wie z.B. verschlossene Türen öffnen, einen Code knacken oder eine Sende- und Empfangsanlage benutzen. Der Schwierigkeitsgrad steigt dabei etwas an und ab dem Höhlensystem wird´s dem Spieler etwas schwerer gemacht, auf die Lösungen der Rätsel zu kommen. Wie schön und sympatisch, wenn da plötzlich Rikard Peterson selbst in einem deutschsprachigem Forum auftaucht, um aktiv Hilfestellung zu geben.

 

Handling

Die Steuerung ist für Comic-Adventures in diesem Stil vermutlich fast optimal umgesetzt worden. Frasse ist ein Point+Click-Adventure und sowohl die Funktionsweise als auch die Optik des Cursors hat man bei Monkey Island 3 abgeschaut. Wenn man also mit der linken Maustaste einen Hotspot im Bild anklickt, verwandelt sich der Cursor und man kann direkt zwischen den drei Funktionen Auge (steht für Betrachten), Hand bzw. Fuß (steht für Benutzen, Klettern oder auch Treten etc.) sowie Mund (steht für Sprechen, aber auch Essen) auswählen. Etwas verwirrend ist, dass man mit der rechten Maustaste einerseits Texte weiterklicken und andererseits das Inventar öffnen kann, so dass ich mich zwischendurch immer mal wieder vertan habe. Aber es gibt schlimmere Sünden, die ein Hersteller mit der Steuerung anrichten kann. Ich denke da an die ganzen verkorksten Tastatursteuerungen, mit denen eine zeitlang rumgewurschtelt wurde.

Etwas gibt´s aber doch noch zu bemängeln. Ab und zu verschwindet die Schrift nicht mehr. Dieses lässt sich aber leicht beheben, indem man aus dem Bild läuft. Dann verschwindet die Schrift von alleine.

 

Sound

Sprachausgabe gibt es wie bei vielen Downloadspielen noch nicht. Die Geschwindigkeit der Untertitel ist aber wählbar und in der langsamsten Stufe verschwinden der Text erst nach einem erneuten Klicken. Und so hat also auch der mit der englischen Sprache oft auf dem Kriegsfuß stehende Germane alle Zeit der Welt, um die kurzen und einfach gehaltenen englischen Dialoge und Bezeichnungen zu lesen.

Die Musik ist abwechslungsreich. Es gibt unterschiedlichste Tracks von elektronisch bis leicht klassisch angehaucht zu hören. Effekte, also irgendwelche Hintergrundgeräusche gibt es kaum.

 

Fazit

Das Internet ist die Plattform, auf der innovative und alternative Entwickler mit kostenlosen Adventures auf ihr Können aufmerksam machen können. Rikard Peterson von Trumgottist ist einer von ihnen und mit Frasse ist es ihm schon gut gelungen, sein Können unter Beweis zu stellen. Das Spiel ist ein grafisch relativ einfaches, aber ebenso solides und sehr ansprechendes Comic-Adventure. Es ist ausgesprochen niedlich und lebt von seinen ganz eigenen, phantasievollen, ein wenig an Illustrationen aus Kinderbüchern erinnernden Grafikstil sowie seinem Humor. Die größtenteils im moderaten Schwierigkeitsbereich gehaltenen Rätsel gefallen ebenfalls. Und so ist Frasse ein sehr schönes Substitut, bis dass der Handel Nachschub in Form von neuen Spielen anbietet. Jetzt ist es immer schwierig, solche einfachen, mehr oder weniger im Alleingang produzierten Spiele im Vergleich mit professionellen, wesentlich aufwändigeren Kauf-Abenteuern zu bewerten - daher 72 % als „Gratisdownloadownloadadventuremitsympathiefaktorwertung".

 

Gesamtwertung: 72%

 

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)

 

Gespielt unter:

  • Win XP
  • AMD Athlon XP 1800
  • 512 MB RAM
  • Grafikkarte Radeon 9200 Series
  • DVD-Laufwerk
  • Festplatte 60 GB

 


Hauptmenü
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Vielleicht kommt Frasse mit Hilfe der Kiste an die Banane?
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Steinblöcke, wie geschaffen für eine Runde Tetris ...
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Gurra im Dialog mit Blake Richards
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Geheimrezept gegen Schnupfen - hilft garantiert!
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Frasses luftige Wohnung
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Frasses Inventar
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Frasse in Gurras Privatgemächern
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Vor dem hiesigen Restaurant
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Copyright © André für Adventure-Archiv, 14. März 2006

 

 

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