|
English version of this page
ALIEN INCIDENT
Immer diese Aliens
Wenn eroberungslüsterne Aliens während eines Jagdausflugs gegen ihren Willen in eine
fremde Galaxis gesaugt werden, haben sie verständlicherweise ziemlich miese Laune. Wer
ihnen dann in die Quere kommt, kann sich auf einiges gefaßt machen ...
Übermäßig originell ist die Geschichte nicht, die Gametek für ihr neuestes
Abenteuerspiel bei den Programmierern des finnischen Housemarque-Teams eingekauft hat.
Benjamin, der Held von Alien Incident, ist der Neffe eines ebenso verrückten wie
erfolglosen Erfinders. Um so größer ist Benjamins Freude, als Onkelchen ausgerechnet an
Halloween endlich der Durchbruch gelingt - er öffnet mit Hilfe eines zufällig
einschlagenden Blitzes ein "Wurmloch" in eine andere, 60 Milliarden Lichtjahre
entfernte Galaxis.
 
Eigentlich ein Grund zum Feiern, nur leider kommt durch dieses Loch auch postwendend der
erste außerirdische Besuch ins Haus geschneit, und der ist gar nicht so schrecklich nett.
Schließlich war das Raumschiff gerade auf der Jagd nach einem geheimnisvollen
Energiewesen, das sich jetzt dummerweise auf der Erde verdünnisiert hat. Das bedeutet
Trouble, sowohl für die Mannschaft als auch für unseren Zufalls-Einstein, denn der
grünhäutige Kommandant des hübsch gerenderten Schiffs grabscht sich kurzerhand den
Forscheronkel, um ihn hoch oben im Orbit per Kitzelfolter für das Desaster zur
Rechenschaft zu ziehen.
 
Held Ben läuft nun per Mausklick wie gewohnt durch die im Zeichenstil à la Day of the
Tentacle gehaltenen, aber lange nicht so bunten Bilder, sammelt Paßwörter, Schlüssel,
Sicherungen und was man in einem Adventure halt so alles braucht, unterhält sich
gelegentlich mit ein paar Mitmenschen, knackt Safes und wandelt durch ein paar kleine
Labyrinthe. Das Inventar steht dabei auf Klick sehr einfach zur Verfügung, wie überhaupt
die ganze Steuerung wohltuend simpel ist.
Von ganz anderem Kaliber die Sound-Untermalung - sie ist leider genauso wenig inspiriert
wie große Teile der Grafik, die oft etwas veraltet wirken. Vielversprechende Ansätze
sind dafür bei den im allgemeinen recht logischen Rätseln zu finden, bei denen der
Spieler nicht, wie das bei Adventures häufig der Fall ist, immer wieder dieselben Orte
abklappern muß. Und hin und wieder blitzt auch mal wirklich echter Humor hervor ...

Einsteigerfreundlich
Viele Anklänge an diverse klassische LucasArts-Games sind unübersehbar, das Game
erreicht allerdings niemals ganz deren Klasse. Und so werden Hardcore-Adventuregamer denn
auch etwas hochnäsig auf die recht hausbacken wirkende Grafik herunterblicken und etwas
von "viel zu leicht und kindlich" nuscheln. Leute hingegen, die einfache, nette
Adventures mögen, und auch Einsteiger ins Abenteuergenre kommen bei Alien Incident
durchaus auf ihre Kosten.

Was uns auffiel:
+ sehr einfache Handhabung
+ ziemlich logische Puzzles
- sehr unkomfortable Installation
- düstere Grafik läßt Humor nicht richtig durchkommen
Bewertung:
- Grafik: 2 von 5
- Sound: 2 von 5
- Komfort: 4 von 5
- Gesamt: 2 von 5
Systemvoraussetzungen:
386/25, 8 MB, VGA, 2x CDROM-Laufwerk, ca. 27 MB auf der Festplatte
Hersteller: Gametek
ah
PC-Spiel, © 10/96
adventurearchiv - 01-07-00
|