Angel Devoid: Face of the
Enemy
Die einen träumen von einer Cyberworld in
naher Zukunft. Andern Visionäre gönnen sich mit Hilfe von Rollenspielen wie Shadowrun
einen geistigen Kurztrip in ferne Zeiten. Für beide Zielgruppen kommt ANGEL DEVOID von
Mindscape genau richtig.
Wieder einmal hat man sich das Speichermedium CD-ROM
zunutze gemacht und ein Adventure aus reinen Videosequenzen zusammengebastelt. Mindscapes
Angel Devold geht mit satten vier CDs an den Start und bietet jede Menge feine
SF-Grafiken.
Die Geschichte fängt dort an, wo die von Neuromancer seinerzeit aufhörte. In einer Zeit,
in der das Wort "Cyberspace gar nicht mehr wegzudenken ist, regieren die
Großkonzerne und Gangsterbosse ganze Städte. Einer dieser Kriminellen ist der Ex-Cop
Angel Devoid. Neo-City fürchtet ihn wie ein Alien das Feuer. In jeder verwinkelten Ecke
jener Stadt lauert der Tod.
Jake Hard stellt sich den Kriminellen in dieser verdreckten
Betonwüste mit allen Mitteln entgegen, denn er ist ein Cop. Als er bei einem Routineflug
zufällig auf Angel Devoid trifft, sieht es gar nicht rosig aus. Kaum aus dem Schlaf im
Krankenhaus erwacht, fürchtet er sich vor seinem eigenen Spiegelbild: Eine
Gesichtsoperation machte aus Jake Hard den gejagten Angel Devoid. Die Flucht beginnt.
Während des Erkundungszugs durch Neo-City werden Spieler ziemlich schnell in die
Atmosphäre zukünftiger Großstädte einbezogen. Die Videosequenzen bieten gut geführte
Kameraschwenks und laufen absolut flüssig ab. Kein Wunde; Für die Grafik haben die
Hersteller das Black-Line-Verfahren angewendet, um einen schnelleren Bildablauf zu
erzeugen.
Bei Gesprächen mit Personen läßt sich oft einstellen, mit welcher Gesinnung man an den
jeweiligen Charakter herantritt Vorsicht ist geboten - aggressives Auftreten endet nur
allzu oft in einem Schußwechsel. Vor allem ein großes Manko trübt den Spaß am
eigentlich sehr interessanten Spiel: Die Bewegungsfreiheit ist arg eingeschränkt Nur ein
Beispiel: In der Mitte einer Straßenkreuzung befindet sich der Eingang zur Kanalisation.
Diese läßt sich aber nur dann betreten, wenn man die Kreuzung von einer bestimmten Seite
in Angriff nimmt. Das Herumlaufen stellt sich oft als langwieriges Unterfangen dar, da das
Scrolling zugunsten des realistischen Ablaufs im Schritttempo dargestellt wird.
Grüße aus der Zukunft
Eins muß man dem Spiel ja lassen: Es besitzt eine Riesenmenge Atmosphäre. Wer den Film Bladerunner
liebt, wird bestimmt auch dieses Game mögen, obwohl die Daten "nur" von der CD
geschaufelt werden und alles entsprechend träge abläuft. Hinzu kommen kleinere
technische Mängel. Trotz guter Story bleibt Abgel Devoid deshalb ein durchschnittliches
Spiel.
Was uns auffiel:
+ dichte Atmosphäre
+ starkes Hi-Tech-Ambiente
- unzureichende Bewegungsmöglichkeiten
- Videos lassen sich nicht abrechen
Systemvoraussetzungen:
486/66, 8 MB RAM, SVGA, 2x CDROM-Laufwerk
Hersteller: Electric Dreams/Mindscape
Bewertung:
- Grafik: 3 von 5
- Sound: 2 von 5
- Komfort: 2 von 5
- Gesamt: 2 von 5
PC SPIEL 4/96
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