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A Vampyre Story
Erscheinungsdatum: 11/2008
Entwickler: Autumn Moon Entertainment
Publisher: Crimson Cow
HomepageSpielsprache und Handbuch getestete Version: deutsch
USK: ab 12 Jahren
PEGI: 7+
Ein Review von Sherlock 13. Dezember 2008
Das Vampir-Thema hat eine lange Tradition im Adventure-Genre. Zumeist befinden wir uns allerdings auf der Jagd nach solchen Geschöpfen der Hölle. Bei A Vampyre Story (AVS)" ist jedoch alles anders. Hauptakteurin ist ein weiblicher Vampir namens Mona de Lafitte, die nicht so recht wahrhaben will, dass sie zu den Untoten gehört. Nach mehr als 10 Jahren Abstinenz aus der Adventure Szene lässt Bill Tiller, der seinen letzten großen Erfolg mit The Curse of Monkey Island" hatte, möglicherweise einen neuen Stern am Adventure-Himmel erstrahlen. Ob das Spiel hält, was vorab versprochen wurde, erfahrt Ihr, wenn Ihr weiterlest
Story
Opernsängerin Mona de Lafitte fristet ein trübseliges Dasein, seit der kleine fiese Vampir Shroudy sie in sein Schloss eingesperrt hat. Unzählige Male hat Mona bereits versucht, zu fliehen, doch das Schloss ist durch viele magische oder auch nicht-magische Barierren nahezu verschanzt wie eine Festung.
Aber heute ist der große Tag gekommen. Shroudy ist den Vampirjägern zum Opfer gefallen. Das ist die Gelegenheit für Mona und ihren kleinen Fledermaus-Freund Froderick, einen letzten großen Fluchtversuch zu starten.
Werden sie es diesmal schaffen, bevor sich Shroudy wieder in seinen untoten Körper zurückversetzt hat?
Installation
Das Spiel ist in zwei verschiedenen Versionen erhältlich. Zum einen gibt es die normale" Version mit Handbuch und DVD. Zum anderen wäre da noch die Limited Edition, die mit 2 Figuren (Mona und Froderick) und einer Audio-Soundtrack-CD zusätzlich zur normalen Verion zu erstehen ist. Diese Edition ist natürlich für Sammler ein besonderer Leckerbissen.
Die Installation geschieht völlig unspektakulär ohne Probleme.
Ich hatte auch während des Spiels keine Bugs, hörte aber von anderen Spielern, dass es die eine oder andere (wohl eher unbeabsichtigte) Sackgasse gab. Dieser Bugs sollen mit dem gerade erst erschienenen Patch aber behoben sein. Bei mir wurde lediglich eine Sequenz in der Mitte des Spiels immer wieder wiederholt, ließ sich aber problemlos mit der ESC-Taste abbrechen.
Menüs
Nach dem Spielstart erwartet uns das Hauptmenü, in dem wir, wie üblicherweise, ein neues Spiel starten, ein Spiel laden oder das aktuelle Spiel beenden können. Ebenso lässt sich hier die Lautstärke der Sprache, der Musik und der Umgebungsgeräusche einstellen. Das Hauptmenü lässt sich jederzeit mit der ESC-Taste aufrufen. Speicherplätze sind in ausreichender Menge verfügbar und werden in Form von kleinen Screenshots belegt.
Steuerung
Gesteuert wird ausschließlich mit der Maus. Bei gedrückter linker Maustaste erscheint das Interaktionsmenü in Form eines Kruzifixes. Wir können mit Gegenständen reden, sie nehmen oder ansehen. Zusätzlich gibt es auch eine fliege zu"-Funktion. Wer jetzt allerdings denkt, nur weil Mona sich in eine Fledermaus verwandeln kann, würde sie etliche Wege im Fluge zurücklegen, hat sich schwer getäuscht! Mona wird nur zu Dingen fliegen, die sie zu Fuß nicht erreichen kann. Ihr Schritttempo gleicht dabei dem einer Rennschnecke. Leider lässt sich Monas Gehtempo nirgends beschleunigen. Mit der Leertaste landet sie aber sofort an der angeklickten Stelle.
Hotspots/Inventar/Dialoge
Interaktionen sind mit vielen Gegenständen möglich. Witzig ist auch, dass Froderick zu jedem Objekt einen passenden Kommentar zum Besten gibt.
Das Inventar wird mit der rechten Maustaste aufgerufen und hat die Form eines Sarges. Wie in jedem Adventure gilt auch hier: Mitnehmen, was nicht niet- und nagelfest ist! Einige Gegenstände, die für Mona allerdings zu schwer, unhandlich oder unangenehm sind, werden als blau hinterlegte Gedankenstütze im Inventar abgelegt. Mona wird diese jeweiligen Gegenstände automatisch besorgen, sobald sie gebraucht werden.
