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Expeditionen ins Tierreich für Kinder - Abenteuer im Dschungel
Erscheinungsdatum: 08/2004
Entwickler: Fernseh Allianz GmbH
Publisher: USM
Spielsprache und Handbuch: deutsch,
Sprachausgabe und Spieltexte jederzeit auf Englisch umschaltbarHybrid-CDROM für PC und MAC
Ein Review von slydos 05. September 2004
Mit "Expeditionen ins Tierreich für Kinder - Abenteuer im Dschungel" hat sich die ARD entschlossen, ihre gleichnamige Traditionssendung (seit 1960 im Programm) ebenfalls im Spielebereich zu vermarkten. In diesem 3rd-Person Comic-Adventurespiel soll Kindern die Einmaligkeit des Lebensraums tropischer Regenwald nahe gebracht werden.
Zielgruppe
Interessierte Eltern werden beim Studieren der Verpackung durch keinerlei Altersangaben 'verunsichert'. Den USK- oder PEGI-Stempel sucht man vergeblich und der Hinweis auf den Inhalt als Lehrprogramm gemäß §14 des Jugendschutzgesetzes bringt auch nicht viel Licht in die Alters-Angelegenheit. Wer wissen will, ob sein aufgeweckter Vierjähriger ohne Hilfestellung mit dem Spiel fertig wird, muß die Hülle abreißen und das Kleingedruckte in der 4seitigen, farbigen Beilage lesen: unter Hinweise für Eltern erfahren wir, daß das Spiel so konzipiert ist, daß auch Kinder, die noch nicht lesen und schreiben können, in der Lage sind, Expeditionen ins Tierreich selbständig zu spielen, denn alle Texte werden vorgelesen. Hier finden wir ebenfalls einen Hinweis darauf, daß 6-7jährige nach 30 Minuten pausieren sollten, 10jährige nach 90 Minuten. Solche Informationen gehören von außen auf die Verpackung!
Inhalt/Story
In den Sommerferien besucht Joe seinen Onkel, einen Naturfilmer, im Dschungel. Ein Fernsehsender hat zehn Filme über Tiere aus dem Regenwald bestellt. Aber schon an Joes erstem Tag im Urwaldcamp geht alles drunter und drüber. Onkel Klaus ist während der Dreharbeiten verschwunden. Sein letzter Funkspruch klang dramatisch: Bei der Verfolgung eines Orang-Utans sind alle Filmrollen im Matsch gelandet und zerstört. Wenn die Filme nicht rechtzeitig beim Fernsehsender eingehen, ist Onkel Klaus erst recht in Schwierigkeiten. Aber von ihm fehlt seitdem jede Spur...
Joe nimmt die Sache selbst in die Hand: Gemeinsam mit seinem Kumpel Moe, einem sprechenden Affen, macht er sich auf den Weg in den Urwald. Er will nicht nur seinen Onkel wiederfinden, sondern auch die verlorenen Filmaufnahmen nachdrehen. Von jetzt an übernehmen die Spieler die Rolle von Joe. Roberto, der Techniker im Camp, gibt über Funk Hinweise, wo die Tiere für die Filmaufnahmen zu finden sind.
Installation/Start
Es handelt sich bei Expeditionen ins Tierreich um eine Hybrid-CDROM, die sowohl auf Macintosh als auch auf PC spielbar ist. Die Installation läuft automatisch und problemlos. Sollte kein Quicktime 5 (für die Filmszenen) auf dem Computer vorhanden sein, wird auch diese Installation automatisch durchgeführt. Danach startet das Spiel wiederum automatisch.
Wenn man "Expeditionen" zum ersten Mal startet, wird man nach seinem Namen gefragt und kann eines von fünf Tiersymbolen auswählen. Danach wird der Spielstand unter diesem Namen und mit dem entsprechenden Tiersymbol gespeichert - und zwar automatisch, sobald man das Spiel verlässt. Bei der Eingabe des Namens sollten Eltern dann doch den schreibunkundigen Spielern helfen.
