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Dracula 2 - Die letzte Zufluchtsstätte
von Wanadoo / CANAL+ Multimedia / Modern Games

Ein Review von Annemarie   19. Dezember 2000

 

Die letzte Zufluchtsstätte
Die letzte Zufluchtsstätte

Wie habe ich mich damals auf Dracula Resurrection gefreut – und hätte dann das Spiel beinahe noch vor dem Erreichen des Schlosses von Dracula aufgegeben, weil mich die Grafik, die Atmosphäre und die Rätsel nun überhaupt nicht vom Hocker gerissen haben. Aber wie anders wurde das Spiel dann endlich, als ich dann abends im dunklen Zimmer mit Jonathan Harker auf knarrenden Holzdielen durch das Schloss schlich, immer gespannt, wohin mich der Cursor mit der nächsten Bewegung wohl bringen würde, wen oder was ich wohl hinter der nächsten unheimlichen düsteren Ecke finden würde.

Da war wirklich Spannung und Adrenalin pur angesagt. Und auch die Rätsel, die es im Schloss zu lösen galt – der Fürst der Finsternis machte es für Jonathan Harter hier auch weitaus interessanter zu verweilen!

Kurz und gut: am Ende war ich mit dem Spiel mehr als versöhnt, gerade auch nach der kinoreifen Schlusssequenz, und so war es für mich keine Frage, dass ich Dracula und Jonathan im 2. Teil wiedersehen wollte, um so mehr als versprochen war, dass dieser Teil ein stark verlängertes Spielvergnügen mit kniffeligeren Rätseln bieten sollte.

Als Vorspann zum 2. Teil konnte man sich dann zu meiner Freude nochmal die vorher erwähnte Schlusssequenz anschauen, womit auch ein nahtloser Übergang geschaffen war.

Ein ganz besonderes Schachspiel
Ein ganz besonderes Schachspiel

Ein schrecklicher Gastgeber
Ein schrecklicher Gastgeber

Leider wurde dieses Vergnügen im Laufe des Spiels davon getrübt, dass man diesen ausführlichen Vorspann nun immer beim Aufrufen des Spieles mit der Leertaste wegklicken musste, wenn man ihn sich nicht jedesmal zu Gemüte führen wollte.

Jonathan Harker und Mina konnte man also im 2. Teil in London antreffen bei Dr. Seward, der versucht, Mina von ihrem transsylvanischen Erlebnis zu heilen – aber wird sie sich jemals erholen? Das ist fraglich, denn Dracula wäre nicht Dracula, wenn er an dieser Stelle aufgeben würde und Mina Jonathan überlassen würde. Auch Dracula befindet sich also in böser Absicht in London und noch ehe Jonathan ihm auf die Schliche kommen kann, entführt er die arme Mina erneut nach Transsylvanien – diesmal, so scheint es, endgültig an seinen durch unüberwindbare Hindernisse und Fallen  abgesicherten letzten Zufluchtsort. So muss auch Jonathan zum letzten Mal die Reise nach Transsylvanien antreten – diese Reise wird entweder zu seinem Verderben werden oder Dracula endgültig vernichten!

Man hat nicht zuviel damit versprochen, dass dieser zweite Kampf zwischen Jonathan und dem Fürsten der Finsternis sich bedeutend länger als der erste Teil hinziehen würde und dieses Spiel somit ein ausgedehnteres Spielevergnügen mit sich bringen würde.