Gespräche werden im guten alten Multiple-Choice-System geführt. Je nach Gesprächsführung passen hier die Dialoge manchmal nicht ganz zusammen. So setzt ein Charakter z.B. im Gesprächsverlauf bereits voraus, dass wir eine Information bereits haben, die er uns selbst erst zu einem späteren Zeitpunkt im Gespräch gibt.
Rätsel
Am meisten hat mich gestört, dass mir bewusst war, welche Aktion ich als nächstes ausführen muss, bevor Mona davon wusste. Ich musste mir erst alles von anderen Charakteren haarklein erzählen lassen. Dies ist zwar logisch einwandfrei, ich hätte mir dennoch mehr Intuition von Mona erhofft.
Ansonsten sind die Rätsel durchweg logisch aufgebaut. Ein bisschen gestört haben die langen Wege, die teilweise zurückgelegt werden müssen, bevor gewisse Aufgaben erledigt oder Gegenstände besorgt werden können. Da kam mir Freund Leertaste gerade recht, da Mona, wie bereits erwähnt, nicht die Schnellste ist.
Ein paar mehr Rätsel hätten dem Spiel aber sicher nicht geschadet.
Grafik/Sound
Die Grafik ist einfach bombastisch und versetzt sofort in die gute alte Monkey-Island-Stimmung hinein. Ich will AVS aber nicht auf MI reduzieren! AVS hat seinen ganz eigenen Charme. Bezaubernd gestaltete Figuren, die dazu noch einen liebenswerten Charakter haben, tun dabei ihr Übriges. Allerdings fordert die Grafik auch eine verhältnismäßig hohe Rechnerleistung.
Die deutsche Lokalisierung ist sehr gelungen, obwohl hin und wieder Übersetzungslücken (z.B. in Shroudys Arbeitszimmer) bei Mona auftauchten. Der Soundtrack passt zur Stimmung des Spiels und weiß zu begeistern. Ein weiters Pro, sich die Limited Edition zu kaufen.
Fazit
Endlich wieder mal ein Adventure, dass mich bis ans Ende nach ca. 20 Stunden an den PC fesselte und einen hohen Wiederspiel-Charakter hat! Die Entwickler haben einfach fast alles richtig gemacht! Ich würde gern mehr von Froderick sehen! Selten war ein Begleiter so witzig - vielleicht seit Murray (MI3) nicht mehr. Die Story war von vorn bis hinten durchdacht und langweilte keine Sekunde lang! Auf die wohl unvermeidbare Fortsetzung freue ich mich bereits jetzt! AVS sollte in keiner gut sortierten Adventure-Sammlung fehlen! Ein paar kleinere Abzüge wegen der fehlenden Geschwindigkeitseinstellung und der paar Übersetzungslücken bleibt immer noch eine hervorragende
Gesamtwertung von 89%
Bewertungssystem Adventure-Archiv:
- 80% bis 100% sehr gutes Spiel (sehr empfehlenswert)
- 70% bis 79% gut (empfehlenswert)
- 60% bis 69% befriedigend (bedingt empfehlenswert, mit Abstrichen)
- 50% bis 59% ausreichend (nicht gerade empfehlenswert)
- 40% bis 49% ziemlich schlecht (eher abzuraten - etwas für Hardcore-Adventure-Freaks und Sammler)
- 0% bis 39% grottenschlecht (lieber die Finger davon lassen)
Minimale Systemvoraussetzungen:
- Windows XP/Vista
- 512 MB
- Grafikkarte kompatibel GeForce 4 TiGeneration oder ATI Radeon 9600
(keine Minimal-MB-Angabe auf Verpackung, empfohlen: 128 MB)- 5 GB freier Festplattenspeicher
- DVD-ROM-Laufwerk
- DirectX 9.0c-kompatible Soundkarte, auch Onboard
Getestet auf:
- Windows Vista Home Premium
- AMD Phenom 9600 AM2+
- 2 GB RAM
- ATI RADEON HD 3850 Grafikkarte mit 512 MB RAM
- DirectX 10 kompatible Soundkarte
- Multinorm DVD-ROM Laufwerk
Copyright © sherlock für Adventure-Archiv, 13. Dezember 2008
Das Hauptmenü
Das Inventar - blau schimmernd werden "gemerkte" Gegenstände angezeigt
Meister Rabe mit leichten Darmproblemen
Monas Balkon - zu tief zum springen!
Es bedarf schon einiger "Überredungskunst" bei diesem Gargoyle
Woher ein Eidechsenauge nehmen, wenn keine Eidechse zur Hand?
Mona und Froderick - Ein ungleiches Paar!
Die nächtliche Fahrt über den Warg-See
Was wohl heute in der Kugel steht? Sicher nicht Monas Spiegelbild!