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The Adventures of Fatman
Erscheinungsdatum: 05/2003
Entwickler/Publisher: Socko
Spielsprache: EnglischHomepage und Bestellmöglichkeit (ca. $15)
In Deutschland zu beziehen bei www.gamepad.de
Ein Review von slydos 31. Mai 2003
"The Adventures of Fatman" ist ein klassisches 3rd-Person Comicadventure aus der unabhängigen Adventure-Schmiede Socko, genauer gesagt das Werk von Michael Doak. Um es gleich vorweg zu nehmen, wer humorvolle Adventureunterhaltung im Stile von LucasArts oder Sierra mag, sollte an diesem Spiel nicht vorübergehen. Lesen Sie, worum es dabei geht:
Geschichte
Fatman, ein arbeitsloser, dickbäuchiger Antiheld im hautengen Kostüm verbringt die Zeit in seiner 'Fatcave' mit essen, trinken, fernsehen und warten auf seinen großen, heldenvollen Einsatz. Als ihm sein sprechender Computer tatsächlich Meldung über ein Explosion im Acne Labor gibt, nimmt der müde Held das Ganze nicht ernst und meint, daß morgen dafür auch noch Zeit sei und schaut sich lieber die Captain CAveman-Show im Fernsehen an.
Tatsächlich wissen wir als Zuschauer bereits, daß hier eine Gruppe von gefährlichen Industriekriminellen am Werk ist und es bei der Sabotage noch einen Zwischenfall gegeben hat: durch die Explosion der giftigen Substanzen ist der Täter zum unbesiegbaren 'Toxicman' mutiert, der die Stadt und dann die ganze Welt beherrschen will ...
Am nächsten Tag macht sich Fatman auf den Weg zu den verwüsteten Laboren und wir mit ihm.
Installation/Start
"Fatman" kommt auf 1 CDROM und läßt sich mühelos unter Windows installieren. Im Setup des AGS-Spiels (Adventure Game Studio von Chris Jones) kann man noch einige Einstellungen zur Bildschirmauflösung und Soundkonfiguration machen (z. B. auf WaveOut Device umstellen, falls der Sound nicht funktionieren sollte). Im Windows-Menü finden wir nach der Installation einen Link zur Homepage und auch das englischsprachige Handbuch.
Vor dem Intro gibt's noch eine Abfrage, in welchem Modus wir das Spiel starten wollen: 'Easy' oder 'Hard'. Es gibt dabei keinen Unterschied in den Rätseln, aber im Eaysy-Mode gibt's Hinweise im Spiel, wenn man einige Zeit nicht weiterkommt und außerdem nach dem ungewollten Tod unseres Helden die Möglichkeit per 'Retry' das Spiel an dem Punkt genau vor seinem Ableben wieder aufnehmen zu können.
Steuerung/Handling
Das 3rd-Person-Spiel "Fatman" ist vollkommen mausgesteuert. Der Bildschirm ist dreigeteilt: unter dem Aktionsbereich finden wir eine Interaktionsleiste, die auf der rechten Seite das Inventar beherbergt. Das Inventar zeigt jeweils nur 4 Gegenstände an, ist aber scrollbar.
Auf der linken Seite der Interaktionsleiste befinden sich die Aktionsverben zum Anklicken: Gehen, Schauen, Benutzen, Reden und Inventarobjekte Auswählen. Die Aktionsverben können ebenfalls mit der rechten Maustaste gewählt werden, was wir in einer Textzeile verfolgen können. Unter den Aktionsverben finden wir noch Buttons zum Speichern (nur 6 Speicherplätze mit Bild), Laden, Verlassen und fürs Startmenü.
Der Cursor verändert seine Form nicht - wir müssen also immer ein Auge auf die Angaben in der Textzeile haben, besonders natürlich auch, um nach Hotspots Ausschau zu halten. Wir können auch eingesammelte Inventargegenstände näher untersuchen, verändern und kombinieren, was ein ganz besonderer Reiz dieses Spiels ist.
Ein Wort noch zu den Hotspots: es gibt eine ganze Menge davon und nicht nur für den Fortgang des Spiels brauchbare. Es gibt zu fast jedem Gegenstand oder Bereich einen Kommentar, sei es eine weggeworfene Zigarettenkippe oder ein abgerissenes Stück Tapete. Ebenfalls wird auf alle unsere Aktionen reagiert, seien sie auch noch so abwegig - der Kommentar dazu beweist, daß der Programmierer damit gerechnet hat.
Leichte Probleme mag man zu Beginn bei der Steuerung von Fatman haben. Oft ist gerade ein anderes Verb als Gehen ausgewählt und man versucht ihn vergebens per Mausklick zu bewegen. Außerdem sind die Szenenausgänge nicht grafisch markiert, da muß man manchmal schon etwas suchen.