Ich habe mit dem 2. Teil mehr als die doppelte Zeit verbracht als beim 1. Teil:

Die Rätsel waren um einiges schwieriger und die Story wesentlich umfangreicher. Unter den Spieleentwicklern scheint  auch ein begeisterter Harry Potter Fan zu sein, denn auch hier wurde ein tödliches Schachbrett gezaubert, welches unser Held überwinden muss. Die Rätsel sind sehr vielfältig und haben mir viel Spass gemacht. Sie reichen von der Entschlüsselung eines komplizierten Zahlenschlosses und ähnlichen nicht gerade einfachen Kombinationsaufgaben über das einfache bis schwierige Suchen/Finden von Objekten und Hot Spots bis hin zum Kampf gegen Draculas Geschöpfe (zum Teil werden diese mit Köpfchen, zum Teil aber auch mit brachialer Gewalt  besiegt).  Einige Aufgaben muss man gegen ein Zeitlimit lösen, was zwar den Adrenalinspiegel in die Höhe treibt, aber nicht unlösbar ist. Man kann zwar natürlich sterben im Spiel, aber es gibt keine brutalen Sterbeszenen, sondern einfach eine Game-over-Anzeige. Blutig wird das Spiel an drei Stellen, aber das Blut, das fliesst, sieht so sehr nach roten Blubberblasen aus einer Lavalampe aus, dass es auch für so zartbesaitete Spieler wie mich erträglich ist. Das Spiel wurde allerdings von der USK erst für Spieler ab 16 Jahren als geeignet erklärt.

Viele beeindruckende Animationen machen das Spiel sehr lebendig und zum graphischen Sahnestückchen. Schon beim ersten Teil hat mich wie gesagt die Atmosphäre begeistert. Hier stimmt die Atmosphäre vom Vorspann an und die Spannung steigert sich immer mehr, bis man dann endlich Dracula in seinem letzten Zufluchtsort gegenübersteht....

Atmosphärisch besonders gut sind hier natürlich die Friedhofsszenen und Transsylvanien-Szenen gelungen...unbedingt im Dunkeln spielen! Besonders gefreut hat mich hier ein Wiedersehen mit meiner Lieblingshexe Dorko.

Was mich weniger erfreut hat, war die Tatsache, dass das Spiel fast komplett von der CD aus gespielt wird. Mein CD-Laufwerk war ständig mit zum Teil bedrohlichen Geräuschen am Rotieren und Blinken und es dauerte immer ewig, bis man angeklickte Gegenstände aus dem Inventar bekam,  einen Spielstand geladen hatte, eine Reaktion auf angeklickte Hot Spots bekam usw. Ich glaube, mein Laufwerk war heilfroh, als es dieses Spiel endlich unbeschadet überstanden hat.

Fazit: ein wirklich empfehlenswertes Spiel, aber mein CD-Laufwerk gibt trotzdem für die Riesenbeanspruchung ein paar Minuspunkte. Ich bewerte das Spiel mit 78 Prozent (empfehlenswert) – aber nichts für schwache Laufwerke! Falls mein Laufwerk diese Tortur auch längerfristig überleben sollte, werde ich mir auf jeden Fall das Nachfolgespiel  – Necronomicon – besorgen, sobald dieses Spiel hier auf Deutsch erscheint.

 

Bewertungssystem Adventure-Archiv:

  • 80% bis 100%  sehr gutes Spiel  (sehr empfehlenswert)
  • 70% bis 79%    gut (empfehlenswert)
  • 60% bis 69%    befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
  • 50% bis 59%    ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
  • 40% bis 49%    ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
  • 0%  bis 39%    grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)

Eine schon bekannte Hexe ...
Eine schon bekannte Hexe ...

Feuerzauber
Feuerzauber

Gefangen in Draculas Schloß
Gefangen in Draculas Schloß


Grausame Filmvorführung


Hopkins ... Freund oder Feind?

Mehr Screenshots

Minimale Systemvorraussetzungen:

  • Pentium 166 Mhz (empfohlen Pentium 200 Mhz)
  • 16 MB RAM (32 MB RAM mit Windows 98)
  • Videokarte mit Tausenden Farben
  • 16-bit Soundkarte
  • 4fach CD-ROM-Laufwerk (8fach empfohlen)
  • Windows 95 oder 98

gespielt mit:

  • Windows 98
  • P III 600
  • 128 MB RAM
  • ELSA Erazor III Pro-Grafikkarte

Copyright © Annemarie für Adventure-Archiv, 19. Dezember 2000

 

 

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