Fable

In Quickthorpes Welt

Eine etwas andere Form des Point‘n‘Click-Adventures beschert uns das zauberhafte Abenteuer des fixen und mutigen Quickthorpe, der als Protagonist in die Rolle des Questors schlüpft.

Es war einmal in Balkhane im Jahre Z vor unserer Zeit Das mächtige Volk der Mecubarz, eine hoch zivilisierte Rasse, hatte ein wahres Paradies für die Bewohner erschaffen. Doch eine Verschwörerbande machte Trouble und wollte die Mecubarz stürzen. Das mißlang, und so wurden die vier Verräter ratzfatz als Dämonen in vier Welten des Planeten verbannt, wobei jeder einen Edelstein erhielt. Sie versetzten die jeweilige Welt dauerhaft in die greulichen Zustände von Eis, Nebel, Wasser und Feuer. Und nun kommt der kleine Bursche mit dem unaussprechlichen Namen ins Spiel, um sich aufzumachen, die vier Herrscher zu killen, die Steine zu erhaschen und somit den Planeten clean, freundlich und friedvoll zu gestalten.


Es ist immer nett, mit Simbeline zu plaudern

So verabschiedet sich Quickthorpe (kurz: QT) brav von seiner Freundin Mantanina (blond) und dem Dorfschulzen (weise), der ihm nicht nur Ratschläge, sondern auch ein Amulett mitgibt, das QT dringend benötigt. In der Eiswelt legt er den Grundstein für die erfolgreiche Reise, die ihn über die Verschlingende Festung bis geradewegs in die Hölle führt.

Schritt für Schrift tastet man sich in das Abenteuer hinein, wobei man des öfteren mit Personen oder Fabelwesen sprechen sollte. Auch der noch so unscheinbarste Gegenstand kann von Bedeutung sein. Also, mitnehmen! Schon zu Beginn der dritten Welt ist man aufgeschmissen (d. h. tot), wenn man auf dem Schiff die stinkenden Socken nicht mit dem Kotelett füllt, um damit den Hai zu vergiften. Ein weiterer Knackpunkt ist auch das Entkommen aus dem Kerker. Hier muß der lose Stein mit dem Löffel benutzt werden. Am längsten allerdings hielt sich Tester Manni mit der Haarnadel auf. Des Rätsels Lösung: Man muß sie erst verbiegen (benutzen), um sie als Passepartout einzusetzen.


... jetzt nur noch die Stinkesocke an den Hai verfüttern

Die Rätsel in Fable sind durchaus logisch, viele Aktionen humorvoll. QT verfügt über eine Masse Benutzerführung: keine störenden Icons mehr, sondern per Mausklick erscheinende Symbole, die für sich selbst sprechen. Damit hat man das gesamte Spielfeld zur Verfügung. Ferner achte man auch auf die Konversation, die ähnlich wie bei Simon the Sorcerer rnultiple-choice ist. Die deutschen Texte sind akkurat und die Sprachausgabe brillant. Das liegt auch daran, daß gute deutsche Synchronsprecher engagiert wurden, z. B. Hans-Georg Panczak, der QT seine Stimme leiht. Sumrna summarum ergeben das deutsche „Ambiente", gute Sounds, Roger-Dean-ähnliche, zauberhaft-skurrile Grafiken und handfeste Rätsel eine ausgezeichnete Produktion mit dichter Aventure-Atmosphäre.

Fünf falsche Fährten
... lautet der Titel eines Romans von Dorothy L. Sayers. In Fable erlebte ich glatt das Zehnfache. Aber durch stetiges Abspeichern der Szenarien kann man wieder zurück und einen anderen Weg einschlagen. Als Simon-Fan erkannte ich sofort Ähnlichkeiten im Ablauf. Allerdings schlugen einige Verbesserungen zu Buche, die die humorvolle deutsche Sprachausgabe, die liebevoll gezeichneten Grafiken und die heftigen Rätsel betrafen. Ich habe ein Faible für Fable, ein absolutes Hype-Game in diesem Genre.

Was uns auffiel:
+ logische Rätsel, gute Story
+ klasse Grafik
+ gut verständliche Sprachausgabe
- zu wenig Speicherplätze

Systemvoraussetzungen:
486/33, 8 MB RAM, SVGA, 2x CDROM-Laufwerk

Hersteller: Telstar Electronic Studios

Bewertung:

  • Grafik: 4 von 5
  • Sound: 4 von 5
  • Komfort: 4 von 5
  • Gesamt: 4 von 5

 

PC SPIEL 11/96

Adventure-Archiv 15-07-00

 

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