Nicht supereinfach aber doch ein sehr gelungenes Interface mit dem man schnell klar kommt.
Grafik/Sound/Sprache
Die 2D-Grafik ist im alten Sierra/LucasArts-Comic-Stil gehalten. Viele gut gezeichnete Details gibt's in einer ansehnlichen Anzahl von Schauplätzen zu sehen. Neben Fatcave und dem Tatort, besuchen wir mit dem Fatmobil die Autovermietung Rent-A-Wreck, Burrito-Barn, Geschäfte, Hinterhöfe und anderes. Daneben gibt es eine große Zahl von sehr ungewöhnlichen und unterschiedlichen NPCs, jeder ein Typ für sich. Mit fast allen kann Fatman reden und die Unterhaltungen und Kommentare sind lustig, treffend und nicht zu ausschweifend. Die Unterhaltungen im Multiple-Choice-Stil sind Teil des Rätseldesigns. Es empfiehlt sich, wiederholt mit Personen zu sprechen, da es immer wieder neue Aspekte gibt.
Ein ganz besonderers Lob muß der ausgezeichneten Musik von Mark Lovegrove ausgesprochen werden, die neben den guten Soundeffekts ganz besonders zur Qualität und Atmosphäre von "Fatman" beiträgt. Da gibt es Anklänge an die bekannte Batman-Musik und hier und da auch spannende Akte-X-Klänge. Ebenfalls lobenswert die Sprachausgabe - auch wenn wir hier keine professionellen Sprachausgabe vorfinden, so muß man dem, was Michael Doak und sein Team da auf die Beine gestellt haben, schon Respekt zollen. Ganz besonders gut der Kommentator des Spiels.
Rätsel
Die Rätsel in diesem relativ linear aufgebauten Adventure sind hauptsächlich objekt- oder dialogorientiert und ausgezeichnet in die Geschichte integriert. Sie sind ausgesprochen einfallsreich und geben einem die eine oder andere Nacht zu denken. Aber man kann sie durchaus logisch und durch Hineinversetzen in die Geschichte lösen. Es gibt auch ein zeitabhängiges Rätsel, das allerdings - wenn man gut aufgepaßt hat - nicht zu viele Versuche benötigt. Fatman kann an vielen Stellen und oft unverhofft sterben. Spielt man also im 'Hard'-Modus, dann sollte man regelmäßig speichern. Jedesmal, wenn man ein Objekt findet oder an eine wichtige Information gelangt, erhöht sich unser immer sichtbarer Punktestand. Dieses wohlbekannte Feature zeigt uns immer genau, welche Fortschritte wir machen.
Fazit
Ein Super-Comicadventure mit vielen lustigen Details und Anspielungen für die ganze Familie. Michael Doaks feiner Humor läßt einen oft schmunzeln und ist keinesfalls übertrieben. Irgendwie paßt dazu auch, daß ich das Spiel mit 107 von 103 möglichen Punkten beendete! Ein Adventure, daß einfach Spaß macht und das man keinesfalls versäumen sollte, wenn man nicht gerade ausschließlich Fan von grafikbetonten 1st-Person-Spielen ist. Ca, 14-15 Stunden wird man im 'Hard'-Modus benötigen. Ich kann nur hoffen, daß Michael Doak uns weitere Adventures von Fatman oder anderen Typen bescheren wird.
Bewertung: 78 %
Bewertungssystem Adventure-Archiv:
- 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
- 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
- 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
- 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
- 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
- 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)
Minimale Systemvoraussetzungen:
- Pentium 100 MHz
- Windows 95/98/ 2000/ME/XP
- 32 MB RAM
- 320 x 200 VGA Bildschirm
- DirectX-kompatible Soundkarten
- 247 MB freier Platz auf der Festplatte
- Windows-kompatible Maus
gespielt mit:
- Windows XP
- P IV 1,6 GHz
- 512 MB RAM
- 16x DVD-ROM (Artec WRA-A40)
- nVidia GeForce 2MX400 64 MB Grafikkarte
- Soundkarte DirectX-kompatibel
Copyright © für Adventure-Archiv, 31. Mai 2003
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Einstiegsmenü
Fatcave - Fatmans Hauptquartier
Mit dem Fatmobil kommt man zu den verschiedenen Schauplätzen
Der Tatort wird bewacht
Es kann schnell zuende sein
Allerlei Nützliches gibt's in diesem Laden
Ein Job beim Pizzabäcker bringt etwas Geld
Die Autovermietung Rent-A-Wreck
Fatman muß sich neu einkleiden
Auf der Suche nach Hinweisen
In der Wohnung des Täters
Fatman hat es wieder mal geschafft