Handling
"Expeditionen ins Tierreich für Kinder" besitzt eine Maussteuerung um unsere Hauptfigur Joe zu bewegen und die meisten anderen Funktionen auszuführen. Möglichkeiten zum Szenenwechsel werden durch Pfeile dargestellt, und die Menüleiste öffnet sich durch eine Mausbewegung an den unteren Bildschirmrand. Hier befinden sich neben dem Inventar in Form eines Rucksacks auch Icons um das Spiel zu verlassen oder die Lautstärke einzustellen. Alle Funktionen werden beim Darüberfahren mit der Maus auch gesprochen.
Während Inventarobjekte mit gedrückter Maustaste an einen Hotspot gezogen werden müssen, reicht bei den mitgeführten Hilfsmitteln wie Kamera, Funkgerät oder Laptop ein einfacher Linksklick zur Aktivierung. Etwas umständlich beim Benutzen des Inventars ist die Tatsache, daß man immer auf den Rucksack klicken muß, damit sich innerhalb der Menüleiste das Inventar öffnet und auch schnell - manchmal zu schnell - wieder schließt, wenn man eine unvorsichtige Bewegung nach oben macht.
Wirklich begrüßenswert in "Expeditionen" ist die Möglichkeit, jederzeit von deutscher Sprach- und Textausgabe auf Englisch und umgekehrt umzustellen. Daß wir dazu die TAB-Taste benutzen müssen, verrät uns nur das Begleitblatt.
Für das eine oder andere Minispiel müssen wir ebenfalls die Tastatur verwenden. Zur Handhabung gibt es zu Beginn des Spiels eine Beschreibung des Handlings in Wort und Bild, man kann aber auch jederzeit einen Hilfebutton betätigen.
Erleichterungen sind die Abbruchmöglichkeit von Dialogen per Mausklick sowie die automatische Speicherung des aktuellen Spielstands, wenn man das Spiel verläßt.
Rechnen wir noch die Bedienung des Laptops hinzu, wo man ein Tierlexikon, Film- und Bilddatenbanken abrufen und einen Radarschirm betätigen muß, so ist das Handling insgesamt komplexer als man für die Zielgruppe erwarten würde und benötigt eine kurze Lernphase von vielleicht 10 Minuten.
Rätsel
Die wenigen Objekt-/Inventarrätsel sind wirklich einfach. Mehr Nachdenken verlangen die Aufgaben, in denen man den richtigen Punkt für eine Filmaufnahme finden muß. Da reicht es nicht, wenn man die Kamera anklickt, man muß Joe auch an passender Stelle im richtigen Revier plazieren.
Die 5 versteckten Minispiele (Kolibriflug, Buschbrand, Elefantenmemory, Ameisenspiel und Tierquiz) sind bis auf das Bilderkennungsspiel (Tierquiz) optional. Sie offenbaren sich den Spielern durch eine Änderung des Cursors in einen Harlekinkopf. Hat man einmal ein Spiel gefunden, ist es im Laptop über "Spielearchiv" jederzeit abrufbar. Beim Bilderkennungsspiel müssen wir mindestens 100 Punkte erreichen, um an einen wichtigen Gegenstand zu gelangen. Langsam und nacheinander im Zufallsverfahren werden hier verschiedene Fotos der 10 zu suchenden Tiere enthüllt. Je mehr enthüllt wird, desto geringer unsere Punktzahl.
Man kann dieses Spiel schon recht früh finden und hat noch lange nicht alle Tiere im Dschungel kennengelernt, die auf den Fotos in sehr unterschiedlichen Situationen dargestellt sind. Auch die Icons, die man bei Erkennung anklicken muß sind sehr leicht zu verwechseln und da hat man schnell mal einen Affen statt eines Faultiers angeklickt, dann gibt's sogar Punktabzüge. Es wäre logischer gewesen, dieses Spiel erst zugänglich zu machen, nachdem alle Tiere ausgespürt wurden, so daß auch die entsprechenden Fotos und Filme im Laptop vorliegen, sonst muß man raten.
