Fox Hunt

 

Auf der Packung verspricht Capcom drei CDs lang Interaktion, Komödie und Spionagethriller in einem, untermauert von schicken Fotos. Und in der Tat: Abgesehen von der Interaktion fehlt es diesem „Windows"-Bond an nichts.

Eher zufällig gerät Jack Fremont mitten in eine Agentenstory und steht nun vor der undankbaren Doppelaufgabe, die Menschheit zu retten und seine Traumfrau zu erobern. Seine mangelnde Übung im Heldenfach kann er allerdings kaum verbergen: Meist sitzt man ohne jede Eingriffsmöglichkeit vor dem Bildschirm und sieht Jack fassungslos dabei zu, wie er von einem Fettnäpfchen ins nächste trampelt ....


Rolling Home

Der Abgrund ruft ...

Toilettentiefseetaucher


Immerhin darf sich der Spieler selbst durch die einzelnen Locations klicken, wobei Jack die eingesammelten Gegenstände aber automatisch benutzt. So richtig interaktiv wird‘s erst bei den zahlreichen Actionsequenzen, bei denen es nicht nur auf das Auswendiglernen der entsprechenden Tastaturbefehle, sondern vor allem auch auf Geschwindigkeit ankommt. Hier macht eben Übung den Meister, und für die Mühe wird man dann ja auch mit hervorragenden Kurzvideos belohnt. Da bleiben weder technisch noch schauspielerisch irgendwelche Wünsche offen, zumal sich die professionell gedrehten Fihnchen wahlweise im vollen Format oder in halber Fenster-größe betrachten lassen — ein sinnvolles Feature, da für den Fullscreen-Modus ein schneller Pentium mit Quadro-RÖMer unabdingbar ist.


Schöne Aussichten

Wie bereits angedeutet, bietet der humorvolle Capcom-Thriller spielerisch allenfalls Magerkost. Daß man sich dabei (zumindest für eine gewisse Zeit) trotzdem amüsiert, liegt einmal an den vielen brillanten Gags der schwarzhumorigen Sorte. Ein großes Lob haben sich aber auch die Leistungen von Andrew Bowen verdient, der den Zufallsspion so hingebungsvoll spielt, als ob es um sein Leben ginge. Dabei werden ihm zum Teil schier übermenschliche Anstrengungen abverlangt: Mal kämpft er mit einem Rollstuhl mit Düsenantrieb, dann regnen Ambosse auf ihn herab, und zwischendurch muß er sich auch noch auf einen höchst ungewöhnlichen Clinch mit einigen Go-go-Girls einlassen. Um dabei auch die flotten Wortwitze immer mitzubekommen, sollten allerdings schon gute Englischkenntnisse vorhanden sein. Fox Hunt ist also alles andere als ein Spiel fürs Leben, schon eher ein launiger Zeitvertreib für zwischendurch. Wer sich den teuren Spaß leisten kann, wird aber für ein paar Stunden hervorragend unterhalten. (ole)

Fox Hunt (Capcom)

  • Grafik: 88%
  • Sound: 82%
  • Steuerung: 60%
    Motivation: 55%
  • Spielspaß: 62%

 

  • Datenträger: 3 CDs
  • Prozessor: Ab einem 486DX2/66, besser ein P90
  • Speicher: Ab 8 MB RAM
  • Grafik: SVGA (Hicolor)
  • Sound: Alle zu Windows kompatible Soundkarten
  • Eingabe: Tastatur, Maus
  • Ausgabe: komplett englisch



PC Joker, © 5,6/96


adventurearchiv - 12-01-01

Home of Adventure-Archiv