Eines der Rätsel beinhaltet die Radarsuche eines Tieres. Die Eingabe des notwendigen Zahlencodes kann, je nach Altergruppe, eine Hilfestellung der Eltern erforderlich machen.
Hilfe können wir online auch von unserem Affen-Freund Moe erhalten, indem wir mit einer Banane auf seinen Schwanz am oberen Bildschirmrand klicken. Er hat nicht immer etwas Sinnvolles zu sagen und manchmal können uns auch die Bananen ausgehen, die wir dann erneut im Urwald suchen müssen.
Das Spiel ist weitgehend linear und auf wenige Szenen begrenzt. Es sollte in 2 Stunden durchgespielt sein, bietet aber die Möglichkeit sowohl die Minispiele zu wiederholen als sich auch das Tierlexikon, Fotos und Filmszenen erneut anzuschauen.
Grafik/Sound
Die handgezeichneten Hintergrund- und Charaktergrafiken haben einen einfachen, frischen Ausdruck und werden von ebenso munterer Musik untermalt. Munter ist auch die Sprachausgabe, professionell und deutlich sowohl in Deutsch als auch in Englisch. In der 2D-Comicumgebung finden wir nur nur wenige Animationen, dafür wird man allerdings durch Filmszenen von sehr guter Qualität belohnt, sobald man eines der 10 gesuchten, seltenen und scheuen Dschungeltiere gefunden hat. Die Qualität bleibt auch hoch, wenn man von der Fensterdarstellung auf Vollbild umschaltet.
Fazit
"Expeditionen ins Tierreich für Kinder" will die Faszination und Einmaligkeit der Tierwelt näher bringen. Um eine möglichst bunte Auswahl an Tieren anzubieten, stellt das Spiel den Regenwald und seine Artenvielfalt vereinfacht dar. Es finden sich Tiere aus dem asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Tropengebieten in einem Dschungel wieder. Dieser Weg der Darstellung ist zumindest fragwürdig, schließlich handelt es sich ja um ein ausgewiesenes Lehrprogramm! "Expeditionen in Tierreich für Kinder - Abenteuer im Dschungel" ist ein nettes aber extrem kurzes Spiel, daß hauptsächlich durch die ausgezeichneten Tierfilmsequenzen lebt. Es kann an einem verregneten Nachmittag den Zoobesuch ersetzen, mehr nicht.
Bewertung: 58 %
Bewertungssystem Adventure-Archiv:
- 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
- 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
- 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
- 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
- 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
- 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)
Systemvoraussetzungen PC:
- Pentium II 500 MHz
- Windows 95/98/ME/2000/XP
- 64 MB RAM
- 10 MB freier Festplattenspeicher
- 4x CDROM-Laufwerk
- Grafikkarte (16 Bit)
- Soundkarte
Systemvoraussetzungen MAC:
- 350 MHz G3 Prozessor
- MacOS 8.1 oder höher
- 64 MB RAM
- 10 MB freier Festplattenspeicher
gespielt mit:
- Windows XP
- P IV 1,6 GHz
- 512 MB RAM
- 16x DVD-ROM (Ultima Artec)
- nVidia GeForce 2MX400 64 MB Grafikkarte
- Soundkarte DirectX-kompatibel
Copyright © für Adventure-Archiv, 05. September 2004
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Eingabe des Spielernamens
Über das Hauptmenü kommt man auch ohne Spielaufnahme ins Film- und Spielearchiv
Ausgangspunkt ist das Dschungelcamp
Joe ist entschlossen, den Onkel zu finden
Die Grundausstattung muß mitgenommen werden
Im Inventar sind nur wenige Gegenstände
Beim Elefantenmemory muß man sich Klänge in Verbindung mit Blumen merken
Eine Wassergewinnungsmaschine
Joe steht immer über Funk mit dem Camp in Verbindung
Der Einheimische verspricht Joe eine Belohnung, wenn er 100 Punkte im Tierquiz erreicht
Auf dem Laptop kann man einmal aufgenomenen Filme immer wieder abspielen
Affe Moe gibt Kommentare und Hilfestellung
Ein seltenes und scheues Rüsselhündchen